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Quito – Der Cotopaxi ist mit seinen 5897 Metern einer der höchsten aktiven Vulkane der Welt, nach dem 6310 Meter hohen Chimborazo zugleich der zweitgrößte Berg in Ecuador und trotz Ausbruchsgefahr sogar der am meistbestiegene im Land. Der Cotopaxi im gleichnamigen Nationalpark liegt etwa fünfzig Kilometer südlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Der Gipfel ist ab 5000 Metern schneebedeckt.
Wir wollen diesmal also hoch hinaus! Der Cotopaxi ist nicht besonders steil. Man kann sogar bis auf 4658 Meter Höhe mit dem Auto fahren und theoretisch danach ganz entspannt zu Fuß weiterlaufen. Das Tückische für uns, die sauerstoffarme Luft, ist für Einheimische, die sich mehr oder weniger ihr ganzes Leben in solchen Höhen aufhalten, kein Problem.
Deshalb passen wir uns klimatisch erst einmal nach und nach an, gewöhnen uns langsam an die verschiedenen Höhen. Die Tage, die wir zuvor schon im 2800 Meter hoch gelegenen Quito gewesen sind, haben den Anfang gemacht. Von der Hauptstadt aus fahren wir westlich nach Mindo, überqueren rund 25 Kilometer von Quitos Stadtzentrum entfernt, den Äquator. Das 30 Meter hohe Monument dort, in dessen Innerem ein Museum untergebracht ist, markiert die Stelle,[foto id=“504271″ size=“small“ position=“left“] die eine französisch-spanische Expedition zwischen 1736 und 1744 als „Mitte der Welt“ ermittelt hat. Die 13 Pioniere, deren Büsten den Weg säumen, haben sich nach heutigem Stand lediglich um 180 Meter vermessen. Der Ort ist zu einem Anziehungspunkt für Touristen geworden, rundum finden sich viele bunte Souvenirläden und Restaurants entstanden.
Das Freilichtmuseum Museo Inti Nan nebenan zeigt Ausstellungsstücke indianischer Kulturen und Traditionen, darunter echte Schrumpfköpfe samt deren Herstellung. Genau hier verläuft die geografische Null-Grad-Breite, die Null-Grad-Latitude, auf der man mit einem Bein noch auf der Nord-, mit dem anderen schon auf der Südhalbkugel steht, was Touristen gerne nutzen, um sich so ablichten zu lassen. Oder Experimente durchzuführen wie der Versuch, rohe Eier auf spitzen Nägeln im Gleichgewicht zu halten, der spezielle Verlauf eines Wasserstrahls oder der Balanceverlust beim Gehen, was alles angeblich nur auf der Äquatorlinie funktioniert.
Das farbenfrohe 2250-Seelen-Dorf Mindo breitet sich noch in wohltuender Höhe von 1250 Metern im tropischen Bergnebelwald aus. Die Umgebung ist als Paradies für Kolibris bekannt. Unter den über 300 Vogelarten soll es allein hier etwa 20 verschiedene Kolibriarten geben. Die winzigen Flatterflügler, die bunt leuchten, schwirren auf der Suche nach Nektar emsig durch Büsche und Sträucher. Viele Nebelwald-Herbergen stellen nicht unumstrittene Zuckertränken auf, um die scheuen Vögel besser beobachten und fotografieren zu können, und sie locken andere Vogelarten jeden Morgen mit frischen Bananen an.
Der Nebelwald lässt sich gut zu Fuß erkunden. Er ist über eine kleine Seilbahn zu erreichen, die auf dem Weg dorthin zunächst den Rio Mindo überquert. Wasserfälle stürzen in die Tiefe. Die Bäche sind nicht nur glasklar, sondern eisig kalt; wer abgehärtet ist und sich erfrischen will, kann in ihnen baden. Ratsam ist eine Wanderung am Vormittag, da der Nebel in der Regel erst nachmittags die Szenerie verhüllt.
Auf der Fahrt nach Otavalo verlassen wir den Nebelwald. Die 22 000 Einwohner zählende Kleinstadt auf 2530 Metern Höhe, nicht weit vom noch einmal rund 2000 Meter höheren Vulkan Imbabura, ist bekannt für ihren Indiomarkt, der jeden Samstag auf der Plaza de los Ponchos und in den angrenzenden Straßen stattfindet. Es gibt Ponchos, Alpakatücher, Wollbündel und Stoffe, Schmuck und Kunsthandwerk. Traditionsbewusst tragen die Otovalo-Indios ihre Tracht, sprechen nach wie vor Quichua, ihre Muttersprache, beim Handeln, das erwartet wird, sogar Englisch.
Auf dem Viehmarkt ebenfalls samstags schon früh am Morgen am Rande der Stadt herrscht ein heilloses Durcheinander von Mensch und Tier, gemischt mit Staub und Lärm. Rinder, Lamas, Schweine, (Mast-)Meerschweinchen, Küken werden angeboten. Bei allem exotischen Staunen sollte man jedoch auf der Hut vor Taschendieben sein, die im Gedränge versuchen, Kameras oder Portemonnaies zu entwenden.
