Chrysler will Jeep behalten und Dodge Viper verkaufen

Um rund 30 Prozent wird der Umsatz des US-Autobauers Chrysler in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen. Chrysler-Co-Präsident und Vertriebschef Jim Press kündigte jetzt in einem Interview mit „Auto Motor und Sport“, der Konzern, an dem Daimler noch mit 19,9 Prozent beteiligt ist, wolle seinen Absatz bewusst herunter fahren, um sich finanziell zu sanieren.

Der Absatz soll in diesem Jahr auf 1,9 Mio Fahrzeugen nach 2,7 Mio Fahrzeugen im Jahr 2007 zurückgefahren werden und sich langfristig bei 2,5 Millionen einpendeln, erklärte Press. Chrysler werde in der Zukunft auf unprofitable Geschäfte verzichten. Im vergangenen Jahr habe Chrysler 30 Prozent des Absatzes über Flotten- und Vermiet-Geschäfte realisiert und damit Verluste eingefahren, so Press. Deshalb nehme Chrysler in diesem Jahr „ganz geplant ein Drittel unseres Absatzvolumens aus dem Markt. Wir behalten also nur den guten Profit – und entledigen uns des schlechten Absatzes, um uns finanziell zu stabilisieren.“

Chrysler werde einige Jahre für die Sanierung brauchen. Die Gefahr einer Insolvenz sieht Press nicht: „Nein, wir haben 11,7 Milliarden Dollar an Cash und Sicherheiten. Und unsere internationalen Märkte bescheren uns Gewinne.“ Ob Chrysler 2010 wieder Gewinne schreiben wird, wollte Press nicht voraussagen: „Für uns ist es zu früh, heute eine Aussage darüber zu treffen. Wir machen noch keinen Gewinn, aber wir verbrennen weniger Cash.“

Die Dodge-Viper Sparte steht nach wie vor zum Verkauf. Dagegen dementierte Press Gerüchte, dass der Finanzinvestor Cerberus den Konzern auch dazu drängen könnte, die Marke Jeep abzuspalten: „Nein. Wir verkaufen unsere Kinder nicht. Jeep ist ein Phänomen, die Marke ist ein Gattungsbegriff für Offroader, eine Marke, deren Logo sich Leute auf dem Arm tätowieren lassen. Davon trennen wir uns nicht.“

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