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Citroen DS3 Racing: Voll des Lo(e)bes

Mit einem Vollblut-Renner im Straßentrimm rundet Citroen das Angebot der DS3-Palette nach oben ab. Das Modell mit dem Namenszusatz „Racing“ soll nicht nur den schnellsten Minis Paroli bieten, sondern ist auch die Vorhut des nächsten Rallye-Boliden von Weltmeister Sebastian Loeb. Dass der schnelle Kleine fast doppelt so viel kostet wie das Einstiegsmodell aus der DS3-Reihe erschließt sich schon auf den ersten Blick.

Außendesign

Mit der um 20 Millimeter verbreiterten Spur plus größeren Reifen und mit dem um 15 Millimeter abgesenkten Fahrwerk steht der Rennzwerg satt auf der Straße. Die orangefarben lackierten 18-Zoll-Felgen lassen die Optik aggressiv erscheinen. Außer in der schwarz-orange Kombination ist der DS3 Racing nur in Weiß erhältlich, wobei den Kunden dieser Version ein zusätzliches Karbonteil geschenkt wird, das die Bugschürze ziert.

Innendesign [foto id=“335343″ size=“small“ position=“left“]

Innen ist eine Menge von dem zu sehen, was ein Auto teuer und schnell aussehen lässt: gelochte Metallpedale, massige Rennschalen mit mächtigen Seitenwülsten und viele Karbonteile zum Beispiel an der Mittelkonsole. Sie lassen die für das Material typische Gewebestruktur erkennen und sind matt gehalten. Die knallige Kontrastfarbe Orange zieht sich über die gesamte Breite des Armaturenbretts, nur unterbrochen von dem rahmenlosen Monitor, so man denn die 950 Euro teurere Version mit Navigationsgerät bestellt.

Auf der Straße

Gestartet wird wie gewohnt per Schlüssel und schon beim ersten Gasstoß sammelt die kleine Rennsemmel Sympathiepunkte. Ein erstaunlich fetter, gleichzeitig aber unaufdringlicher Auspuffsound quillt hinter den Insassen ins Freie. Vor allem bei niedriger Drehzahl in hohen Gängen brummelt der nur 1,6 Liter fassende Motor „wie ein Großer“. Die Akustik-Fachleute haben einen guten Job gemacht. Dank eines modifizierten Turboladers und einem von 1,8 auf 2,2 bar erhöhten Ladedrucks sind dem Vierzylinder 152 kW/207 PS zu entlocken. Er braucht nur den von 2 000 Umdrehungen entfachten Abgasstrom, um mächtig Druck zu machen und 275 Newtonmeter Drehmoment zu erzeugen. [foto id=“335344″ size=“small“ position=“right“] Das ist genug, um den Insassen das Gefühl von ordentlich Schub zu vermitteln. Die Gangwechsel mit dem serienmäßigen Sechsganggetriebe gehen zügig von der Hand, aber leider nicht so präzise und knackig, wie man es sich von einem derart selbstbewusst auftretenden Auto erwartet. Das Rühren in der Schaltkulisse fühlt sich etwas knöchern an. Antriebseinflüsse in der Lenkung bleiben unterschwellig, mit dem griffigen Lenkrad dirigiert man den DS3 Racing angenehm geschmeidig und zielgenau. Nur auf den ersten Kilometern überrascht die Brembo-Bremse vorn mit ihrem ungewohnt festen Biss. Danach hat sich der Fahrer daran gewöhnt und kann die Verzögerungskraft adäquat dosieren. Dass sie den Wagen aus 100 km/h zwei Meter früher zum Stehen bringen als das 150 PS starke Turbobenziner-Modell, glaubt man ungesehen.

 

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Das tiefer gelegte Sportfahrwerk vermittelt ein agiles Fahrerlebnis. Es ist straff abgestimmt ohne übertriebene Härte. Allerdings ist bei holperiger Fahrbahn die Abneigung der Hinterachse gegen Schlaglöcher und Fugen unüberhörbar. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h braucht er auf der Autobahn nur wenige Gegner zu fürchten, an der Ampel bleibt er über alles Sieger, was mehr als 6,5 Sekunden von null auf Tempo 100 braucht. Um mehrere Stunden in den Rennschalen zu bestehen, braucht man kein dickes Fell. Sie sind erstaunlich anschmiegsam und die weit ausgeformten Schultern geben zusätzlichen Halt, wenn man auf einer Serpentinenstrecke doch mal das Potenzial des Fahrzeugs auskosten will. Dreitürer verlangen Rückbank-Passagieren immer eine gewisse Gelenkigkeit ab, das ist beim Racing-DS nicht anders. Immerhin federt der Vordersitz beim Bedienen des zentralen Verstellhebels so weit nach vorne, dass beim Zustieg nach hinten keine besonderen Verrenkungen vonnöten sind.

Die Erfolge als Rallye-Konstrukteurs-Weltmeister haben Citroën bisher nur wenig geholfen, der Marke ein sportliches Antlitz zu verleihen. Doch nachdem der mit zartem Retrolook und in zweifarbiger Lackierung erhätliche „zivile“ DS3 ein so großer Erfolg geworden ist, war die Entwicklung eines Sportmodells die logische Konsequenz. Schließlich kann man die Lifestyle-orientierte Kundschaft nicht auf Dauer der PS-Schmiede von John Cooper Works überlassen. Nun ist der zu Preisen von 29 990 Euro startende DS3 Racing da, auf Bestellung werden bis zu 2 000 Exemplare gebaut.

 

Fazit

Plus: drehfreudiger agiler Motor, umfangreiche Ausstattung

Minus: eingeschränkte Farbauswahl, knöcherne Schaltung

 

Technische Daten des Citroën DS 3 Racing
   
Länge/Breite/Höhe/Radstand 3,96 Meter/1,72 Meter/1,44 Meter/2,46 Meter
Kofferraumvolumen: 285 Liter
Tankinhalt: 50 Liter
Motor: 1,6-Liter-Vierzylindermotor mit Turboaufladung
  152 kW/207 PS Leistung
  max. Drehmoment 275 Nm ab 2 000 U/min
  0-100 km/h: 6,5 s
 

Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h

Verbrauch: 6,4 l/100 km Super
  CO2-Ausstoß: 149 g/km
Schadstoffnorm: Euro 5
Preis: ab 29 990 Euro

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