Auf 3400 Metern sind die natürlich-heißen Termas-de-Papallacta-Quellen einem von Hochland-Wanderwegen umgebenen Wellness-Hotel angeschlossen. Eine Panorama-Tour führt uns zum Aussichtsplatz auf Ecuadors dritthöchsten Berg, den noch aktiven, 5790 Meter hohen Vulkan Cayambe, ehe die Besteigung des Cotopaxi beginnt, bei der uns zum Glück Sonnenschein und eine ruhige Wetterlage begleiten. Israel Paez, der sich Emilio nennt, erklärt, worauf es ankommt, erst einmal die Schneegrenze des „Throns des Mondes“ zu erreichen. „Wichtig“, erklärt der Bergführer, „ist es, langsam zu gehen und viel zu trinken.“
Auf Zickzack-Kurs mühen wir uns über Lavasand behutsam Schritt für Schritt hinauf. Schulkinder sprinten fröhlich an uns vorbei. Wir haben erste Beschwerden zu überwinden: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Atemlosigkeit, Herzklopfen. Emilio bleibt am Schluss, um den am stärksten Betroffenen gut zuzureden. Aus dem staubigen Lavasand werden, je höher wir steigen, pechschwarze Lavasteine, deren Farbe kurz vor der Schneegrenze in leuchtendes Rot wechselt. Nach ein paar Stunden erreichen wir eine Hütte. Die mit der Höhenkrankheit zu kämpfen haben, trinken Cocatee, scheinen sich nach kürzerer Zeit durchaus wieder wohl zu fühlen. Aber bis zum Krater will keiner mehr. Es ist schließlich schon spät. Und wir haben Hunger.
Das gut 283 500 Quadratkilometer große Ecuador im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru am Pazifik zählt rund 15 Millionen Einwohner. Hauptstadt ist das 2850 Meter hoch gelegene Quito. Der Flug ab Frankfurt/Main etwa mit Iberia über Madrid dauert über 15 Stunden. Zur Einreise reicht der Pass. Der Zeitunterschied beträgt sechs Stunden. Amtssprache ist Spanisch, Landeswährung der US-Dollar. Die vielfältigen Klimagebiete reichen vom trocken-warmen Süden über die vom tropischen Monsun geprägte nördliche Küstenregion bis zu den schneebedeckten Andengipfel. Wir waren nahe Quito in der Sachatamia Lodge (21 Zimmer/Hütten, Landhausstil, 17. Jahrhundert, http://sachatamia.com ), am Imbabura in der Hacienda Cusin (44 Zimmer/Suiten, Kolonialstil, www.haciendacusin.com) und in Papallacta im Termas de Papallacta (vier Sterne, 52 Zimmer, Wellnesshotel, moderne Einrichtung, www.termasdepapallacta.com) untergebracht.
Die Landesküche ist spanisch und nordamerikanisch beeinflusst, Eintöpfe und Suppen wie Sancocho stehen auf dem Speiseplan, dazu neben Huhn-, Rind- und Schweinefleisch noch Kartoffeln, Mais, Reis, Maniok und Kochbananen. Als Nationalgericht gilt Ceviche aus Meeresfrüchten. Typische sind darüber hinaus Locro-Suppe aus Kartoffeln und Käse, frittierter Pescado-Frito-Fisch sowie süßer Humitas-Teig aus Mais- und Eierteig, eingelegt in Bananenblätter. Es gibt zwei heimische Biersorten. Gute Weine kommen aus Chile und Argentinien. Information: Fondo Mixto de Promoción Turistica de Ecucdor, c/o BZ-COMM, Gutleutstraße 16a, 60329 Frankfurt/Main, Telefon 069-25628880, www.bz-comm.de.
Die Strecke von Quito bis Latacunga im Südwesten des Cotopaxi beträgt etwa 90 Kilometer. Der Vulkan, an dem sich der deutsche Forscher Alexander von Humboldt (1769-1859) als erster Europäer 1802 versuchte, sind seit 1738 etwa 50 Eruptionen vermerkt, die gewaltigsten fanden 1744, 1768 und 1877 statt. Der große Ausbruch 1877 hat den Gipfelgletscher vollständig abgeschmolzen und eine Schlammlawine ausgelöst, die das Land mehr als 100 Kilometer weit überflutete und die Stadt Latacunga komplett zerstörte. Nach dem vorläufig letzten größeren Ausbruch 1904 folgten mehrere kleinere, darunter 1975/1976. Rauchbildung ist auch heute oft zu beobachten. Ecuadorianische Reisebüros bieten für Touren auf den Berg erfahrene Führer an.
Autofahren in Ecuador, zumal in gebirgigeren Regionen, ist nicht ohne. Es gibt ein ausgedehntes Straßennetz, aber die Fahrbedingungen sind teils recht unterschiedlich bis hin zu großen Schlaglöchern und Rissen auf den Fahrbahnen etwa nach Überschwemmungen oder Erdbeben. Es gibt internationale Autovermietungen, die jedoch einen internationalen Führerschein und eine internationale Kreditkarte verlangen. Wer fährt, muss Behördenangaben zufolge außerdem mindestens 21 Jahre alt sein. Busse gelten als wichtigstes und preisgünstiges Transportmittel im Land. /Fotos: Grebe
geschrieben von auto.de/Reise/Fiona Grebe/KoCom veröffentlicht am 19.03.2014 aktualisiert am 19.03.2014
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