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Scottsdale – Autoland Amerika! Auch in Scottsdale spielen Autos eine besondere Rolle – wenn begehrte Sammlerstücke und Luxuswagen in der an den beiden Routen 102 und 202 gelegenen 220 000-Einwohner-Stadt im US-Bundesstaat Arizona unter den Hammer kommen.
Wie vom 13. bis 20. Januar 2013 wieder bei der Barrett Jackson Collector Car Auction. Unter den mehr als 1000 Prachtexemplaren befinden sich nach Angaben des Scottsdale Convention & Visitors Bureau diesmal das Original-Batmobil von 1966 und der Mercedes 300 SL des Schauspielers Clark Gable, ein Coupé mit Flügeltüren.
Beim legendären Batmobil handelt es sich um einem 1955 Lincoln Futura, dessen Auktionspreis Schätzungen zufolge bei mehreren Millionen Dollar liegen dürfte. Das Auto ist 1966 von George Barris im Auftrag von Century Fox Television in nur 15 Tagen zum Batmobil [foto id=“446970″ size=“small“ position=“left“]umgebaut worden, hatte noch im gleichen Jahr seinen großen Auftritt in „Batman hält die Welt in Atem“ mit Adam West in der Hauptrolle. Es gilt heute als eines der berühmtesten Autos in der Geschichte Hollywoods.
Das Batmobil ist aber nicht die einzige Berühmtheit, die versteigert wird. Auch der Mercedes 300 SL des Schauspielers Clark Gable kommt unter den Hammer. Das Coupé mit Flügeltüren wird als einer der schönsten Sportwagen weltweit gehandelt. Gebaut worden ist es zwischen 1954 und 1957 im Werk Sindelfingen. Nur 1400 Stück wurden hergestellt, ein Großteil der Produktion ging direkt in die USA.
Gable, der durch seine Rolle des Rhett Butler in „Vom Winde verweht“ berühmt wurde, kaufte den Wagen in der Farbe Silbermetallic 1955 bei einem Mercedes-Benz-Händler in Hollywood und fuhr ihn bis zu seinem Tod 1960. Angeblich haben es sich viele Hollywood-Schönheiten in dem Sportwagen bequem gemacht, darunter Vivien Leigh, Ava Gardner und Marilyn Monroe. Das Besondere an dem Flügeltürer: Der Sechszylinder-Motor des Mercedes 300 SL erhielt eine Benzin-Direkteinspritzung, zur damaligen Zeit und noch lange danach eine technische Besonderheit.
Der Motor leistete 158/215 kW/PS, erreichte damit eine höchste Geschwindigkeit von bis zu 260 Stundenkilometern. Versteigert werden [foto id=“446971″ size=“small“ position=“right“]soll das Sammlerstück mit Original-Zulassungspapieren, unterschrieben von William Clark Gable und seiner fünften Ehefrau, Kay Sprekels Gable.
Acht Tage dauert die Auktion, die 2011 rund 270 000 Besucher nach Scottsdale gelockt und einen Verkaufserlös von umgerechnet etwa 71 Millionen Euro erbracht hat. Neben Automobilen stehen auch Motorräder, Flugzeuge, Boote und Lastwagen im Mittelpunkt. Es gibt Modenschauen, Partys und Präsentationen. Ein Teil der Einnahmen kommt gemeinnützigen Organisationen zugute.
Wie alles begann? Mit einem Tom Barrett, dem Namensgeber der Auktion, gehörenden Cadillac V-16 Town Car, für den sich Football-Star Russ Jackson interessierte, fing es an, erzählt amn sich in Scottsdale. „Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft heraus organisierten sie 1971 ihre erste Auktion nebst Präsentation in Scottsdale.“ Inzwischen finden solche Veranstaltungen neben Scottsdale ebenfalls noch in Las Vegas/Nevada, Palm Beach/Florida und Orange County/Kalifornien statt.
Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Auktion ist die Versteigerung von 14 Shelby Mustangs, einer Serie von Ford-Mustangs, die von dem inzwischen verstorbenen US-amerikanischen Rennfahrer und Konstrukteur Carroll Shelby speziell umgebaut worden sind. Shelby-Mustangs blieben stets streng limitiert und sind heute entsprechend gesuchte Raritäten. Unter den Versteigerungsstücken soll auch der seltenste und [foto id=“446972″ size=“small“ position=“left“]berühmteste Shelby Mustang sein, die „Green Hornet“ („Grüne Hornisse“), ein Prototyp, den viele für zerstört hielten. Experten gehen davon aus, dass er rund zwei Millionen Dollar erzielen könnte.
Das Auto ist 1967 von Ford als einer von zwei Prototypen für ein Mustang Coupé gebaut worden, ging aber nie in Serie. Stattdessen kam der Wagen zu Shelby (der andere landete auf dem Schrottplatz), wurde umgebaut und dunkelgrün lackiert, was ihm den Spitznamen einbrachte. Schließlich gelangte das Einzelstück auf einen Autofriedhof in Michigan, wo es ein Ford-Angestellter vor der Schrottpresse rettete und über Jahre hinweg als Alltagsauto nutzte. Auch sein Sohn fuhr den Wagen mehrere Jahre, bis Veröffentlichungen ihn auf die Geschichte der „Grünen Hornisse“ aufmerksam machten und er zu recherchieren begann. Anhand der Fahrzeugnummer war die Identität nachweisbar. Der Wagen wurde restauriert und steht nun zum Verkauf.
Wer sich weniger für seltene Autos interessiert, kann in Scottsdale durchaus auch anderweitig aktiv sein und auf Erkundungstour gehen: Die Sonorawüste zum Beispiel bietet eine einzigartige Kakteenlandschaft. Wer will, kann auf dem Cowboy-College Lasso-Werfen und Reiten lernen. Spa-Behandlungen basieren in dieser Region auf den Heilmethoden der indianischen Ureinwohner Arizonas. Möglich ist zudem, auf den architektonischen Spuren großer Baumeister wie Frank Lloyd Wright (1869-1959) zu wandeln, der sich mit Taliesin West eine Heim- und Arbeitsstätte mitten in der Sonorawüste geschaffen hat.
Mehr als 330 Sonnentage im Jahr und 200 Golfplätze machen Scottsdale zu einer Art Mekka für Golfer. Zuletzt schließt sich der Kreis dann wieder, wenn man etwa in einen Chevrolet, Mustang GT oder in eine Cobra steigen und über die Rennstrecke des knapp 2,6 Kilometer langen Parcours der Bob Bondurant School of High Performance fahren will.
Quelle: Scottsdale Visitors Bureau
Fotos: Barrett Jackson/Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 18.12.2012 aktualisiert am 18.12.2012
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