Mercedes-Benz

Daimler widerspricht Fernsehbeitrag

Daimler hat den Darstellungen einer ARD-Sendung von gestern Abend widersprochen.

Man habe die Situation vor Ort geprüft und festgestellt, dass viele Behauptungen in dem Fernsehbeitrag nicht richtig seien. „Die Einhaltung sämtlicher arbeitsrechtlicher Vorgaben zur Abgrenzung der Tätigkeiten von Drittfirmen genießt bei Daimler höchste Aufmerksamkeit. Wir bekennen uns ohne Wenn und Aber zu den geltenden Regelungen in Bezug auf Werkverträge und den Einsatz von Fremdarbeitskräften. Verstöße sind für uns nicht akzeptabel. Wir würden diese auch umgehend abstellen“, erklärte Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Daimler AG.

Ein Reporter des SWR hatte sich in dem Film „Hungerlohn am Fließband“ von einer Leiharbeitsfirmen für eine Spedition anwerben lassen, die mit dem Automobilhersteller einen Werkvertrag hat. Für den Dienstleister sollte er unter anderem Zylinderköpfe vom Fließband des Mercedes-Benz-Werkes in Untertürkheim nehmen und verpacken. Bei seiner Arbeit verdiente er einen Stundenlohn von 8,19 Euro. Als Vater von vier Kindern hätte er Anspruch auf eine Aufstockung durch Arbeitslosengeld II gehabt.

Entgegen der Darstellungen im Fernsehbericht sei der Reporter nicht durch Führungskräfte oder Mitarbeiter der Daimler AG in seine Arbeitsaufgabe eingewiesen, teilte das Unternehmen mit. Die Einweisung in den Prozess und seine konkrete Tätigkeit sowie die Sicherheitsunterweisung seiem vom Logistikdienstleister Preymesser vorgenommen worden. Die Firma habe sich dies auch vom Reporter vor Arbeitsbeginn schriftlich bestätigen lassen. Auch habe der Undercover-Arbeitnehmer nicht die gleichen Tätigkeiten ausgeführt wie die Stammbeschäftigten. Die Mitarbeiter in dem betroffenen Bereich seien Facharbeiter mit entsprechender Ausbildung.

Der Reporter habe keine Weisungen zur Erfüllung seiner Logistikdienstleistungen von Daimler-Führungskräften oder -Mitarbeitern erhalten. Es sei wahrscheinlich, dass der Reporter durch gezieltes Ansprechen und Fragen Hinweise zu seiner Tätigkeit erhalten habe, er sei aber nicht in die Arbeitsorganisation des Konzerns eingegliedert gewesen, betont Daimler. Darüber hinaus habe dem Reporter für seine Tätigkeit auch ein Werkzeug zur Verfügung gestanden, das er entgegen seiner Arbeitsanweisung aber nicht verwendet habe.

Daimler hält die Vorgehensweise der SWR-Redaktion für überaus fragwürdig. Sie entspreche auch in keiner Art und Weise dem bisherigen professionellen Umgang zwischen dem Sender und dem Unternehmen. Die offiziellen Stellungnahmen des Unternehmens seien unter dem Vorwand angefordert worden, man arbeite an einem branchenübergreifenden, generellen Beitrag über Leiharbeit, vom Schlachthof bis zur Fahrzeug-Industrie. Diese sei nur ein Aspekt und Daimler darin nur eine Facette der Recherche. Die Interview-Partner wurden angefragt, ohne über die tatsächlichen Hintergründe des Fernsehberichts zu informieren. Laut Daimler hat es die angeblichen Telefonate des Reporters Jürgen Rose mit der Pressestelle des Unternehmens nie gegeben, die Darstellung in dem Film sei fingiert. Dem Autohersteller wurde darüber hinaus zu keinem Zeitpunkt die Chance gegeben, auf die konkreten Vorwürfe, die in dem Film gemacht werden, zu reagieren, heißt es weiter.

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