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Auf bessere Zeiten hofft derzeit die Rollerbranche. Angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise und des abgeebbten Abwrack-Booms könnte der Motorroller als preiswerte Mobilitätsalternative wieder groß rauskommen. Das riesige Angebot reicht im Preis von unter 1 000 Euro bis zu wahnwitzigen 10 750 Euro.
Nach Jahren des Booms haben auch die Hersteller von Scootern Einbußen im Jahr 2009 hinnehmen müssen; Abwrackprämie, Sonderbonus und Schnäppchenpreise förderten den Kleinwagen-Absatz. Das dürfte sich bereits in diesem Jahr wieder ändern, da staatliche Zuschüsse wegfallen und die wahren Kosten der Mobilität zutage treten. Hier schlägt die Stunde der kleinen motorisierten Zweiräder als Ganzjahresfahrzeuge, mit denen man kurze, alltägliche Wege ohne Parkplatzprobleme zurücklegen kann, beispielsweise zum Einkaufen, zur Post, zur Uni oder auch zur Arbeit.
Dabei ist das Angebot an den Automatikfahrzeugen fast unüberschaubar, seriöse Kataloge listen mittlerweile über 300 Roller in allen Kategorien auf: Vom Mofa-Roller, der maximal 25 km/h fahren darf, reicht das Angebot bis zum supersportlichen Maxiroller mit knapp 51 kW/70 PS. Dazwischen gibt es jede Menge Hubraum für jeden Geldbeutel: Die günstigsten [foto id=“131105″ size=“small“ position=“right“]Roller kosten unter 1 000 Euro, der teuerste, das Yamaha Sondermodell TMax White Max, übertrifft mit 10 750 Euro sogar viele Motorräder.
Die günstige Kategorie unter 1 000 Euro findet man jedoch kaum beim Fachhändler, diese Angebot werden dem Interessierten in Baumärkten, bei Versandhäusern oder im Internet gemacht. Ohne viel Suchen kann man hier bereits für unter 700 Euro einen Roller mit 50 ccm Hubraum finden. Dabei handelt es sich in der Regel um Fahrzeuge aus China, und angesichts des Sonderpreises ist es nicht verwunderlich, wenn diese Produkte bei Qualität und Verarbeitung nur sehr bescheiden ausfallen. Dennoch stellen sie gerade in der extrem preissensiblen 50er-Klasse hierzulande den mit Abstand größten Marktanteil.
Die renommierten Markenhersteller aus Europa und Japan reagieren entweder mit eigenen, in China produzierten Fahrzeugen auf diesen Trend oder steigen wie zum Beispiel Suzuki erst ab 125 ccm Hubraum ein. Italiens Zweiradkonzern Piaggio führt den Zip aus dem Reich der Mitte für 1 399 Euro ein, auch Peugeot bietet in Zusammenarbeit mit chinesischen Produzenten den 50er V-Clic für konkurrenzfähige 1 049 Euro an. Auch die Modelle der deutschen Traditionsmarken Kreidler und Sachs kommen aus chinesischen Produktionsstätten – mit entsprechenden Preisen und Qualitäten.
Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3: Der 2010er Jahrgang; Yamaha; alternative Antriebe
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Bei den Neuzugängen hält der 2010er Jahrgang keine wirklichen Innovationen bereit, die meisten Hersteller belassenen es bei Modell-Kosmetik. Das trifft besonders für das Roller-Synonym schlechthin zu: Bei Vespa durften die Designer ihre Kreativität vor allem mit neuen Farbkreationen und Zubehörteilen beweisen. Übrig geblieben ist als kleines Highlight die Vespa GTV, der zum 60. Geburtstag von Vespa aufgelegte Jubiläums-Roller. In der aktuellen Farbversion erhält die GTV Piaggios neuen 300er Einspritzmotor und den Beinamen „Via Montenapoleone“ nach der bekannten Mode-Straße in Mailand.
Neben den chinesischen Herstellern drängen auch andere asiatische Produzenten aus Taiwan und Korea auf den deutschen Markt. Besonders rührig sind die Taiwaner von Kymco: Ein alter Bekannter, der Mega-Maxi MyRoad 700i, soll nun tatsächlich im Sommer 2010 nach Deutschland kommen – mit potentem Zweizylinder, der 700 ccm aufbietet. Der erst im letzten Jahr vorgestellte Touren-Roller Downtown 300i wird zudem mit einem ABS nochmals aufgewertet.
Für den auch in Krisenzeiten weiter wachsenden 300er Markt haben die Taiwaner ab dem Frühjahr den komplett neuen People GT 300i im Programm. Der soll dem Honda SH mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertaktmotor mit vier Ventilen, 299 ccm Hubraum, [foto id=“131107″ size=“small“ position=“right“]Benzineinspritzung, G-Kat und einer Leistung von 22 kW/30 PS Konkurrenz machen. SYM, ebenfalls aus Taiwan, steigen mit dem Maxsym in die absolute Maxiklasse ein: Den reichhaltig ausgestatteten Tourendampfer gibt es mit 400- und sogar einem 600-ccm-Triebwerk – aber erst gegen Ende des Jahres.
