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Autoreisezug
Der Autoreisezug ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Die Deutsche Bahn (DB) will das gemeinsame Reisen von Passagier und Fahrzeug aus wirtschaftlichen Gründen einstellen. Eine Initiative aus dem Bundesverband Initiative 50 Plus und betroffenen Tourismusverbänden kämpft nun per Petition für das Weiterbestehen des Autoreisezugs. Denn die Beförderung von Passagieren mit ihrem Fahrzeug hat viele Vorteile. So lassen sich beim Reisen mit dem Autozug CO2-Emissionen sparen. Ein Mittelklassewagen stößt zum Beispiel auf der 950 Kilometer langen Fahrt von Hamburg nach Innsbruck durchschnittlich 132,2 Kilogramm CO2 aus. Bei der Fahrt mit dem Autozug ergibt sich im Vergleich eine Kohlendioxid-Emission von nur knapp 43 Kilogramm.
Doch die Deutsche Bahn hat ihre eigenen Pläne. Das alternative Konzept heißt nun Auto und Zug extra. Passagiere und Fahrzeuge werden getrennt voneinander befördert. Der Transport der Fahrzeuge soll per Lkw des DB-eigenen Logistikunternehmens Schenker erfolgen. Nach Angaben der Pressesprecherin der Deutschen Bahn sei das Wagenmaterial der Züge veraltet und die Investitionskosten damit zu hoch. Zum anderen würden immer weniger Reisende den Autozug nutzen. So waren es 2013 nur noch rund 200.000 Fahrgäste. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 waren es noch rund 400.000 Reisende. Die Kapazität der Autozüge könne somit nicht mehr ausgeschöpft werden. Mit dem Einsatz von Lkw sei die Deutsche Bahn flexibler und kann geplant nur so viel Lkw einsetzen, wie auch tatsächlich benötigt werden. Aber wie funktioniert das neue Reiseangebot der deutschen Bahn nun logistisch?
Zukünftig will die Deutschen Bahn spezielle Autotransporter einsetzen. Der Fahrgast kann im Internet seinen Wunschtermin buchen und das Fahrzeug zu den entsprechenden Parkplätzen bringen. Die Autos werden dann auf den Lkw verladen. Der Fahrgast muss also sein Fahrzeug in fremde Hände geben, reist aber ganz bequem erster Klasse im ICE hinterher. Die Preise für den Transport mit dem Lkw sind laut DB mit den Preisen für den Autoreisezug vergleichbar. Reist eine vierköpfige Familie beispielsweise mit dem Autozug von Hamburg Altona nach Innsbruck kostet die Fahrt im Liegewagen 346, 50 Euro inklusive Autotransport. Falls der Fahrgast seinen Zug verpasst, hat er im wahrsten Sinne des Wortes Pech gehabt. Denn er ist an die Fahrkarte gebunden. Hat der ICE hingegen Verspätung, wartet das Auto auf seinen Besitzer am Bestimmungsort.
Die Initiative „Autoreisezug retten“ will dies nicht akzeptieren. Sie fordert eine Wiederinbetriebnahme und Förderung der bisherigen Autoreisezugstrecken (www-autoreisezug-retten.de).
geschrieben von auto.de/(shw/mid) veröffentlicht am 29.08.2014 aktualisiert am 29.08.2014
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