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Bei der 20. „ADAC Opel Classic Hessen-Thüringen“ sind 120 Klassiker gemeldet, darunter 20 Fahrzeuge der Marke Opel. Der Rüsselsheimer Hersteller selbst schickt zehn Oldtimer aus seinem Classic-Fundus vom 29. bis 31. Mai 2014 auf die Strecke. Ausgangspunkt für die nostalgische Zeitreise der Automobile ist in diesem Jahr die Stadt Zeulenroda im Osten Thüringens. Rund 360 Kilometer touren die Oldtimer zwei Tage lang durch das Vogtland, den Frankenwald und das Schiefergebirge.
Zugleich ist die Veranstaltung für Opel in diesem Jahr auch eine Geburtstagsausfahrt, denn drei historische Baureihen haben Jubiläum: Der Kadett E wird 30 Jahre alt, die KAD-Reihe (Kapitän, Admiral, Diplomat) feiert ihren 50. Geburtstag und der Opel 4/12 PS – auch liebevoll Laubfrosch genannt – wird 90 Jahre alt. Er war 1924 das erste Modell, das in Deutschland per Fließband produziert wurde.
Mit Startnummer eins eröffnet ein kleiner grüner Opel Laubfrosch die Rallye. Der offene Zweisitzer wurde von 1924 bis 1931 in Rüsselsheim rund 120 000-mal gefertigt. Mit seinem 12 PS starken Ein-Liter-Motor erreicht der 3,20 Meter lange und 570 Kilogramm leichte Wagen eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h. Der Laubfrosch war das Auto für Jedermann und in Deutschland der Kassenschlager mit einem damaligen Neupreis von nur 4500 Reichsmark. Heute sind die 4/12-PS-Modelle eine wahre Rarität. In Europa gibt es lediglich noch rund 100 fahrbereite Exemplare.
Ein halbes Jahrhundert ist die ehemalige automobile Oberklasse von Opel alt: Die Kapitän-, Admiral- und Diplomat-Modelle rollten erstmals 1964 vom Band. Bei der diesjährigen Rallye sitzt der Präsident des ADAC Hessen-Thüringen, Matthias Feltz, am Lenkrad einer Langversion des Opel Diplomat B, Baujahr 1976. Die etwas mehr als fünf Meter lange viertürige Limousine mit 5,4-Liter-Motor kam unter anderem während des Staatsbesuchs von US-Präsident Gerald Ford im Juli 1976 zum Einsatz. In einem Admiral V8 mit der gleichen hubraumstarken Motorisierung geht Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert ins Rennen. Die luxuriösen Viertürer gehörten damals zu den schnellsten Reiselimousinen Deutschlands und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h. Dazu bieten die V8-Motoren mit einem maximalen Drehmoment von 435 Newtonmetern bei 3000 Umdrehungen viel Durchzug.
Abgerundet wird der Opel-Geburtstagsreigen durch den Kadett E, der von 1984 bis 1991 gebaut wurde. Mit 30 Jahren erreichen nun die ersten Modelle Oldtimer-Status. Von der letzten Modell-Generation wurden nahezu 3,8 Millionen Stück gebaut. Auf der Hessen-Thüringen-Strecke kommt ein bei Bertone in Italien gebauter Open-Air-Kadett zum Einsatz. Er wurde von 1987 bis 1993 verkauft. Eine Rarität ist der schwarze Kadett E GSi mit 85 kW/115 PS. Von 1991 bis 1996 war der Sportler im Besitz von Altbundeskanzler Helmut Schmidt.
Mit dem Kadett E GSi, der als drittes „Geburtstagsauto“ mitfährt , wurde Driftkönig Sepp Haider 1989 mit seinem Beifahrer Ferdi Hinterleitner unter Teamchef Jochen Berger Internationaler Deutscher Rallye-Meister. Der 220 PS starke Rennbolide wurde im Originalzustand belassen und dann mit Klarlack überzogen. Je nach Gelände und Jahreszeit lassen sich unterschiedliche Fahrwerke, Übersetzungen und Motoreinstellungen verwirklichen. Der Haider-Kadett wiegt rund 880 Kilogramm und sprintet in 6,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Mit im Fahrzeugfeld dabei ist auch noch ein Kadett D, der früher als Fahrzeug der ADAC-Pannenhilfe diente.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 27.05.2014 aktualisiert am 27.05.2014
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