“Country und Western“: Mercedes schiebt in neuer C-Klasse gleich Coupé-Variante nach

Sevilla – Nein, als Nachfolger des eigentlich erfolglosen CLC will Mercedes sein neues C-Klasse-Coupé nicht verstehen. Die Schwaben nennen es eher im Zusammenhang mit den exklusiveren Pendants wie CLS, E-Klasse-Coupé und CL. Anfang Juni geht damit bereits die nach der ebenfalls gerade erst vorgestellten Limousinen- und Kombi-Neuauflage dritte Karosserie-Variante in der Kompaktbaureihe der Stuttgarter an den Start. Der Einstieg beginnt bei unter 33 500 Euro und reicht beim AMG-Spitzenmodell bis über 72 500 Euro hinauf.

Mit lebhaftem Charakter

Wie mittlerweile fast die gesamte Marke tritt der neue Zweitürer im Umfeld etwa von Audis A5– oder dem BMW-3er-Gegenstück schon rein äußerlich, aber auch beim Fahren deutlich sportlicher und dynamischer auf. „Wir wollen damit ganz bewusst auch neue Kunden ansprechen“, sagt Produktmanagement-Mann Wolfgang [foto id=“359913″ size=“small“ position=“left“]Bremm jetzt bei der Präsentation in Sevilla. Die Karosserie baut flacher, was den lebhafteren Charakter des wertigen, sauber verarbeiteten Coupés unterstreicht.

Sechs 156- bis 457-PS-Motorisierungen

Motormäßig stehen zwei Diesel und vier Benziner zur Wahl, alles Direkteinspritzer und bis auf den C63 AMG umweltfreundlichere BlueEfficiency mit spritsparendem Stopp/Start-System, wobei der günstigste Selbstzünder ab rund 37 500 Euro in der Liste steht. Die sechs Vier-, Sechs- und Achtzylinder mit 1,8 bis 6,2 Liter Hubraum leisten 156 bis 457 PS, machen den leer zwischen 1500 und 1700 Kilo schweren Viersitzer in der Spitze über 220 bis 250 Stundenkilometer schnell. Den Mixverbrauch gibt Mercedes zumindest im Datenblatt in Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder dem Siebenstufen-Automaten mit günstigen rund viereinhalb Litern (beim C220 CDI) bis doch zwölf Litern (bei der Hochleistungsversion C63 AMG) an.

Fahrwerk sportlicher ausgelegt

Erfreulich sind die kürzeren Schaltzeiten und das spontanere Ansprechverhalten auf Gasbefehle. Das Fahrwerk ist sportlicher ausgelegt. „Dank des adaptiven Dämpfungssystems“, findet jedenfalls [foto id=“359914″ size=“small“ position=“left“]Chefentwickler Thomas Ruhl, „kann es beides: Country und Western“, was unterwegs nichts anderes bedeutet als straffe Dämpfkraft etwa bei dynamischerer Kurvenfahrt oder bei Ausweichmanövern und geringere bei normaler Fahrweise, was zudem für besseren Abrollkomfort sorgt.

Spezieller Abgasanlagen-Sound

Wer will, kann das noch tiefer gelegte Sportfahrwerk oder das Fahrdynamikpaket mit direkterer Parameterlenkung und Sportfahrmodus ordern. Selbst bei der Feinabstimmung haben sich Motorenexperten wie Ronald Kalversberg bei ihrer Arbeit etwa mit Blick auf den bei den Vierzylinder-Benzinern sportlicheren Sound der Abgasanlage „genau auf die Zielgruppe“ der jüngeren Coupé-Fahrer ausgerichtet.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Bekannte C-Klassen-Elektronikhelfer; Mit 450-Liter-Kofferraum; Datenblatt & Preis

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Bekannte C-Klassen-Elektronikhelfer

Vom Müdigkeitswarner bis zur Abstandskontrolle sind alle nun auch in der C-Klasse eingesetzten Elektronikhilfen möglich. Die neue Multimedia-Generation mit Internet-Zugang und Zugriff auf Onlinedienste sowie 3D-Karten-Navigation sind verfügbar.[foto id=“359916″ size=“small“ position=“left“]

Mit 450-Liter-Kofferraum

Alles in allem: Vorn sitzt man gut. Hinten geht es bauartbedingt etwas enger zu. Ins Gepäckabteil passen ordentliche 450 Liter hinein; zudem sind die Lehnen im Fond geteilt umklappbar. Die Bedienung hat man rasch im Griff. Die Sicht nach hinten könnte besser sein, die Lenkung noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen arbeiten einwandfrei. Die Diesel geben sich sparsam und durchzugsstark. Die Benziner laufen kultiviert. Ganz so billig ist das Coupé-Vergnügen allerdings nicht. „Und bei aller Sportlichkeit“, betont Produktmanagement-Mann Bremm, „legen wir immer noch sehr großen Wert auf Komfort.“