Das wird eine große Party

Sein Heimrennen auf dem Circuit de Catalunya, mit 115.000 Fans schon seit Wochen ausverkauft, ist für Fernando Alonso nicht nur wegen der erwarteten Volksfeststimmung auf den Tribünen etwas ganz Besonderes. Auch die Erwartungen seiner begeisterten Landsleute sind, nachdem er mit seinem Sieg beim Grand Prix von San Marino den Hattrick geschafft hat, im Formel-1-Tempo in den Himmel geschossen. Diese Erwartungen nicht zu enttäuschen ist für den neuen Titelfavoriten, der in Imola als vielversprechendster Nachwuchsfahrer mit der prestigeträchtigen Lorenzo-Bandini-Trophäe ausgezeichnet wurde, die größte Motivation.

Schwierige Aufgabe

Mit seinem Renault R25 startet der Tabellenführer als klarer Favorit zum fünften Rennen der Saison, die bisher ganz im Zeichen der Equipe Jaune stand. Der Heimvorteil, den Fernando Alonso vor den Toren Barcelonas hat, macht seine Aufgabe allerdings nicht viel leichter. „Es wird immer schwieriger, zu gewinnen, denn Ferrari hat aufgeholt”, versucht der Lokalmatador die Euphorie in seiner Heimat zu bremsen, was nicht einfach ist nach seiner Galavorstellung in Imola. Wie er Michael Schumacher im spannendsten Rennen der Saison bis zur letzten Runde einen harten Kampf lieferte und alle Angriffe des Weltmeisters erfolgreich abwehrte, werteten viele Experten als sein Meisterstück.

„Wer 15 Runden lang einen siebenmaligen Weltmeister hinter sich halten kann, dessen Auto eineinhalb Sekunden schneller ist, und wer dabei noch fair ist und das so perfekt macht, der ist reif für den Weltmeistertitel”, lobte Ex-Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck. Auch für Renault F1-Chefingenieur Pat Symonds war beeindruckend, wie er mit diesem enormen Druck umgegangen ist, wie er das Rennen „in der entscheidenden Phase dominiert und kontrolliert” hat. Und Fernando Alonso selbst? „Ich wollte unbedingt gewinnen und war überzeugt, dass mich Michael nicht überholen kann, so lange ich keinen Fehler mache”, meinte der gefeierte Sieger. „Das war ein toller Zweikampf und mein bester Sieg in der Formel 1.”

Gutes Gesamtpaket

Mit dem Triumph von Fernando Alonso hat Renault F1 ein Stück Grand-Prix-Geschichte geschrieben, denn der RS25 ist der erste Formel-1-Motor, der zwei Rennen in Folge gewonnen hat. „Darauf sind wir unheimlich stolz, zumal die Umstände sehr schwierig waren”, freute sich Rob White, der Technische Direktor von Renault F1. „Ein Resultat wie dieses ist eine fantastische Belohnung für die Mannschaft in der Fabrik, die so viel Zeit in die Entwicklung investiert hat.” Obwohl die Motoren in dieser Saison besonders im Blickpunkt stehen, weil sie erstmals zwei aufeinander folgende Grand-Prix-Wochenenden halten müssen, betont Rob White, dass für Renault F1 die Performance des gesamten Autos zählt, nicht nur die eines einzelnen Elements: „Wir haben für diese Saison ein gut ausbalanciertes Paket entwickelt, es an der Strecke gut ausgeschöpft – und die Fahrer machen das Beste daraus.”

In Barcelona wird in beiden Autos die weiterentwickelte B-Spezifikation des RS25 eingesetzt. Ob Renault F1 seine Erfolgsserie mit vier Siegen durch Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso auf dem Circuit de Catalunya fortsetzen kann, wird nicht zuletzt auch von den Reifen abhängen. „Barcelona ist eine Strecke, die uns entgegen kommt, aber sehr hart für die Reifen”, sagt Fernando Alonso, der nicht glaubt, dass der neue Asphalt daran etwas ändern wird. „Die vielen schnellen Kurven werden die Reifen stark belasten und unsere Ingenieure müssen sich Gedanken machen, wie wir am besten auf den Reifenverschleiß reagieren. Aber sie werden sich schon was einfallen lassen.”

Weichen für die Zukunft

Mit dem Erfolg von Fernando Alonso in Imola hat Renault F1 seine Spitzenposition in der Konstrukteursweltmeisterschaft weiter ausgebaut. Vor dem Rennen in Barcelona liegt die Equipe Jaune mit 46 Punkten klar an der Spitze, 19 Zähler vor Verfolger Toyota. Noch größer ist der Vorsprung von Renault F1 vor den Titelfavoriten McLaren Mercedes (22 Punkte), Ferrari (28) und Williams-BMW (32). In der Fahrerweltmeisterschaft hat Fernando Alonso 36 Punkte auf seinem Konto, 18 Zähler mehr als der zweitplatzierte Jarno Trulli und 26 mehr als sein Teamkollege Giancarlo Fisichella und Michael Schumacher, die punktgleich den dritten Platz belegen.

Auf der Welle des Erfolgs stellte Renault F1 jetzt auch wichtige Weichen für die Zukunft. So wurde nicht nur der Vertrag von Fernando Alonso bis zum Saisonende 2006 verlängert, sondern auch der von Teamchef Flavio Briatore. „Ich habe noch immer Spaß am Erfolg”, meinte der Italiener, eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der Formel 1. „Mein großer Traum ist es, mit dieser Mannschaft den Weltmeistertitel zu gewinnen.”

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