CMT 2010: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt

Ausverkauft ist die CMT Stuttgart, die morgen ihre Tore fürs Publikum öffnet und bis Sonntag, 24 Januar 2010, Caravans, Reisemobile, vieles rund ums Auto und Tourismus darstellt. 1850 Aussteller aus 95 Ländern fanden den Weg nach Stuttgart zur ersten Freizeitfahrzeug-Ausstellung des Jahres.

In vier Hallen stellen sich Wohnwagen, Reisemobile und Zubehör zur Schau. Camping habe 2009 eine Zuwachsrate von zehn Prozent gehabt, stellte Messechef Roland Bleinroth heute in seiner Rede zur Eröffnungspressekonferenz der CMT fest. Doch zu diesen hoffnungsfrohen Zahlen über die Reisefreudigkeit der Caravaner passt so gar nicht die Entwicklung des Marktes. [foto id=“124684″ size=“small“ position=“right“]Einbrüche haben alle Hersteller hinnehmen müssen. Nur wenigen gelang es, mit Kurzarbeit, Abbau der Zeitarbeitskräfte und anderen Maßnahmen den Abbau der Stammbelegschaft zu verhindern. Selbst die Großen der Branche schrieben in der Saison 2008/2009, die bei den meisten Herstellen am 30. August 2009 enderte, rote Zahlen. Die schwarze Null hatte im vergangenen einen besonders hohen Wert, nicht nur ideell.

Seit dem Spätherbst konnten viele Hersteller die Kurzarbeit beenden. Manche haben mit ihrem Betriebsrat sogar schon wieder 42-Stunden-Wochen vereinbart. Es scheint also mehr als nur der übliche vorsichtige Zweckoptimismus zu sein. Das Management muss jetzt dafür sorgen, dass die Produktion mit Volldampf läuft, und das auf einem deutlich niedrigeren Niveau aus, auf das ausgehend von einem deutlich niedrigeren Niveau, was die Mannschaft und die Fertigungskapazitäten.

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Denn lange Lieferzeiten würden den Absturz auch in der laufenden Saison bedeuten. Wer will schon ein Freizeitfahrzeug nach dem Sommer übernehmen. Deswegen wird jetzt überall rangeklotzt, damit die nicht mit leeren Lagerplätzen dastehen.

Zu diesem Bild passt so gar nicht die Rabattschlacht der letzten Monate; denn die setzt sich auf der CMT noch fort. Nur der [foto id=“124685″ size=“small“ position=“left“]Begriff „Abwrackprämien“ fehlt, sonst sind der Phantasie für Insentives kaum Grenzen gesetzt. Der eine ´bietet „Kindergeld“, der andere verkauft 20 Fahrzeuge mit Riesen-Nachlass und wieder andere lassen mit sich reden.

Nun muss die Branche aufpassen, dass sie nicht in eine tödliche Falle läuft. Knappe Bestände schließen Rabatte aus. Doch besteht die Gefahr, dass die im Markt noch üblichen Nachlässe das Durchsetzen marktgerechter Preise verhindern. Wie zählebig Rabatte sein können, weiß unter anderem die Automobilindustrie.

Und was gibt es auf der Messe zu sehen? In der Krise haben sich die meisten bei der Produktentwicklung zurückgehalten. Nur mit einem Augenzwinkern kann man so manche Neuheit in Stuttgart auch als eine solche bezeichnen. Ergänzungen des Modellprogramms und kosmetische Veränderungen beherrschen die Zähne.

Dennoch lohnt sich der Besuch in Stuttgart – nicht nur der Preise wegen. Angesichts der Kontinuität bei vielen Caravans und Reisemobilen erlebt die Branche zur Zeit sicher auch ein besonders hohes Qualitätsniveau.

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