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Berlin – 2011 ist für den Verband der Automobilindustrie (VDA) schon vor Ablauf ein „starkes Autojahr“ gewesen. In Berlin verwies Präsident Matthias Wissmann zuletzt jedenfalls für das zweite Wachstumsjahr in Folge auf „Rekordstände bei Produktion, Export und Umsatz“.
Den entsprechenden Zahlen zufolge steigt der Pkw-Inlandsmarkt im Gesamtjahr um rund acht Prozent auf über 3,1 Millionen Einheiten, ein Niveau wieder wie 2007 und 2008 vor der Krise. Der Absatz von Firmenwagen verzeichnet demnach ein Plus von knapp einem Fünftel. Dass die Nachfrage privater Kunden inzwischen mit plus vier Prozent „spürbar verhaltener“ verläuft, führt Wissmann auf die Verunsicherung zurück, „die über Turbulenzen an den Finanzmärkten und die Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern in den Markt getragen wird“.
Auch seien die laut dem Statistischen Bundesamt bis Oktober schon um zwölf Prozent gestiegenen Spritpreise wenig hilfreich, die Preise für Neuwagen allerdings nahezu stabil gewesen. Der Verteuerung des Sprits halte die Branche in Deutschland neue kraftstoffeffizientere Autos entgegen. Aktuell stoßen neu zugelassene Pkw deutscher Konzernmarken demnach pro Kilometer inzwischen weniger als 144 Gramm vom schädlichen Treibhausgas Kohlendioxid aus, was umgerechnet einem Durchschnittsverbrauch von unter sechs Litern und einem Rückgang von mehr als vier Prozent entspricht.
Vom Kleinwagen bis zum Van wiesen deutsche Hersteller nach den Worten des Verbandschefs in allen zehn Segmenten zuletzt im Schnitt niedrigere Kohlendioxid-Werte auf als Importeure, hätten bereits über 400 Modelle mit weniger als 130 Gramm Kohlendioxid im Programm. Die Anzahl hätte sich damit in einem Jahr um gut die Hälfte erhöht.
Die Nachfrage nach Autos „Made in Germany“ nennt der Verband mit Blick auf ein Export-Rekordniveau von über 4,5 Millionen Einheiten und damit sieben Prozent mehr weltweit auf allen wichtigen Märkten lebhaft.
Drei von vier bei uns produzierten Pkw finden demnach ihre Käufer im Ausland. Jedes siebte Auto wird nach Amerika, jedes achte nach China verkauft. In China, rechnet Wissmann vor, steigt der Absatz deutscher Konzernmarken mehr als doppelt so schnell wie der Gesamtabsatz; deutsche Marken werden dort Ende 2011 erstmals deutlich mehr als zwei Millionen Pkw absetzen, ihr Marktanteil beträgt rund ein Fünftel.
Schätzungen zufolge legt der Weltautomobilmarkt in diesem Jahr auf gut 65 Millionen Einheiten zu. „Jedes fünfte Auto, das weltweit verkauft wird, trägt ein deutsches Markenzeichen“, betont Wissmann unter Hinweis auf einen neuen Höchststand der Inlandsproduktion mit mehr als 5,9 Millionen Einheiten und eine Auslandsproduktion von rund sieben Millionen Pkw, auf eine Kapazitätsauslastung von fast 90 Prozent im vierten Quartal und auf einen deutlichen Anstieg der Beschäftigung in der Branche, wonach die deutsche Automobilindustrie derzeit knapp 730.000 direkte Mitarbeiter zählt, rund 23.600 mehr als noch im Jahr davor.
Für das Gesamtjahr geht der Verband von einer Umsatzzunahme von 13 Prozent auf fast 360 Milliarden Euro aus, was ebenfalls ein neuer Höchstwert wäre. Davon entfallen würden allein rund 280 Milliarden Euro auf die Hersteller selbst (plus zwölf Prozent), knapp 70 Milliarden Euro auf die Zulieferer (plus 13 Prozent) und gut acht Milliarden Euro auf Anhänger- und Aufbautenhersteller (plus 30 Prozent).
Was passieren muss, dass 2012 nach dem starken 2011 ein stabiles Autojahr wird? Für Präsident Wissmann müssten unter anderem die „Finanzmärkte wieder Vertrauen fassen“.
geschrieben von auto.de/günther koch/kocom | fotos: koch veröffentlicht am 28.12.2011 aktualisiert am 28.12.2011
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