Daimler schickte modernen Actros und alten LP auf Vergleichsfahrt

Daimler will den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß von Nutzfahrzeugen weiter senken. Lkw-Vorstand Andreas Renschler schwebt eine Reduzierung um 20 Prozent in den nächsten zehn Jahren vor. Das könnte mit noch effizienteren Motoren, Hybridtechnik, alternativen Kraftstoffen und verbesserter Aerodynamik – auch der Auflieger und Anhänger – erreicht werden.

Ungewöhnliche Vergleichsfahrt

Welche Fortschritte bereits in der Vergangenheit erzielt worden sind, hat Mercedes-Benz bei einer ungewöhnlichen Vergleichsfahrt über die Alpen dokumentiert: Ein moderner Actros 1844 und ein alter Mercedes-Benz LP 1620 von 1964 wurden von Stuttgart nach Mailand und zurück geschickt.Der Mercedes-Benz LP 1620, der in den sechziger Jahren zu den modernsten Lastwagen der Welt zählte, verbrauchte auf der Testfahrt knapp 20 Prozent mehr Treibstoff als der Actros 1844. Wird der Kraftstoffverbrauch ins Verhältnis zur Nutzlast gesetzt, so ergibt sich fast eine Halbierung. Je Tonne pro [foto id=“293671″ size=“small“ position=“right“]100 Kilometer konsumierte der Lkw-Veteran 2,34 Liter (16-Tonner), der Actros (40-Tonner) kam auf 1,27 Liter. Gleichzeitig stieß der moderne Lkw um bis zu 98 Prozent weniger Partikel und Stickoxide aus.

Reduzierung der Beanspruchung des Fahrers

der Deutlich reduziert hat sich auch die physische und mentale Beanspruchung des Fahrers. Dazu sind im Rahmen der Vergleichsfahrt „Transalp Trucking 2010“ erstmals in einem Lkw EEG-Messungen vorgenommen worden. Die Aufzeichnung von Gehirnströmen mit Hilfe Elektroenzephalografie (EEG) lässt Rückschlüsse über die mentale Beanspruchung des Fahrers zu. Dafür setzte der Fahrer eine mit Sensoren bestückte EEG-Kappe auf, die genau registrierte, wann das Gehirn ein übers Ohr gesendetes akustisches Signal wahrnahm. Am Steuer des Actros blieb die Wahrnehmungszeit sowohl auf schwieriger Strecke (Baustelle, Passfahrt) als auch auf einfach zu befahrenden Autobahnabschnitten nahezu unverändert. Im LP 1620 zeigte das EEG eine völlig andere Fahrer-Reaktion: Die Reizverarbeitung dauerte bis zu 400 Millisekunden länger. So viel Zeit würde im Gefahrenmoment verstreichen, bis der Fahrer reagiert. Bei einem 80 km/h schnellen Lkw wären das eine um neun Meter später eingeleitete Bremsung.

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