Die österreichische Firma Generic fiel in der Vergangenheit durch ausgefallene Designs aus der Feder der einheimischen Design-Schmiede Kiska auf. Für die jugendlichen Rollerliebhaber ist der Onyx 50 mit scharf gezogener Linienführung und eleganten Chromelementen gemacht. 16-Zoll-Räder sorgen auch bei weniger guten Straßenverhältnissen für komfortables Fahrverhalten und einen stabilen Geradeauslauf. Angetrieben wird der 50er von einem luftgekühlten Zweitaktmotor, der 3,5 PS leistet. Der 98 Kilogramm wiegende City-Scoot ist ab sofort für 1 399 Euro erhältlich.
In der 125er Klasse lockt ein Stop-and-go nach Honda-Art: Der PCX 125 ist mit einer Leerlaufabschaltung versehen. Der kostengünstig in Thailand produzierte Roller kommt mit flüssigkeitsgekühlten Einzylinder-Viertakter mit Benzineinspritzung, G-Kat und Lambda-Regelung. Sowie der Leerlaufabschaltung, die man bisher nur aus dem Automobilbereich kannte. Nach jeweils drei Sekunden im Stand im Leerlauf wird das Triebwerk vorübergehend abgestellt und trägt dazu bei, den Benzinverbrauch um etwa fünf Prozent zu senken. Ein weiteres nettes Feature ist das ASC genannte Anlassersystem, das über einen separaten Motor arbeitet und das Startgeräusch deutlich reduziert. Der neue PCX 125 wird allerdings erst im Mai/Juni 2010 bei den Honda-Händlern eintreffen.
Lesen Sie weiter auf Seite 3: Yamaha; Alternative Antriebe
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Der zweite große Japaner, Yamaha, feiert 2010 das zehnjährige Jubiläum des Vorzeigesportlers T-Max mit dem Sondermodell „White Max“ in der Modefarbe Weiß mit speziellen Graphics und eloxierten Metallkomponenten. Unter der schicken Schale werkelt weiterhin der potente Reihenzweizylinder mit 32 kW/44 PS, eingebettet in einen Leichtmetallrahmen. Premiere feiert der BW’s 125 als Mittelklasse-Allrounder für urbanes Geläuf. Während das Styling mit übereinander angeordneten Scheinwerfern auffällt, erfüllt die Technik Basisbedürfnisse. Für die Roller-Mittelklasse hält Yamaha die dynamischer gezeichneten und mit einem steiferen Rahmen ausgerüsteten X-Max 125 und 250 bereit.
Alternative Antriebe für Roller sind schon lange in aller Munde, und so gibt es 2010 einige neue Modelle und Unternehmen. Ganz neu aufgetaucht ist die Elektroscooter-Marke GovecS, ein in 2009 gegründetes Unternehmen aus München, das sich der grünen[foto id=“131109″ size=“small“ position=“right“] Energie verschrieben hat. Greenhorns sind die Inhaber und Techniker aber beileibe nicht, schließlich verdienten sie ihre Brötchen früher beim anderen Münchner E-Mobil-Veteranen E-max. Diese als elektromobilen Pioniere bekannten Münchner bieten ihrerseits nun E-Roller mit 13 Kilogramm schweren, auswechselbaren Batteriesysteme an, die zum Laden in Sekundenschnelle ausgebaut sind. Für Ende 2010 kündigen die Koreaner von Hyosung ihre Elektroscooter GEM 2.0 und 4.0 an. Die Bezeichnung orientiert sich an der Leistung in Kilowatt und der Ausrichtung ins Allround- und Tourensegment. Mithin ist das Angebot an Elektrorollern schon recht umfangreich und wird auch immer größer, doch mangelt es noch an einer vernünftigen Reichweite und schnellen Ladezeiten der Batterien.
Beim Thema Hybrid prescht Piaggio vor. Der erfolgreiche Dreirad-Roller mp3 soll ab dem Frühjahr flächendeckend angeboten werden, auch der taiwanische Hersteller SYM möchte noch in diesem Jahr einen Hybrid-Roller auf den Markt bringen. Doch Roller nicht als Freizeitobjekte, sondern eher unter ökonomischen Gesichtspunkten gekauft und genutzt werden, dürfte den alternativen Modellen kein allzu großer Erfolg beschieden sein – zu kostspielig nimmt sich die Einführung der neuen Technologie aus: Der Piaggio mp3 Hybrid wird als 125er Leichtkraftrad nicht unter 9 000 Euro zu haben sein.
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 16.02.2010 aktualisiert am 16.02.2010
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Johannes Leermakers
Februar 28, 2010 um 6:05 pm UhrIch bin Jahrelang Roller gefahren als Ganzjahresfahrzeug zur Arbeit. Ich möchte doch mal warnen. Ein 2 rad Roller ist NICHT geeignet als Winterfahrzeug. Winter 2008-09 ist mir ein Unfall mit mein Roller passiert wegen plötzliches Glatteis.
Ich bin mit 70 km/h gegen ein Auto geprallt. Ergebnis: jetzt schwerbehindert wegen völlig gelähmte Linke Arm und Schulter und Gehirnbeschädigung ! Ende hobby und ende Arbeit.