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Immer mehr Lkw bleiben bei den Speditionen auf dem Hof stehen, weil die Fahrer fehlen. Dadurch wird nicht nur die Versorgung der Bevölkerung gefährdet; die zunehmende Überbelastung der Trucker ist auch eine Bedrohung für die Verkehrssicherheit, heißt es in einer Studie des TÜV Rheinland. Diese stellte der TÜV jetzt im Rahmen eines Symposiums auf dem Nürburgring vor. Bei einer Befragung gaben 47 Prozent der Unternehmen an, vom Fahrermangel betroffen zu sein.
Prof. Dr. Ing. Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität beim TÜV Rheinland, sieht in der Schaffung besserer Arbeitsbedingungen für die Fahrer eine der entscheidenden Möglichkeiten, den Beruf attraktiver zu machen. Zur Nachwuchsförderung sei auch eine Ausbildungsvergütung für Betriebe denkbar, die den Fahrernachwuchs unterstützen. Zum aktuellen Mangel hat die Tatsache beigetragen, dass durch den Wegfall der Wehrplicht das Rekrutierungs-Reservoir Bundeswehr weggefallen ist. „Es wäre falsch zu hoffen, dass ausländische Speditionen oder aber der Lang-Lkw eine spürbare Entlastung beim Fahrerbedarf bringen wird“, so Brauckmann.
Der TÜV Rheinland geht davon aus, dass allein aus Altersgründen in den nächsten Jahren 30 000 Fahrer aus dem Berufsleben ausscheiden werden. Um ältere Fahrer jenseits von 65 Jahren zum Weiterabreiten zu ermuntern, wollen Experten die Arbeitszeit reduzieren und halbe Schichten anbieten. Auch soll die Frauenquote erhöht werden – sie liegt gegenwärtig bei vier Prozent. Grund: Da die Knochenarbeit beim Be- und Entladen heute weitgehend entfällt, sind Frauen den Belastungen des Berufs durchaus gewachsen.
Neben der schlechten Bezahlung von 2 200 bis 2 700 Euro brutto im Monat, steht das schlechte Image des Berufskraftfahrers einer Gewinnung von Berufseinsteigern entgegen. Neben öffentlichkeitswirksamen Kampagnen zur Verbesserung des Ansehens, sollten Pkw-Fahrer im Rahmen ihrer Führerscheinausbildung die Möglichkeit erhalten, etwa eine halbe Stunde auf dem „Bock“ eines Lkw mitzufahren, um ein Verständnis für die Arbeit der Berufskraftfahrer zu entwickeln.
geschrieben von auto.de/(hw/mid) veröffentlicht am 13.07.2012 aktualisiert am 13.07.2012
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