CO2-Bewusstsein beim Autokauf – Fehlanzeige

Beständig wird es uns überall entgegen geschleudert: Um unsere Erde zu erhalten, ist CO2-Sparen dringend nötig. Bei deutschen Autokäufern jedoch scheint die Botschaft noch nicht angekommen zu sein – oder für schlichtweg unwichtig gehalten zu werden. Wie jetzt ein Ranking der 27 EU-Staaten zeigt, liegt Deutschland auf Platz 22 und nimmt damit eine Position am unteren Ende der Käufer aller Staaten ein, die CO2-Emissionen und Spritkonsum als besonders wichtige Indikatoren für die Kaufentscheidung halten.

Problematisch für das Klima – und die Hersteller

[foto id=“383933″ size=“small“ position=“left“] Die Ergebnisse der Studie von Transport&Environment, der Dachorganisation der europäischen Umweltverbände, zeigen die Schwierigkeit der Umsetzung der ehrgeizigen Klimaziele sowohl für die Hersteller, Händler als auch Endverbraucher. Während die europäischen Autohersteller bis 2015 laut EU-Vorgabe die CO2-Emissionen auf 130g/100 Kilometer senken müssen, scheinen viele deutsche Käufer die Notwendigkeit der Veränderung des eigenen Kaufverhaltens nicht zu erkennen. Das allerdings gestaltet sich für die Hersteller zum Problem: Denn gezählt wird das Erreichen der Vorgabe von 130g CO2 nicht anhand der Fahrzeuge in der generellen Angebotspalette, sondern anhand der verkauften Fahrzeuge. Sprich: Wenn sich die Käufer mehrheitlich für CO2-schwere Autos entscheiden, können die vorgegeben EU-Werte nicht erreicht werden.

Warum es deutsche Käufer lieber ohne Rücksicht auf die Umwelt mögen

[foto id=“383932″ size=“small“ position=“right“] Problematisch sind die deutschen Vorlieben für Spritdurstige und CO2-lastige Fahrzeuge vor allem deswegen, weil allein auf dem deutschen Automarkt 22 Prozent der gesamten Autokäufe in der EU getätigt werden. Woher die wenig umweltfreundlichen Vorlieben der Autokäufer rühren, hat verschiedene Ursachen. Autos sind in Deutschland zweifelsohne ein wichtiges Statussymbol, je teurer und eben größer, desto angesehener (anders beispielsweise in Südeuropa, wo enge italienische Gassen oder französisches Parkverhalten traditionell den Vorteil von Kleinwagen betonen). Zudem gibt es auch von staatlicher Seite nur wenig Anreize zum Kleinwagenkauf: Während in Frankreich eine Art Strafzahlung beim Kauf von CO2-schweren Fahrzeugen erhoben und dänischen Käufern eine Luxussteuer die Lust auf CO2-Emissionen genommen werden soll, drohen solche Zusatzkosten in Deutschland nicht.

Auch die Hersteller tragen Verantwortung

Umweltorganisationen wie Greenpeace jedoch sehen den Grund auch bei den Autoherstellern: Diese würden Umweltschutz wie VW die BlueMotion-Technologie lediglich als Zusatzausstattung zum Aufpreis anbieten. Klar, dass da viele Käufer lieber ihre Euros sparen und auf den Umweltschutz verzichten.

Insgesamt sind die Ergebnisse der deutschen Autohersteller bezüglich der EU-Vorgaben zur CO2-Senkung jedoch nicht einheitlich: BMW liegt vorbildlich auf Gesamtplatz 4 aller europäischen Hersteller, Schlusslicht auf Rang 15 ist Mercedes Benz.  

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