LTC TX5

Das London-Taxi fährt in die Zukunft

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Neben Volvo gehört noch eine weitere europäische Automobilmarke zum chinesischen Geely-Konzern, deren Name kaum bekannt, deren Fahrzeuge aber weltberühmt sind. Seit 1948 wird in Coventry das legendäre Londoner Taxi gebaut. So altehrwürdig Firma und Modell sind, so modern richtet sich die London Taxi Company (LTC) derzeit aus. Für rund 350 Millionen Euro entsteht in Coventry die erste neue Autofabrik in Großbritannien seit gut zehn Jahren. Angegliedert wird auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, denn der Mutterkonzern hat große Pläne – dazu gehört auch die offizielle Markteinführung des neuen LTC TX5 in Deutschland. Das London-Taxi wird derzeit in rund 40 Länder der Welt exportiert, darunter zum Beispiel auch Aserbeidschan. Das Land entschied sich als Ausrichter des European Song Contest 2012 für eine Bestellung. In seiner heutigen Grundform wird das Modell TX seit 1997 gebaut, mit dem der Wandel von der Tradition in die Moderne vollzogen wurde. Der aktuelle TX4 mit einem 2,5-Liter-Turbodiesel von VM Motori aus Italien leistet 75 kW / 102 PS und erfüllt die Euro-6-Norm. Das für das nach vonr blickende Unternehmen nicht genug. Eine Elektroversion mit Range Extender soll das Taxi fit für die neuen Herausforderungen der Mobilität machen. Da sind die immer verstopfteren Innenstädte, Fahrverbote für bestimmte Autos und auch der Trend zum Verzicht aufs eigene Auto, die dem Taxi einen neuen Stellenwert geben könnten
Das London-Taxi in seiner berühmtesten Form: LTC Fairway (1989)

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Der LTC TX5

Noch ist der TX5 ein Prototyp, aber die Produktion soll Ende des Jahres anlaufen. Das neue London-Taxi wird etwas größer und noch komfortabler werden, ohne dabei designerisch mit der Tradition zu brechen. So belieben die runden Scheinwerfer, in das kreisförmiges Tagfahrlicht integriert ist, ebenso erhalten wie der charakteristische große Kühlergrill. Die Silhouette wirkt gestreckter und flacher. Die Chromumrandung der Fenster bezieht auch nahtlos die Frontscheibe mit ein. Trotz des leichten Längenzuwachses ist der in London geforderte Wendekreis von 7,60 Meter erhalten geblieben. Über Reichweite und Leistung sowie nähere Details zum 1,5-Liter-Dreiyzlinder als Generator schweigt sich die LTC noch aus. Mehr Informationen gibt es zum Rest des neuen Modells. Die Zahl der Sitzplätze im Fond wächst um einen auf sechs. Die erste Reihe ist wieder klappbar und entgegen der Fahrtrichtung ausgeführt, einer der beiden äußeren lässt sich für Menschen mit eingeschränkter Bewegung auch ein wenig aus dem Fahrzeug schwenken. Wie bereits der Vorgänger ist auch das E-Taxi barrierefrei und mit einer integrierten Rampe für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Dank des leicht längeren Radstands muss die dritte Reihe für dessen Mitnahme nicht mehr hochgeklappt werden, und er blickt künftig auch nicht mehr nach hinten, sondern in Fahrtrichtung. Im TX5 gibt es grundsätzlich noch mehr Beinfreiheit sowie zum Beispiel eine von den Passagieren separat regelbare Klimaanlage. Geblieben ist das typische Gepäckabteil neben dem Fahrer, der die meisten Funktionen über einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole bedient. Wie der TX4 verfügt auch der TX5 über vier stabile und auffällig gelbe Handgriffe zum bequemen Ein- und Aussteigen – je zwei vertikal an der C-Säule und horizontal an der Innenseite der Tür. Eine Neuheit ist das riesige Panoramadach, mit dem sich das neue Taxi auch für touristische Zwecke empfiehlt. Apropos Tür. Beim neuen Modell kehrt die London Taxi Company wieder zu den hinten angeschlagenen Türen zurück. Sie schwingen im 90 Grad Winkel auf und erlauben den Passagieren eine bequemeren Einstieg sowie einen einfacheren Weg, falls sie vorher noch mit dem Taxifahrer sprechen. Die London Taxi Company hat sich bewusst gegen Schiebetüren entscheiden. Sie seien für viele Menschen schwerer zu öffnen und zu schließen, weil sie es nicht gewohnt sind und elektrisch betätigt seien sie immer wieder anfällig, meint erläutert LTC-Präsident Peter Johannsen. Volvo- und Geely-Vorstand sowie LTC-Chef Carl-Peter Forster glaubt, dass der TX5 „ein Konzept ist, das in großen Städten eine Zukunft haben wird“. Er freut sich auf ein spannendes neues Kapitel in der Geschichte „eines der bekanntesten Autos der Welt“. Zunächst wird der LTC TX5 im nächsten jahr in London eingeführt. Ab 2018 dann auch – als Rechtslenker – in anderen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland. Gut denkbar wäre ein Start in Berlin.

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