Audi

Der Hochleistungsstromer: R8 e-tron ab Ende 2012 erster rein elektrischer Audi

Ingolstadt/Biberach – Ende 2012 kommt der R8 e-tron als erster rein elektrisch angetriebener Audi auf den Markt. Die Entscheidung, dass er gebaut wird, ist vor einem Jahr gefallen. Zuletzt hat Audi zum ersten Mal die Möglichkeit geboten, am Außenstandort Biberach des Werks Neckarsulm Einblicke in die Manufaktur des R8 e-tron zu gewinnen. Wir haben den Supersportwagen-Stromer auch schon Probe gefahren.

Weiter auf Seite 2: Momentenverteilung sportlich-heckbetont; Gezielte Beschleunigung einzelner Räder möglich; Straffere Auslegung, akzeptabler Fahrkomfort; Datenblatt: Audi R8 e-tron

Von der Quattro GmbH gefertigt

Ein Techniktag in Ingolstadt. Es geht um Elektromoblität. Neben Theorie steht ebenfalls Fahrpraxis auf dem Progamm. Wir steigen ein in einen der ersten, von der Quattro GmbH gefertigen R8-e-tron-Technikträger. [foto id=“368366″ size=“small“ position=“left“]“Was Sie fahren werden“, sagt Michael Korte, Leiter Vorentwicklung Fahrzeugkonzepte bei Audi, „ist Hochleistung mit elektrischem Antrieb.“ Die es in sich hat, was wir diesmal leider nur ahnen können, weil der Parcours am Audi-Sportpark in Ingolstadt doch sehr überschaubar ist.

Flache Flunder auf 19-Zöllern

Breit. Bullig. Flach. So steht der gut 4,4 Meter lange, nicht einmal 1,3 Meter hohe, dank leichter Aluminium-Karosserie leer nur rund 1600 Kilo wiegende Wagen auf seinen 19-Zöllern da, die Frontpartie vom Trapez des Singleframe-Grills geprägt, flankiert von großen Lufteinlässen. Mehr als 2,6 Meter Radstand bieten Fahrer und Beifahrer ordentlich Platz. Ein Grafikdisplay zeigt den jeweiligen Fahrmodus an.

Vier Elektromotoren mit insgesamt 313 PS

Gleich vier individuell ansteuerbare Elektomotoren mit 313 PS Gesamtleistung stehen zur Verfügung, zwei an der Vorder-, zwei an der Hinterachse; sie machen auch den e-tron-R8 zum Quattro. Über kurze Antriebswellen übertragen einstufige Getriebe die Kraft an die Räder. 4500 (!) Newtonmeter Drehmoment sind bereits aus dem Stand heraus abrufbar. Bloß ein kurzer Tritt aufs Gaspedal – und der brachiale Spurt [foto id=“368367″ size=“small“ position=“left“]aus dem Stand auf Tempo 100 in unter fünf Sekunden scheint mehr als realistisch; die höchste Geschwindigkeit soll bei – für einen Renner dieses Kalibers allerdings eher mäßigen – 200 Stundenkilometern liegen.

Batterie soll für 250 Kilometer Reichweite sorgen

Direkt hinter der Passagierkabine haben die Entwickler neben der Leistungselektronik auch noch die 550 Kilo schwere, flüssigkeitsgekühlte und in letzter Stufe rund 250 Kilometer Reichweite erlaubende Lithium-Ionen-Batterie platziert. „Das sorgt“, betont Korte, „für optimale Schwerpunktlage und Lastverteilung.“ Die mit einem Verhältnis von 42:58 zwischen vorn und hinten ganz ähnlich wie beim Serien-R8 mit dem 525 PS starken 5,2-Liter-Zehnzylinder-Direkteinspritzer ist.[foto id=“368368″ size=“small“ position=“left“]

Grad der Energierückgewinnung sogar wählbar

Zum Aufladen der Akkus eignet sich Haushaltsstrom mit 230 Volt Spannung. Bei vollständig entladener Batterie soll dieser Vorgang sechs bis acht Stunden dauern, mit Starkstrom sich die Ladezeit auf etwa zweieinhalb Stunden verkürzen. „Per Rekuparation“, erläutert der Audi-Mann, „werden die Speicher des R8 e-tron auch unterwegs während der Brems- und Verzögerungsphase nachgeladen.“ Die Elektromotoren können einen großen Teil der Energie zurückgewinnen. Über Tipptasten am Lenkrad kann man sogar den Grad der Rückgewinnung wählen und so Einfluss auf die Motoren nehmen, um die Reichweite zu erhöhen.

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Momentenverteilung sportlich-heckbetont

Wichtig für die Fahrdynamik, zumal bei einem Sportwagen: Die Verteilung der elektrischen Antriebsmomente ist klar heckbetont. Das heißt: Wie beim Serien R8 wirken dort normal rund 70 Prozent [foto id=“368370″ size=“small“ position=“left“]der Kräfte, die restlichen 30 Prozent liegen an den Rädern vorn an. „Tritt an einer Achse Schlupf auf, ändert sich die Balance“, so Korte unter Hinweis auf die Quattro-Technologie, „binnen Bruchteilen von Sekunden.“

Gezielte Beschleunigung einzelner Räder möglich

Die vier Motoren erlauben sogar das gezielte (Quer-)Beschleunigen einzelner Räder und damit die aktive Verteilung der Momente. Unter- und Übersteuern gleicht die Elektronik durch kleine Leistungsschübe und Bremseingriffe aus. Beim Fahren merkt man das, wenn man selbst schnellere Kurven „wie auf Schienen“ durcheilt.[foto id=“368371″ size=“small“ position=“left“]

Straffere Auslegung, akzeptabler Fahrkomfort

Alles in allem: Dämpfung und Federung sind straff ausgelegt, der Fahrkomfort wirkt noch akzeptabel. Die überaus direkt übersetzte Lenkung gibt sehr gute Rückmeldung von der Straße. Die Bremsen packen bissig zu. Handling und Fahrstabilität sind hervorragend. Frage nur neben Kaufpreis oder Leasinggebühr: Wie lange dauert der Elektro-Spaß wirklich, wenn man diesen R8 Sportwagen-gerecht bewegt? Aber bis Ende 2012 sind es ja noch einige Monate hin.

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Datenblatt: Audi R8 e-tron
Motor: vier Elektromotoren
Gesamtleistung: 230/313 kW/PS
Gesamtdrehmoment: 4500 Newtonmeter
Beschleunigung: 4,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100
Höchstgeschwindigkeit: 200 Stundenkilometer
Batterie: Lithium-Ionen
Nutzbare Speicherkapazität: 42,4 Kilowattstunden
Reichweite: 250 Kilometer

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Johannes Leermakers

Juli 31, 2011 um 1:15 pm Uhr

gefällt mir gut ; nur noch 100 km/h dazu und doppelte Reichweise. Selbstverständlich soll die Preis nicht höher sein als die Benziner-modelle. Dann es erfolgreich sein !

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