Dacia

Dacia: Modellfamilie auf fünf Mitglieder gewachsen

Kräftig erweitert hat Dacia seine Modellpalette. Die
bisherigen Baureihen Logan, Logan MCV und Sandero erhielten Zuwachs bei den
Motorenangeboten. Außerdem führt die rumänische Marke künftig auch Nutzfahrzeugvarianten
im Portfolio. Neben dem Stadtlieferwagen Logan Express steht mit dem Logan
Pick-Up
auch ein Gefährt mit Ladepritsche zur Verfügung.

 

Diese in Deutschland
immer noch ziemlich exotisch anmutende Gattung wendet sich nicht nur an
Gewerbetreibende, sondern kann auch im Freizeitbereich eingesetzt werden, sei
es zum Transport von großen und schweren Hobbygeräten oder von Ausrüstungen
aller Art. Dacia, ein
Tochterunternehmen des französischen Herstellers Renault, ist nach Aussage von
Firmensprecher Freddy Choliere „eine kleine Marke auf dem Weg nach oben“. In
den letzten fünf Jahren gelang es, den Verkauf zu vervierfachen. In Deutschland
betrug der Marktanteil 2008 für eine Nischenmarke respektable 0,81 Prozent.
Damit überflügelte Dacia selbst so renommierte Marken wie Porsche oder Jaguar.
Der Marktanteil im Privatkundengeschäft lag im letzten Jahr sogar bei 1,63
Prozent.

 Logan Express

Auf der Basis des Kombi
Logan MCV entstand der neue Stadtlieferwagen, der in Deutschland statt der in
anderen Ländern verwendeten Bezeichnung Van den Namen Express trägt. Mit einer
Länge von 4,45 Metern ist der Kleintransporter nur um etwa zwei Zentimeter
kürzer als der MCV. In das unverglaste Ladeabteil passen 2500 Liter sowie
Gegenstände bis zu einer Länge von fast zwei Metern. Bei Ausrüstung mit
geschlossener Trennwand (Aufpreis knapp 110 Euro)
[foto id=“63033″ size=“small“ position=“right“]sind es immerhin noch 1,73
Meter. Die Nutzlast des Logan Express beträgt 725 Kilogramm. Der einfache
Laderaum lässt sich nach Angaben eines Firmensprechers problemlos mit einem Wasserschlauch
abspritzen. Die hinteren Türen öffnen sich konventionell. Hinzu kommen am Heck
Doppelflügeltüren, die sich in drei verschiedenen Öffnungswinkeln arretieren
lassen. Vier Motorisierungen, die
auch in anderen Dacia-Baureihen eingesetzt werden, kommen im ab März
erhältlichen Logan Express zum Einsatz. Ein 1,5-Liter-Benziner leistet 75 PS,
sein 1,6 Liter großer Bruder bringt es auf 87 PS. Abgerundet wird die
Motorenpalette von zwei Diesel-Aggregaten. Die beiden 1.5 dCi erwirtschaften 68
und 86 PS. Die Basisausstattung des Zweisitzers umfasst unter anderem
Anti-Blockier-System (ABS), Fahrer-Airbag und einen beleuchteten Laderaum. Die
Ambiance-Linie verfügt über Servolenkung, Zentralverriegelung und eine
Umluftfunktion der Heizung. Die Preise beginnen bei 8318,10 Euro für den Logan
Express 1.4
und reichen bis 11888,10 Euro für den Logan Express 1.5 dCi
Ambiance
mit 86 PS.

Logan Pick-Up

Ebenfalls der Kombi Logan MCV bildet das technische
Grundgerüst für den Logan Pick-Up, ein Nutzfahrzeug und Freizeitgefährt
gleichermaßen. Mit einer Außenlänge von 4,50 Meter ist er dennoch kompakt
ausgefallen. Auch er bietet eine Zuladung von 725 Kilogramm. Die Ladelänge
beläuft sich auf 1,81 Meter. Mit bis zu 300 Kilogramm kann die Ladeklappe
belastet werden. Auf der Ladefläche (sechs) und an den Bordwänden (vier) stehen
insgesamt zehn Verzurrösen zur Verfügung. Besonders praktisch ist der 300 Liter
große [foto id=“63034″ size=“small“ position=“left“]Stauraum hinter den beiden Sitzen. Wie der Logan Express profitiert auch
der Pick-Up von einer auf 15,5 Zentimeter erhöhten Bodenfreiheit, so dass
selbst ein Einsatz abseits der geteerten Wege nicht ausgeschlossen ist. Allzu
unwegsam sollte die Piste allerdings nicht sein, denn der Antrieb bleibt
ausschließlich den Vorderrädern vorbehalten. Ein Allradantrieb ist für den
Pick-Up nicht erhältlich. Eine weitere Gemeinsamkeit hat der Pick-Up mit dem Logan
Express
mit dem März als Verkaufsstart. Die Motorenpalette umfasst allerdings
nur drei Aggregate, da der Benziner mit 75 PS nicht angeboten wird. So bleibt
es beim 87 PS starken 1,6-Liter sowie bei den beiden Selbstzündern 1.5 dCi mit
68 und 86 PS. Die Preisspanne reicht von 9032,10 Euro für den Logan Pick-Up 1.6 bis 11888,10 Euro für den 86 PS starken Logan Pick-Up 1.5 dCi Ambiance.

