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Paris – Der „Krieg“ ist bereits ausgerufen. Zumindest nennt ihn das Fachblatt „Automotive News Europa“ in einer Sonderausgabe aus Anlass der Autoschau „Mondial“ in Paris so, präsentiert seinen Lesern gleich auf der ersten Seite in einer Montage die sich kampfeslustig anschauenden Konterfeis der Volkswagen– und Renault/Nissan-Chefs, Motto „Ghosn gegen Winterkorn – Branchen-Schwergewichte sehen sich zu Beginn einer Schlacht um Elektroauto-Führerschaft“. So schnell kann’s gehen.
Die Welt sieht sich nunmehr vor dem Einstieg ins automobile Elektrozeitalter, nachdem alternative Antriebe vorerst noch in Ergänzung verbesserter herkömmlicher Verbrennungsmotoren vor dem Hintergrund endlicher fossiler Ressourcen sowie angesichts von Klimawandel und globaler Erderwärmung immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Die Wolfsburger, mit über zehn Einzelmarken, darunter etwa Audi, Seat, Skoda, VW und demnächst selbst Porsche, bereits Europas größer [foto id=“324882″ size=“small“ position=“left“]Automobilhersteller vor dem französischen PSA-Konzern mit den beiden Schwestermarken Citroën und Peugeot, wollen bis 2018 nicht nur generell Marktführer in der Branche weltweit sein und Toyota vom Thron stoßen, sondern auch bei der E-Mobilität ganz vorne liegen.
Die drei „Automotive News Europa“-Autoren Douglas Balduc, Luca Ciferri und Paul McVeigh jedenfalls werten diese Ansage als „direkte Herausforderung“ an den Spitzenmann der französisch-japanischen Allianz, der seinerseits ebenfalls bekundet hat, als erster Vollsortimenter Null-Schadstoff-Autos dem Massenmarkt zugänglich zu machen, angefangen mit dem Nissan Leaf, der Anfang Januar in Europa auf den Markt kommen soll, und weiteren bis zu acht Stromern in fünf Schlüsselsegmenten; beide Partner gehen demnach von einer Kapazität von bis zu 500 000 E-Einheiten in den nächsten Jahren aus.
Die Volkswagen-Kernmarke VW wiederum hat angekündigt, bis 2013 mit dem Golf Blue-E-Motion ihr erstes Elektroauto einzuführen, also zwei Jahre später; aus dem Konzern soll lediglich Audis [foto id=“324883″ size=“small“ position=“left“]Supersportwagen R8 E-Tron dann schon vorher, nämlich ab 2012, auf den Straßen rollen. Die Deutschen haben es dabei nicht nur mit Renault/Nissan zu tun, die inzwischen auch mit Daimler strategisch verbandelt sind. Auch PSA sitzt, unterstützt von Mitsubishi, selbstbewusst mit am Tisch, wenn es gilt, Stücke des künftigen E-Kuchens zu verteilen. So sind zum Beispiel noch vor Ende dieses Jahres kleinere Stückzahlen der beiden vollelektrischen Schwestermodelle Citroën C-Zero und Peugeot iOn auf Basis des i-Miev von Mitsubishi geplant, der bislang ebenfalls erst 2011 vorgesehen ist.
Von BMW etwa über Fiat, Ford, Think aus Norwegen, Mercedes, Renault mit gleich einer ganzen Vierer-Armada von Elektroautos bis hin zu Smart – mehr und mehr Elektroautos europäischer Hersteller vorwiegend zunächst auf Leasingbasis kündigen sich für die nächsten beiden Jahre an, laut „Automotive News Europa“-Übersicht sind es insgesamt 17 an der Zahl, und zwar von Citroën C-Zero, Peugeot iOn und [foto id=“324884″ size=“small“ position=“right“]Think City noch in 2010 über Ford Transit Connect, Mitsubishi i-Miev, Nissan Leaf, Renault Fluence, Kangoo und Twizzy in 2011 und Audi R8 E-Tron, Ford Focus, Renault Zoe und Smart Fortwo in 2012 bis zum Megacity Vehicle von BMW, VW Golf Blue-E-Motion, E-Up und E-Jetta in 2013.
Wer immer die Nase vorn hat: Rivalen, zu diesem Schluss kommen jedenfalls die „Automotive News Europa“-Autoren, sollten stets darauf bedacht sein, dass der Vorteil des anderen nicht allzu lange dauert …
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 04.10.2010 aktualisiert am 04.10.2010
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