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Technische Innovationen im Auto sind etwas feines. An Navigationsgeräte, Bordcomputer, beheizbare Sitze oder elektrische Schiebetüren haben wir uns gewöhnt, manch einer kann schon gar nicht mehr „ohne“. Ja, selbst die Verbrauchsanzeige, die uns in Echtzeit unser Umweltverhalten vor Augen führt, beobachten wir mittlerweile nicht mehr argwöhnisch. Denn dank Spritsparkursen wissen wir, wie man den nächsten Stopp an der Tankstelle hinauszögern kann. Allerdings: irgendwann hört der Spaß auch auf.
Dann nämlich, wenn man uns mit technischen Spielereien das Gefühl geben will, man wäre ein Umweltschwein, nur weil man Auto fährt. Beispielsweise mit einer Abgasanzeige. Forscher der Universität Manchester haben jetzt solch ein Instrument entwickelt. Das misst die entstehenden Abgase am Fahrbahnrand und überträgt die Werte im Stil einer Verbrauchsanzeige ins Cockpit. Raffinierte Technik, zweifelsohne. Der Autofahrer allerdings runzelt die Stirn ob dieser Neuigkeit und fragt sich, was er für das Abgasverhalten seines Fahrzeugs kann. Und vor allem, was er dagegen tun kann. Noch „schonender“ fahren? Noch früher hochschalten? Vielleicht gar nicht mehr fahren?
Polemisch, ich weiß. Aber so langsam wird es unrealistisch. Die Autobauer messen sich ungeachtet der CO2-Diskussionen mit Leistungssteigerungen und noch mehr Hightech. Vor allem die deutschen. Und ausgerechnet der, der das Resultat dieses Wettrüstens nutzt, soll mit lustigen Digitalanzeigen bei Laune gehalten und zum Schleichen verdonnert werden?
Allerdings: Zumindest in Europa scheint Bewegung in die Diskussion zu kommen. Die EU-Kommission plant CO2-Obergrenzen nach Gewicht. Vor allem deutsche Autobauer könnte das treffen, haben die sich doch jahrelang gegen eine einheitliche, für alle Fahrzeugtypen geltende Obergrenze ausgesprochen. Autobauer, die es nicht schaffen, innerhalb der Grenzen zu bleiben, müssten Strafgelder zahlen. Was ein richtiger Schritt wäre. Und einer, bei dem deutsche Autokonzerne noch einiges lernen können.
Der Feinstaub allerdings, wegen dem man mancherorts 30er Zonen etabliert und Fahrverbote verhängt hat, könnte sich bald erledigt haben. Wir brauchen nur genügend Moos. Das grüne, natürliche. Wissenschaftler der Uni Bonn haben herausgefunden, dass Moos in der Lage ist, die Mikropartikel zu filtern. Autobahnmittelstreifen könnten schon bald vor Moos nur so wuchern. Kommt da etwa schon die nächste Innovation im Autobau? Begrünte Autodächer?
geschrieben von Daniel Große veröffentlicht am 14.08.2007 aktualisiert am 14.08.2007
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