Dainese D-Air-System – Der Airbag für Motorradfahrer

Der Airbag ist seit vielen Jahren aus Pkw nicht mehr wegzudenken. Doch die Technologie, die dort recht einfach zu installieren ist, ließ die Zweiradbranche nahezu verzweifeln. Denn im Gegensatz zum Pkw werden Motorradfahrer bei einem Unfall vom Zweirad geschleudert, sie können also nicht von einem stationären Luftsack aufgefangen werden. Zwar war schnell eine Lösung gefunden, in der die Schutzkleidung die Luftsäcke beherbergt. Doch bissen sich die Entwickler jahreslang die Zähne an der Problematik der Auslösung aus: Irrtümliche Aktivierungen kosten Geld und verhageln dem Fahrer die Weiterfahrt; zu späte büßen ihren Nutzen ein.  

Ein intelligentes System musste also her

Diese Intelligenz glaubt man nun mittels moderner Elektronik gefunden zu haben: Sensoren an beiden Holmen der Gabel und unter der Sitzbank geben Signale an eine zentrale Steuereinheit weiter, die genau weiß, wann die Zündung der Luftsäcke in der Schutzkleidung notwendig ist. Ein frontaler Aufprall und ein Wegrutschen des Motorrads sollen somit zielsicher erkannt werden, so die Herstellerfirma Dainese, die D-Air jetzt vorstellte. Rennfahrer Stefan Bradl ist seit drei Jahren mit der Rennversion von D-Air im Rennsport unterwegs und in dieser Zeit schon 15 Mal verunglückt: „Das System hat nicht nur tadellos funktioniert, sondern mich auch sehr wirkungsvoll geschützt“. Was der Tüv Süd nach rund 800 Tests bestätigte und mit einem Siegel beurkundet.  

Die Renn- sowie auch die Straßenversion von D-Air sollen nun auch allen Motorradfahrern helfen, die nicht unbedingt auf Rennstrecken unterwegs sind, Verletzungen und Schlimmeres zu vermeiden. Derzeit gibt es eine Goretex-Jacke sowie eine Weste zum Überziehen, die mit D-Air ausgerüstet sind; für den sportlichen Einsatz bietet das Unternehmen eine Lederkombi mit den Luftsäcken, die sich mittels Kaltgasgeneratoren in 45 Millisekunden aufpumpen. Hinzu kommen die Zentraleinheit sowie die Montage der Sensoren, die ausschließlich beim Dainese-Händler vorgenommen werden kann. Dieser kümmert sich neben der Wartung auch nach einer Auslösung darum, das System und die Kleidung wieder instand zu setzen.  

Günstig ist die neue Sicherheit auf dem Motorrad freilich nicht. So schlägt der Lederkombi derzeit mit rund 2.000 Euro auf die Börse, die Jacke mit 1.540 Euro, die Schutzweste mit 750 Euro. Das „M-Kit“ mit Zentraleinheit und Sensoren kostet 459 Euro, und für die Installation kommen noch einmal zwei bis drei Monteursstunden dazu. Nicht wenig Geld für mehr Sicherheit auf dem Zweirad, und man darf gespannt sein, wie viele Biker sich diese gönnen.

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