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Mercedes-Benz
Der Weltmarktführer unter den Omnibus-Anbietern hat auch den Minibus-Markt fest in Griff. Jetzt erhalten die hauseigenen Sprinter-Kleinbusse Euro 6-Motoren. Eine begleitende Modellpflege wertet die Fahrzeuge weiter auf.
Ist von Omnibussen die Rede, sind meist die großen Vertreter gemeint. Die kleinen Omnibusse für allerlei Zwecke stehen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nach wie vor im Schatten der zwölf und mehr Meter langen Personenbeförderer auf der Straße. Doch so nebensächlich sind sie nicht, wie die Zahlen verraten. Immerhin rund 10 000 Minibusse werden allein in Westeuropa jährlich neu zugelassen – auf anderen Kontinenten sind es noch weit mehr. Rund 10 Prozent davon stammen aus der Mercedes-Minibus-Fabrik in Dortmund, doch weit mehr tragen einen Mercedes-Stern. Als Basisplattform für diese Fahrzeuge kommt meistens ein Mercedes-Sprinter in Betracht. Das Qualitätsmarkenzeichen machen sich in Süd- und Osteuropa sowie in der Türkei viele Karossiers und Umbaubetriebe zu Nutze.[foto id=“511830″ size=“small“ position=“right“]
Ihr gesamtes Minibus-Programm fächern die Dortmunder in vier Produktlinien auf. Die „Mobility“-Varianten zielen auf die Beförderung behinderter Personen, die „Transfer“-Typen eignen sich als Universallisten sowohl für den Berufs- und Schulbusverkehr als auch für Ausflugsfahrten. Das „Travel“-Programm ist höher spezifiziert und bietet hohen Langstreckenkomfort. Und den Komfort von Niederflurbussen bieten die „City“-Modelle aus Dortmund.
Die Sprinter-Transporter waren die Ersten ihrer Klasse, die Motoren mit Euro 6-Zertifikat bekamen. Mit ein paar Monaten Abstand folgen jetzt die hauseigenen Minibusse. So manche Adaption braucht eben seine Zeit, etliche Details und Komponenten mussten neu entwickelt und ausreichend getestet werden. Als Volumenmotor dient unverändert der Diesel-Vierzylinder OM 651 mit 2,1 Liter Hubraum, der mit Leistungen von 70 kW/95 PS bis 120 kW/163 PS angeboten wird. Verbrennung und Ladedruck wurde optimiert. Die neue Motorengeneration läuft leiser und sparsamer. Für elitäre Minireisebusse hält Mercedes-Benz den bewährten V6-Diesel mit drei Liter Hubraum bereit, der flüsterleise und flink niedrige und hohe Drehzahlen beherrscht und seine 140 kW/190 PS fast nebenbei aus dem Ärmel schüttelt.
Das Euro 6-Reinheitsgebot dieser Motoren wird mit dem Additiv Adblue erfüllt. Dieses sorgt für den kontrollierten Abbau der anfallenden Stickoxide. Dafür führt jeder Sprinter-Minibus einen 18-Liter-Behälter für den synthetischen Harnstoff mit, der für bis zu 6 000 Kilometer Fahrstrecke reichen soll. Geht der Vorrat zur Neige, wird der Fahrer optisch gewarnt. Füllt er nicht nach, wird das Motordrehmoment beträchtlich reduziert.[foto id=“511831″ size=“small“ position=“left“]
Die Motorleistung wird wie gehabt von manuellen Sechsgang-Getrieben oder einer siebenstufigen Wandler-Schaltautomatik verarbeitet. Sie heißt „7G-Tronic“ und ist bereits aus dem Pkw-Programm bekannt. Sieben Gänge sind in dieser Fahrzeugkategorie nicht üblich. Der Hersteller empfiehlt sie als die wirtschaftlichere Variante. Der reduzierte Schlupf der Automatik lässt den Sprinter agil durchstarten, beinahe unmerklich vollzieht sich jede Schaltung. Und wer mit Augenmaß Gas gibt, spart bei jeder Beschleunigung Kraftstoff. Etwas längere Gesamtübersetzungen wären gerade bei den stärkeren Reisemodellen wünschenswert, um das Drehzahlniveau zu senken. Das kommt dem ohnehin geringen Geräuschniveau zugute und auch der Treibstoffverbrauch ließe sich so noch verbessern.
Obwohl ja eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Kraftstoffkonsum fokussiert. Da wären zum Beispiel das intelligente Generator-Management, eine elektrische Kraftstoffpumpe oder der Freilauf für die Klimaanlage. Und die 7G-Tronic-Automatik ist mit einer Start-Stopp-Funktion zu bekommen.
Die neuen Assistenzsysteme, die der aktuelle Sprinter jetzt bietet, sind allerdings nicht voll umfänglich in den neuen Minibussen verfügbar. Zum Minibus konvertierte Sprinter, die ihre ursprüngliche Karosserie behalten, können mit Seitenwind-Assistent, Abstandswarner, mit Totwinkel- und Fernlichtassistent ausgestattet werden. Die teuren Varianten mit speziellem Omnibusaufbau müssen noch ohne auskommen ? eine lückenlose Adaption haben die rührigen Minibus-Spezialisten in Dortmund noch nicht geschafft. So wartet der dreiachsige Riesensprinter mit zulässigen 6,8 Tonnen, er heißt „Sprinter City 77“, noch heute auf eine Integration der ESP-Funktion.
Wolfgang Tschakert/mid
geschrieben von auto.de/(wot/mid) veröffentlicht am 23.05.2014 aktualisiert am 23.05.2014
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