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Cupra: Leistungs-Explosion auf der Schneepiste

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An Automarken wie Simca, NSU oder Pontiac können sich nur wenige noch erinnern, neue kommen immer wieder hinzu. Sie heißen zum Beispiel DS oder Polestar, sollen Luxus- oder Elektro-Kompetenz untermauern. Die Buchstaben-Kombination „Cupra“ hat ihren Ursprung im Motorsport, wurde aus dem Begriff „Cup-Race“ gebildet und hat bei Seat die leistungsstärksten Versionen einer Baureihe definiert. Seit Anfang 2018 läuft die Positionierung als eigenständige Marke und die vergangenes Jahr auf dem Automobilsalon in Genf vorgestellte Crossover-Studie „Formentor“ geht dieses Jahr in Serie. Es wird das erste Modell sein, das kein Vorbild im Seat-Portpolio hat.

Nachhaltig im Aufwind

Es scheint also zu funktionieren, viele Kunden sind scharf auf Cupra, wie allein fast 11.000 verkaufte Fahrzeuge mit diesem Namen in 2019 zeigen. Beim Modell Ateca war jeder Vierte neu zugelassene Wagen ein Cupra. Den Höhenflug der VW-Tochter illustriert nicht zuletzt die Tatsache, dass Seat hinter Skoda zur zweitgrößten Importmarke in Deutschland aufgestiegen ist. Nicht ohne Stolz konnte Geschäftsführer Bernhard Bauer jetzt verkünden, dass Seat mit mehr als 138.000 Exemplaren die Hersteller Renault und Hyundai auf die nachfolgenden Plätze verwiesen hat. Vier Neuerscheinungen in 2020 sollen diese Position festigen.

Auch wenn die Bilanz nach gerade 50.000 Einheiten im Jahr 2010 beeindruckend erscheint, weiß auch Bernhard Bauer: Ein bisschen mehr geht immer. Vor allem bei der Leistung. Auf dem verschneiten Flüelapass zwischen den schweizerischen Ski-Orten Davos und Susch stellte Seat jetzt zwei Sondermodelle des Ateca vor, für die sich trotz eisiger Temperaturen wohl jeder Testfahrer leicht erwärmen konnte.

Die „Limited Edition“ ist auf 1999 Exemplare begrenzt und lockt mit 300 PS (221 kW) sowie zahlreichen eigenwilligen Ausstattungsmerkmalen. Dazu gehören beispielsweise 20-Zoll-Felgen mit Kupfer-Akzenten, eine Akrapovic-Abgasanlage mit vier perforierten Endrohren, Brembo-Bremsen sowie Schalensitze und Alcantara-Bezüge. Freilich treibt dies den Preis des Ateca, der in seiner einfachsten Version 22.490 Euro kostet, auf 50.650 Euro.

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Schneepiste als Heimspiel für den sportlichen Spanier

Der aufgeladene Zweiliter-Vierzylinder stemmt 400 Newtonmeter Drehmoment an die Achsen, mehr als ein gleich starker Porsche Cayman. Bei 247 km/h ist auch auf trockener freier Strecke Schluss. Auf der präparierten Eispiste gefiel der Ateca durch problemloses Handling. Es ist leicht, die Fuhre im Slalomparcours ins Wedeln zu bringen, aber ebenso einfach, sie wieder einzufangen. Dabei hilft unter anderem die Tatsache, dass ein übergroßer Gierwinkel der Motorelektronik befiehlt, die Gaszufuhr einzustellen.

Offenbar scheint man bei Cupra (womit die Verantwortlichen von Seat gemeint sind) der Ansicht zu sein, dass es Kunden gibt, denen 300 Pferdestärken nicht reichen. Deshalb ist man eine Liaison mit der bekannten Tuning- und Rennsport-Firma Abt eingegangen, die dem verschärften Ateca noch einen Schuss mehr Würze verleiht. Das dort geschnürte Paket umfasst außer Original-Abt-Sportfelgen im Maß 20 Zoll eine Leistungssteigerung auf 350 PS (257 kW) und eine Erhöhung des Drehmoments auf 440 Nm sowie eine Tieferlegung des Fahrwerks um 25 bis 30 Millimeter.

Im Segment der Sportkombi souverän vertreten

Auch für den Leon Cupra R Sportstourer sind diese technischen Veränderungen bestellbar, allerdings mit dem Unterschied, dass die Tieferlegung dort lediglich 15 bis 20 Millimeter beträgt. Beide Pakete sind für jeweils 5990 Euro erhältlich.

Der Schleuder-Traum im Ski-Gebiet kann zwar höchst vergnügliche Fahrerlebnisse mit sich bringen, jedoch eines ist nicht möglich: Einen realistischen Eindruck von den tatsächlichen Verbrauchswerten der entfesselten Ateca- und Leon-Versionen zu vermitteln. Für den 300-PS-Ateca spricht der Hersteller von 7,4 Litern im Mittel, beim gleich starken Cupra-Kombi von 7,1 Litern. Es ist also davon auszugehen, dass sie ohne schneebedingt ständig durchdrehende Räder im Alltag unter neun Litern bewegt werden können.

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Die Zukunft steht unter Strom

Die für den weiteren Verlauf des Jahres angekündigten Neuheiten bieten unter anderem einen kompakten Elektro-Wagen, der technisch eng verwandt mit dem Volkswagen ID3 sein wird. Der Kleinwagen Mii wird ebenfalls elektrifiziert, und zwar nach dem Muster von VW e-Up und Skoda Citigo. Seat wirbt damit, dass der Mii-electric bei Inanspruchnahme der staatlichen Förderung nur 14 080 Euro kosten werde. Der Nachfolger des aktuellen Leon ist in Vorbereitung, das SUV Tarraco wird zum Ende des Jahres als Plug-in-Hybrid vorgestellt.

Parallel will Seat auch andere alternative Antriebe ausbauen. Man werde „weiter auf die CNG-Technik setzen“ versprach Bernhard Bauer zum Thema Erdgas-Antrieb. Auf die in Wolfsburg entwickelte Studie eines Erdgas-Plug-in-Hybrids, der die Vorteile eines synthetisch und umweltfreundlich herzustellenden Kraftstoffs mit fortgesetztem Bedarf an Zulieferbauteilen wie Kurbelwellen, Abgasanlagen und Turboladern verknüpfen könnte, wird Seat jedoch wahrscheinlich nicht zurückgreifen können.

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