Autogas

Als wirtschaftlicher und umweltfreundlicher
Alternativkraftstoff findet Autogas (LPG) einen immer stärkeren Zuspruch. Da
möchte natürlich auch ein Hersteller wie Dacia nicht außen vor bleiben und
erweitert sein Angebot ab April um zwei Versionen mit bivalentem
Flüssiggasantrieb. Zwar steigt der Verbrauch aufgrund des geringeren Brennwerts
um bis zu 15 Prozent gegenüber Benzin an, aber dennoch sinken die
Kraftstoffkosten um bis zu 40 Prozent. Ursache dafür ist der aufgrund von
steuerlichen Vergünstigungen bis 2018 festgeschriebene niedrige Autogaspreis an
den in Deutschland bislang mehr als 4100 Tankstellen.

Weiter auf Seite 2: Sandero 1,4 LPG; Logan MCV 1,6 LPG; Fazit

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[foto id=“63035″ size=“full“]

Sandero 1.4  LPG

Für das Schrägeck-Modell Sandero hat Dacia den
1,4-Liter-Benziner auf den Betrieb mit Benzin und Flüssiggas umgerüstet. Damit
sank die Leistung geringfügig von 75 auf 72 PS. Das maximale Drehmoment sowie
die Fahrleistungen blieben für den 4,02 Meter langen Kleinwagen laut Datenblatt
unverändert. Der Schadstoffausstoß beim Autogas liegt nach Werksangaben um 15
Prozent niedriger als beim Benziner. Allerdings ist der Flüssiggasbetrieb für
Volllast nicht geeignet. Der 34 Liter fassende Gastank wird unter der
Ladefläche montiert, so dass das Kofferraumvolumen darunter nicht leidet. Durch
den Betrieb mit Benzin und Autogas ergibt sich beim kleinen Rumänen eine
Reichweite von bis zu 1200 Kilometern. Der Sandero 1.4 LPG kostet in der
Ambiance-Ausstattung 10000 Euro, in der Version Lauréate 10800 Euro. Das sind
jeweils 1500 Euro mehr gegenüber dem vergleichbaren Benziner.

Logan MCV 1.6 LPG

Der 87 PS starke 1,6-Liter-Benziner diente beim Logan MCV als Ausgangspunkt für den Autogasbetrieb. [foto id=“63036″ size=“small“ position=“right“]Die Leistung nahm auch hier nur
unwesentlich ab von 87 auf 84 PS, was sich aber laut Hersteller auf die
Fahrleistungen nicht negativ auswirkt. Beim Logan MCV ist der Gastank 42 Liter
groß und wie im Sandero unter der Ladefläche platziert. Ebenfalls wie beim
Sandero funktioniert der Betriebsalltag. Das Fahrzeug startet mit dem
Benzinmotor und schaltet bei Betriebstemperatur automatisch in den
Flüssiggasmodus um. Mit Preisen von 12100 Euro für die Ambiance-Version und
12650 Euro für die Top-Ausstattungslinie Lauréate beträgt auch beim Logan MCV
1.6 LPG
der Preisunterschied 1500 Euro gegenüber dem Benziner.

Fazit

In Zeiten knapper Budgets und einer verstärkt zu
beobachtenden Abnahme der Bedeutung von Marken-Image bei den Kunden gelangen
Hersteller wie Dacia immer mehr in den Fokus von Autofahrern, die ein günstiges
Gefährt suchen, das solide und robust ist und auf teuren Schnickschnack sowie
überflüssige Gimmicks verzichtet. Wer zudem bereit ist, auch die eine oder
andere Komforteinbuße zu akzeptieren, ist bei den fast unschlagbar
preisgünstigen Rumänen sicherlich gut aufgehoben. Allerdings muss sich der
Käufer darüber im Klaren sein, dass bei diesen Preisen auch Abstriche bei der
Sicherheit nicht ausbleiben. Zwar sind Anti-Blockier-System (ABS) und
Fahrer-Airbag (bei einigen Modellen auch ein Luftsack auf der Beifahrerseite)
grundsätzlich von Haus aus vorhanden. Ein elektronisches Stabilitätsprogramm
(ESP) dagegen ist für die Fahrzeuge aus dem rumänischen Pitesti nach
Information eines Dacia-Firmensprechers auch künftig nicht geplant, weder
serienmäßig noch gegen Aufpreis.

 


 

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