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(motorsport-magazin.com) Nachdenklich hatte David Coulthard nach seiner Fahrt zu Platz drei in Kanada geklungen. Leise konnte man den Abschied des Schotten aus der Formel 1 bei seinen Worten schon durchhören, doch anscheinend hatte er das alles nicht so gemeint. Die Gerüchte um ein BBC-Engagement bereits im nächsten Jahr bestehen zwar nach wie vor, doch der Schotte schrieb in seiner Kolumne bei ITV: "Ich habe nach dem Rennen gesagt, dass ich zuletzt über meine Karriere reflektiert habe. Worauf ich mich aber bezog, war die Tatsache, dass nach sechs Rennen, einer Reihe von Zwischenfällen und keinen Punkten das Scheinwerferlicht auf dich fällt und Fragen gestellt werden – und da beginnt man unweigerlich, sich zu wundern: ‚Mache ich hier etwas fundamental falsch, habe ich mein Mojo verloren?"
Deswegen sah er es als notwendig an, zurück zu blicken und sicherzustellen, ob er rationale Entscheidungen getroffen hatte und auf dem richtigen Weg war. "Natürlich würde ich im Nachhinein ein paar Entscheidungen ändern, die ich früher in der Saison gemacht habe, aber damals ging es weniger darum, übereilte oder schlecht eingeschätzte Dinge zu tun, sondern mehr darum, die Risiken zu verstehen, die einige Fahrer auf sich nehmen würden, um an mir vorbei zu kommen." Insgesamt sei er sehr zufrieden damit, auf einem guten Niveau zu fahren und war sehr froh, dass er dank des Podestplatzes in Kanada auch ein Ergebnis vorweisen konnte, das seine Form bestätigte.
Und er war auch froh, Red Bull damit auf Kurs Richtung Platz vier bei den Konstrukteuren gehalten zu haben. Das sei dieses Jahr das Ziel des Teams verriet er. Langfristig sähe der Plan so wie bei BMW Sauber aus – dem Coulthard auch gratulierte -, man sei lediglich ein Jahr dahinter. Was ihn dafür ärgerte, waren die Streckenbedingungen in Kanada. "Gegen Ende [des Rennens] musste ich in der Haarnadel mit zwei Rädern auf das Gras fahren, denn wenn man die normale Linie fuhr, wurde man in den Kies gezogen. Es war unglaublich", berichtete er.
Coulthard fand es schockierend, dass es so weit gekommen war, nachdem ähnliche Probleme bereits vor zwei Jahren aufgetreten waren. Ihm war egal, ob es vor oder nach dem Winter ausgebessert wird, aber im kommenden Jahr sollte nach Meinung des Schotten besser alles in Ordnung sein. "Wir kommen alle gerne dorthin, also will ich nicht zu sehr auf Montreal einschlagen, aber wenn das in Silverstone passiert wäre, dann müssten sie die Hölle bezahlen. Man sollte ihnen die Leviten lesen, denn die Formel 1 ist ein professionelles Sport-Event, bei dem die ganze Welt zusieht und das war so ähnlich, als ob man einen Fußballplatz hat, der so voll Wasser ist, dass man auf ihm kaum spielen kann. Die Leute wollen das nicht sehen."
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 13.06.2008 aktualisiert am 13.06.2008
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