Conti-Vorstand pocht auf Handlungsfreiheit und Restrukturierungen

Die neue Vorstandsstruktur habe man nicht mit Schaeffler besprochen, erklärte Conti-Chef Karl-Thomas Neumann der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ in einem Interview zur neuen strategischen Ausrichtung und zur neuen Struktur bei der Continental AG.

Er verwies auf die Investorenvereinbarung mit dem neuen Großaktionär Schaeffler-Gruppe, die zur Zeit fast 100 Prozent der Conti-Aktien besitzt: „Der Continental-Vorstand behält seine volle Handlungsfreiheit.“

Gleichzeitig weist Neumann darauf hin, man habe für die Division Powertrain bereits „eine ganze Anzahl von gemeinsamen Projekten“ mit der Schaefller-Gruppe identifiziert. „Je mehr wir ins Detail gehen, desto interessantere Möglichkeiten tun sich auf.“ Neuman hat Probleme mit dieser Division, die rote Zahlen schreibt. „Da kann uns Schaeffler gut helfen“.

Neumann weist darauf hin, dass die Beschäftigungssicherung aus der Vereinbarung mit Schaeffler nicht den Conti-Vorstand bindet. „Schon jetzt sind eine Menge Restrukturierungsprojekte angeschoben worden, und so wird es weitergehen.“ Conti habe allein im Automobilbereich weltweit 200 Standorte. Das sei zu viel. „Und auch in Deutschland steht Einiges an“, kündigt Neumann an, um im selben Atemzug auf die im Vergleich zur alten Conti schlechteren Produktionskosten bei den von Siemens übernommenen VDO-Werken hinzuweisen.

Die Konzentration der Macht auf nur vier Mitglieder im Vorstand der neu strukturierten Continental begründete Neuman in dem Interview mit: „An der Spitze sei jetzt Konstanz gefragt.“ Das bedeute aber nicht, dass es nicht auch mal ein neues Vorstandsmitglied geben werde.

Die Conti hatte gestern berichtet, dass in Zukunft Aufgabenfeldern zugefasst werden in der Automotive-Group die bisherigen Divisionen Chassis & Safety, Interior und Powertrain und in der Rubber-Group die Sparten Reifen und ContiTech. Die Führung der Automotive-Group übernimmt Continental-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann. Sein Stellvertreter Dr. Alan Hippe leitet die Rubber-Group und weiterhin die dazugehörige Division Pkw-Reifen. Er bleibt auch Finanzvorstand. Die Führung der Division ContiTech innerhalb der Rubber-Group übernimmt Heinz-Gerhard Wente von Gerhard Lerch, der planmäßig in den Ruhestand wechselt. Wente bleibt weiter Personalvorstand und Arbeitsdirektor des Unternehmens. Die Division Nutzfahrzeugreifen innerhalb der Rubber-Group leitet unverändert Dr. Hans-Joachim Nikolin. Seine Amtszeit im Vorstand wurde vom Aufsichtsrat bis 2014 verlängert.

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