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Klimaanlagenausfall
Wird die Klimaanlage im Auto der Hitze nicht mehr Herr, ist guter Rat oft teuer. Jetzt ist Rettung für die Klima-Servicetechniker in Sicht. Der Werkstattausrüster Heni stellt auf der Automechanika erstmals ein modernes Formiergas-Lecksuchgerät vor. Eile ist in jedem Fall geboten: Wegen der hohen Klimaschädlichkeit des derzeit hauptsächlich verwendeten Kältemittels R134a verbietet die EU-Verordnung 2006/40/E undichte Auto-Klimaanlagen erneut mit Kältemittel zu befüllen, bevor die Anlage nicht instand gesetzt worden ist. Bei Verstößen droht ein Bußgeld bis zu einer Höhe von 50 000 Euro.
Hier wird die entleerte Klimaanlage mit Formiergas befüllt. Diese Substanz besteht aus 95 Prozent Stickstoff und 5 Prozent Wasserstoff. Und Wasserstoff ist wegen der geringen Molekülgröße extrem flüchtig und tritt selbst an feinsten Haarrissen aus. Es ist das leichteste Gas in der Natur und steigt stets nach oben. Der Vorteil: Die Lecksuche kann also im Motorraum direkt von oben erfolgen. Dadurch sind laut „kfz-betrieb“ keine großen Demontagearbeiten für die Lecksuche nötig. Denn den Verdampfer prüft der Klimatechniker genauso schnell über die Lüftungsdüsen im Fahrzeuginnenraum.
Was muss der Klimatechniker bei der neuen Methode besonders beachten? Er beginnt seine Suche mit einem Druck von nur einem bar am Kompressor, um auch undichte Wellendichtringe zuverlässig zu finden. Für die weitere Prüfung wird dann der Druck auf etwa 5 bar erhöht. Die Anlage darf allerdings nicht mit Formiergas in Betrieb genommen werden. Das Formiergas-Lecksuch-Set von Heni bietet neben einer Gasflaschenkarre und allen notwendigen Anschluss- und Prüfarmaturen ein Wasserstoffgas-Suchgerät mit Doppelsensorik – ohne Querempfindlichkeit zu anderen Gasen. Es wird also ausschließlich der aus der Undichtigkeit austretende Wasserstoff erkannt.
Bislang wurde die Klimaanlage bei der Lecksuche mit dem Kältemittel befüllt und dann solange laufen gelassen, bis die undichte Stelle dann hoffentlich zu sehen war. Nachteilig ist bei dieser Fehlersuche auch, dass oftmals nur wenige Bauteile der Anlagen einsehbar sind. Und die akustische Lecksuche per Stickstoffprüfung ist zwar ökologisch und somit auch rechtlich unbedenklich; die Zischgeräusche kleinster Löcher gehen aber im Werkstattalltag gerne in der allgemeinen Geräuschkulisse unter. Bei Löchern im Verdampfer versagen im Regelfall beide Methoden. Die Option, die undichte Stelle mit einem Gas-Lecksuchgerät zu lokalisieren, das auf Kältemittel reagiert, ist in Kfz-Werkstätten ebenfalls recht unsicher. Denn in der Werkstatt-Atmosphäre befinden sich fast immer Gasmoleküle von Lösungsmitteln, Benzin, Diesel usw.
geschrieben von (rlo/mid) veröffentlicht am 26.08.2014 aktualisiert am 26.08.2014
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