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Es ist überall das Gleiche. Egal ob bei der Villa d’Este am Comer See oder auf dem Rasen von Pebble Beach auf der Halbinsel Monterey im Norden Kaliforniens: Wann immer sich die Oldtimer-Elite bei einem dieser Concours d’Elegance zum edlen Schaulaufen trifft, brauchen die Besitzer der millionenschweren Klassiker einen guten Draht zu Petrus und viel Politur fürs Blech. Denn hier wie dort wird’s öfter feucht, als den Sammlern lieb ist: Am Comer geht über den Oldtimern mancher Regenschauer nieder, und in Pebble Beach stehen sie morgens stundenlang im klammen Küstennebel, bevor die kalifornische Sonne den Lack wieder trocken brennt.
Über solche Probleme kann Paul Merrigan nur lachen. Der ehemalige Unternehmensberater, millionenschwer und begeisterter Autosammler, ist der Kopf hinter dem „Desert Classic Concours d’Elegance“, und bittet die Branche nun schon zum vierten Mal zu einem Klassik-Gipfel mit Rostschutz-Garantie in die Wüstenoase Palm Springs. Am letzten Wochenende im Februar ist es wieder so weit, und über 200 Autos aus aller Welt stellen sich im La Quinta Golf Resort den kritischen Blicken der Juroren.
Anders als in Pebble Beach oder in Como müssen die Besitzer hier keine Angst um ihre Autos haben: „Wir haben das beste Wetter der Welt. Außer in der Sahara ist es nirgends so trocken wie hier. Nur dass es dort keine so schönen [foto id=“344746″ size=“small“ position=“left“]Hotels gibt“, sagt Merrigan und verweist auf die Statistik: Bei durchschnittlich 16 Regentagen im Jahr sind die Rasensprenger des Golf-Clubs für das Klassiker das größte Risiko.
Doch es ist mehr als das Wetter, das für den Concours im Wüstenparadies spricht. Die Region hat durchaus eine automobile Geschichte – nicht nur, weil in Palm Springs auch heute noch die Stars und Wirtschaftsbosse dieser Welt überwintern und die Garagen deshalb voll stehen mit Luxuslimousinen, Supersportwagen und Oldtimern aller Couleur. „Sondern vor allem, weil hier im Süden Kaliforniens das amerikanische Herz fürs Auto besonders laut schlägt“, sagt Merrigan. Bauen mögen sie die Autos vor allem in Detroit, aber ihre Seele stammt aus Kalifornien. „Nicht umsonst haben alle, wirklich alle Autohersteller aus Amerika und dem Rest der Welt hier ihre Designstudios und Trendscouts sitzen“, sagt der Sammler, der schon 30 bis 40 millionenschwere Klassiker restauriert und noch immer sechs Oldtimer in seiner [foto id=“344747″ size=“small“ position=“left“]Garage stehen hat. „Außerdem wurde hier zwischen Los Angeles und San Diego die Hot-Rod-Kultur geboren, und nirgendwo gibt es mehr klassische Automobile als in diesem Landstrich“, nennt er weitere Gründe für die Standortwahl. Initiator Paul Merrigan geht es allerdings nicht nur um ein schönes Event vor der eigenen Haustüre und eine Würdigung der Automobilkultur im Süden Kaliforniens. Sondern er will auch einen Kontrapunkt setzen zu den etablierten: „Dort geht es doch längst nur noch ums Geld. Bei uns dagegen soll das Auto wieder im Mittelpunkt stehen.“
Ach ja, und noch einen Vorteil hat der Concours in Palm Springs für den Initiator: Er muss nicht so weit fahren wie nach Pebble Beach und kann die paar Meilen zur Not sogar laufen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.02.2011 aktualisiert am 18.02.2011
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