Der fahrende App-Store

Eine Lösung für die Internet-Vernetzung von Autos haben jetzt der Automobilzulieferer Continental und die Deutsche Telekom vorgestellt.

Mit dem so genannten „AutoLinQ“ System sollen zukünftig auch Bordcomputer von Kraftfahrzeugen mit einem Betriebssystem ausgestattet werden, das durch Apps erweiterbar ist. Eine Internetverbindung über UMTS ermöglicht dabei zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für normale Konsumenten und professionelle Anwender.

Dabei kommt die von Smartphones bekannte Systemsoftware Android zum Einsatz, die an die Bedingungen einer Autofahrt angepasst wurde. Besonderes Augenmerk legen die Entwickler dabei auf das Bedienkonzept des neuartigen Systems. Auch bei Fahrten auf der Autobahn oder im Stadtverkehr soll der Fahrer schließlich nicht vom Verkehr abgelenkt werden. Dabei hilft die Steuerung per Sprachbefehl, die alternativ zur Touchscreen-Eingabe, die Funktionen des Systems bedienbar macht, um etwa E-Mails abzurufen, vorlesen zu lassen oder auch zu beantworten.

Neben der Möglichkeit im Auto über das Internet zu kommunizieren, zeigten die Entwickler auch erste Entertainment-Funktionen: Personalisierte Nachrichtendienste halten den Fahrer über aktuelle Sportereignisse auf dem Laufenden oder ein App zur automatischen Lied-Erkennung hilft dabei, den eben im Radio gehörten Song zu identifizieren. „Wir sind gespannt auf die Kreativität der Entwicklergemeinschaft“, sagt Frank Försterling von Continental. Denn für das System kann jeder Apps entwickeln und sie im dazugehörigen App-Store veröffentlichen, da der Android-Unterbau von „AutoLinQ“ offen und flexibel nutzbar ist. Das kommt auch professionellen Anwendern zugute, denkbar sind etwa spezielle Apps für Logistikunternehmen, Mietwagenanbieter oder auch Taxi-Fahrer. Apps werden dabei keinen Restriktionen unterworfen, wie es etwa bei Apples iPhone der Fall ist, wo Entwickler bangen müssen, ob ihr Programm den Weg in den App-Store findet.

Mit einer Markteinführung des Systems ist ab etwa 2012 zu rechnen, sagt Horst Leonberger, Automotive-Experte der Deutschen Telekom. Für Neuwagen soll „AutoLinQ“ zunächst als Ausstattungsvariante angeboten werden und sich preislich an aktuellen Radio-Navi-Kombinationen orientieren. Geräte zum Nachrüsten älterer Autos sind zwar „denkbar, aber bislang nicht geplant“, fügt Leonberger hinzu. Die passenden Mobilfunkverträge mit entsprechenden Datenvolumen sollen mit etwa zehn Euro monatlich zu Buche schlagen.

Continental und die Deutsche Telekom arbeiten bereits seit etwa vier Jahren gemeinsam an der Entwicklung von „AutoLinQ“ und gehören zu den größten Unternehmen ihrer jeweiligen Branche.

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