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Holger Zehden — Während auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt, die meisten Hersteller Elektrofahrzeuge präsentieren, die Ihre Energie aus Akkus und Stromnetz beziehen, malte Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche, in seiner Rede zum Mercedes Marken Abend, ein anderes Bild einer automobile Zukunft. Für ihn liegt diese in der Brennstoffzelle, die ihre Energie aus Wasserstoff bezieht.
[foto id=“380302″ size=“small“ position=“right“]Neu ist die Idee nicht, Elektrofahrzeuge mit Strom aus Brennstoffzellen zu befeuern. Auch dass Mercedes in diesem Bereich forscht und Geld investiert ist hinlänglich bekannt. Doch während ein Großteil der auf der IAA gezeigten Elektrofahrzeuge und -studien auf Strom aus der Dose angewiesen ist, plant Mercedes mit der Großserienfertigung der Brennstoffzellen-betriebenen Mercedes-B-Klasse bereits 2014 zu beginnen. Um deren Alltagstauglichkeit zu gewährleisten, engagiert sich Automobilbauer in der Initiative „H2 Mobility“, und will zusammen mit der Linde Group für ausreichend Wasserstoff-Tankstellen sorgen. Damit wolle der Hersteller aktiv das „Henne-Ei-Problem“ [foto id=“380303″ size=“small“ position=“left“]lösen. Denn so lange Wasserstoff nicht ausreichend als Kraftstoff nachgefragt wird, bieten Tankstellen ihn nicht an. Und umgekehrt, werden kaum Fahrzeuge mit Brennstoffzellen gekauft, solange ein entsprechendes Tankstellennetz fehlt.
Bisher scheint sich die Industrie noch zu scheuen, ernsthaft vom Öl als Kraftstoff abrücken zu wollen. Um zu verdeutlichen, wie schnell sich eine derartige Entwicklung jedoch vollziehen kann, zog Zetsche ausgerechnet die Eisenbahn als Beispiel heran. Er verglich Autos mit Verbrennungsmotor, die in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiern, mit der Dampflok. Als diese 1950 das gleiche Jubiläum feiern konnte, wurden 80 Prozent der Züge noch von Dampfloks gezogen. Bereits 25 Jahre später waren diese jedoch fast vollständig von der Bildfläche verschwunden und durch Diesel- und E-Loks ersetzt. Ehemals Marktführer in der Dampflok-Produktion waren in der Versenkung verschwunden, weil sie den Trend der Zeit verschlafen hatten.
Damit Mercedes [foto id=“380304″ size=“small“ position=“left“]nicht das gleiche Schicksal ereilt, will Zetsche nun die Produktion und den Verkauf von Brennstoffzellen-Fahrzeugen forcieren. Mit politischer Unterstützung will Daimler so mittelfristig den Preis von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle dem von aktuellen Hybridfahrzeugen angleichen. Wann diesen Ziel jedoch erreicht werden soll, ließ Zetsche offen. Stattdessen präsentierte er mit der Studie F 125 die „S-Klasse von übermorgen“. Entspräche dies der Wahrheit, könnten wir mit der Serien-S-Klasse-F-Cell um das Jahr 2019 rechnen. Da müsste turnusgemäß die übernächste Mercedes-S-Klasse auf den Markt kommen.
geschrieben von auto.de/holger zehden fotos: auto.de/daimler veröffentlicht am 16.09.2011 aktualisiert am 16.09.2011
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