Crossover-Trend: Auf Kundensuche in der Nische

„Crossover“ heißt der neue Trend auf dem Pkw-Markt. Immer mehr Modelle werden zurzeit mit dem Modewort angepriesen, das so viel bedeutet wie „Kreuzung“. Doch häufig gibt es dabei lediglich alten Wein in neuen Schläuchen. Einige Hersteller entwickeln aber auch ganz neuartige Modell- und Stilmixe.

„Crossover“-Flut

Der Grund für die aktuelle „Crossover“-Flut liegt nicht zuletzt in der Umweltdiskussion. Die vor kurzem noch extrem beliebten SUV leiden zunehmend unter dem Image des Spritfressers und Öko-Sünders. Einige Hersteller benennen ihre ungeliebten [foto id=“145948″ size=“small“ position=“right“]Softroader-Modelle daher kurzerhand in „Crossover“ um, streichen den zuvor serienmäßigen Allradantrieb und gehen mit den dadurch verbesserten Verbrauchswerten hausieren.

Nissan Qashqai

Es geht aber auch anders, wie beispielsweise Nissan zeigt. Die Japaner haben in Europa die Crossover-Nische für sich entdeckt. 2007 kam mit dem Qashqai eines der ersten so betitelten Modelle auf den Markt. Allradantrieb gehörte von Anfang an nicht zum Serienumfang und ist lediglich für die Top-Modelle überhaupt zu haben. Weitere Besonderheit damals: Die Design-Kreuzung aus SUV und Kompakt-Pkw sollte gegen konventionelle Autos wie VW Golf, Opel Astra und Ford Focus antreten. Trotz anfänglicher Unkenrufe gelang das auch ganz gut; knapp 50 000 Einheiten wurden bislang in Deutschland verkauft. Auch wenn es Allradantrieb nur auf Wunsch gibt, setzt der Qashqai auf SUV-typische Tugenden wie hohe Sitzposition und großen Gepäckraum.

Nissan Juke

Mit dem neuen Modell Juke überträgt Nissan das Crossover-Rezept nun in die Kleinwagenklasse. Dort soll der Fünftürer als [foto id=“145949″ size=“small“ position=“left“]Mischung aus Cityflitzer, SUV und Coupé vor allem junge Kunden locken. Allradantrieb gibt es hier ebenfalls nur gegen Aufpreis, dafür bietet der hochbeinige Fünfsitzer ein auffälliges Äußeres und eine hohe Sitzposition. Doch mit dem Platzangebot für Lange ist es aufgrund des abfallenden Daches nicht weit her; auch der Kofferraum ist mit nur 250 Litern bei voller Bestuhlung eher bescheiden. Trotzdem setzt Nissan große Hoffnungen in den Juke, der als schicke Alternative auf dem stetig wachsenden Kleinwagenmarkt seine Käufer finden soll. Dabei tritt er unter anderem gegen Gegner wie den Mini Countryman an.

Mini Countryman

Auch das neue Mitglied der Kleinwagen-Familie will ein „Crossover“ sein und verzichtet auf serienmäßigen Allradantrieb. Denn der erste Fünftürer der Marke möchte nicht Geländegänger ansprechen, sondern Kunden, die einen höheren Bedarf an Platz und Flexibilität haben als bisherige Mini-Käufer.

Toyota Urban Cruiser

Bereits seit Anfang 2009 steht der Toyota Urban Cruiser beim Händler; der auf dem Yaris basierende SUV-Zwerg sieht zwar offroadtauglich [foto id=“145950″ size=“small“ position=“right“]aus, kann aber nur gegen Aufpreis mit Allrad geordert werden. Punkten kann er wie seine Mitbewerber mit hoher Sitzposition und auffälligem Äußeren.

Andere Stilmix-Autos

Es gibt aber noch andere Stilmix-Autos: So kombiniert der BMW X6 etwa Geländewagenelemente mit einer Coupé-Karosserie, der BMW 5er GT mischt Elemente von Kombi, Limousine und SUV, der Peugeot 5008 fügt dem genannten noch eine Prise Van hinzu. So sollen Vorteile mehrerer Fahrzeuggattungen wie schicke Optik, großes Platzangebot und unkompliziertes Fahrverhalten kombiniert werden. Allerdings summieren sich dabei auch die Nachteile, wie etwa der oftmals hohe Spritverbrauch und die höheren Kosten. Unterm Strich punkten aber alle Crossover mit einem wichtigen Merkmal: Sie sind irgendwie anders als konventionelle Pkw. Und in dieser Nische können sie ganz neue Kundenkreise ansprechen.

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