Das fahrerlose Auto lernt alles von sich selbst

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Das Auto der Zukunft fährt ohne Abgase sowie ohne Fahrer und hat Konjunktur, vor allem an deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen. Während sich potentielle Käufer beim Elektroauto noch weitgehend in Zurückhaltung üben und alltagstaugliche Serienprodukte Mangelware sind, treiben Ingenieure, Professoren und Studenten von Duisburg über Ulm und München die elektrische Mobilität voran.

Unterstütztung erhalten sie durch beträchtliche Fördergelder aus Steuermitteln und von Autoherstellern, die Euro-Milliarden in die nicht unerreichbare, aber noch unzulänglich umgesetzte Vision des elektrischen Fahrens investieren. Jüngst verknüpfen die Forscher diese Vorstellung mit der Pensionierung des menschlichen Fahrers. Er soll sich in den Ruhestand begeben und die Führung seines Autos den Sensoren und Systemen überlassen.

Wissenschaftler der TU Braunschweig haben jetzt mit ihren Studenten ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb entwickelt, das autonom fahren kann und dies mit einem völlig neuartigen Steuerungs- und Sicherheitskonzept verbindet. Für ihr Projekt „Mobile“ konnte sich Professor Markus Maurer mit seinem Team am Forschungszentrum Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig auf zwei Vorläufer-Projekte stützen. Das seit 2010 in Braunschweig ohne Fahrer durch die Straßen rollende „Leonie“-Auto hat das Maurer-Team bereits auf die Räder gestellt. Und Inspirationen lieferten Wissenschaftler der im Herzen des Silicon Valley sitzenden Stanford University, die vor Jahren in Kooperation mit VW bei Autonomie-Wettfahrten in der kalifornischen Wüste Siegerpreise errungen hatten.

Allerdings fährt das jüngste Projekt auf völlig neuen Wegen. Denn die TU-Forscher haben für „Mobile“ ein Leistungspaket von rund 600 elektrisch erzeugten PS geschnürt und bringen diese Kraft mit vier Motoren unabhängig an die vier Räder. Das hat Mercedes mit seinem SLS AMG Electric Drive nicht nur umgesetzt, sondern bietet es bereits zum Kauf an. Aber dieses Leistungsangebot ist nicht der Kern der Forschungsarbeit. Es dient gerade wegen der gigantischen Leistung einem Lernprozess, der es später leichter machen soll, überhaupt mit dieser Technik umzugehen.

„Mobile“, sagt Maurer, „ist eine echte Revolution“ und er zögert nicht, seine Einschätzung zu erklären. Denn für das Demonstrationsobjekt entfernten sich die Wissenschaftler radikal von mehr Gemeinsamkeiten mit einem konventionellen Auto, als jemals zuvor. In einem neu entwickelten Rohrrahmen finden alle Komponenten und Module mit hoher Flexibilität ihre Arbeitsplätze. Dazu gehören vor allem lernende Sicherheitssysteme, die das autonome Fahren ohne situatives Eingreifen von Menschen ermöglichen.

Die eigentliche Revolution im Wesen und Funktionieren von „Mobile“ schultern Elektronik und Sensoren. Und zwar derart, dass dieses Fahrzeug alle Lenk-, Brems- oder Beschleunigungs-Entscheidungen selbst trifft, sie ohne mechanische Komponenten überträgt und dabei aus früheren Entscheidungen und den damit ausgelösten Vorgängen quasi lernt., sie speichert und in seine Qualitäten und Fähigkeiten zur Führung des Fahrzeugs einbringt. Zum Beispiel entscheidet das Fahrzeug autonom darüber, an welche Räder es die elektrisch Kraft leitet und inwieweit die Vierradlenkung zum Einsatz kommt. „Leonie“ war fahrerlos unterwegs, „Mobile“ werde nach innen autonom, erklärt Professor Maurer den Ansatz.

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