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Zu DDR-Zeiten war er die luxuriöse Alternative zu Trabant und Wartburg. Wer einen hatte, war irgendwie privilegiert. Man dachte vom Besitzer, er habe Beziehungen. Und Geld. Jeder beneidete einen um ihn. Den Lada. Ja, Lada-Fahrern wurde hinterher geschaut. Damals.
Heute sieht das anders aus. Die meisten Lada-Besitzer verkauften ihre Gefährte nach der Wende an die abziehenden russischen Soldaten. Dass meine Eltern sich später nochmal für einen Lada Samara entschieden, konnte ich nie verstehen.
Und heute? Gibt es Lada, bzw. die produzierende Mutter AwtoWas immernoch. Und Lada plant großes. Rund 2000 Autos der Marke fahren bereits in Deutschland, für 2008 plant das Unternehmen eine ähnliche Entwicklung und strebt einen Marktanteil von 0,15 Prozent an. Die Modellpalette wird unter anderem durch den 2170 Priora erweitert. Dieser soll unter 9000 Euro kosten und sein Abverkauf von der Aussage „Qualität made in Russia“ unterstützt werden.
Moment mal, Qualität? Hab ich was verpasst? Wer je in einem Lada – ja, in einem neuen Modell – saß, wird wissen, dass es da mit Qualität nicht weit her ist. Spaltmaße jenseits von gut und böse. Billigste Cockpits, die den Charme einer Telefonzelle versprühen. Und ein Design, das in die späten 90er passt. Qualität ist halt immer eine Auslegungssache. Für russische Verhältnisse mag Lada sicher Qualität bieten. Für Europa reicht das noch lange nicht.
Andererseits – wenn man sich die Abverkaufszahlen des Dacia Logan und Logan MCV aus dem Hause Renault mal so anschaut („Weltweit setzte der Konzern 367.745 Logan ab.“), könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, Qualität würde neuerdings anders definiert. Natürlich entscheidet der Preis, aber auch der Logan ist nicht gerade ein Schmuckstück. Da können auch „acht“n-halb“ nicht darüber hinwegtäuschen. Renault steigt übrigens im Februar bei Lada ein. Womit sich der Kreis schließt. Schöner werden die Autos dadurch aber wohl nicht.
geschrieben von Daniel Große veröffentlicht am 07.01.2008 aktualisiert am 07.01.2008
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