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Schon seit Ende der 90er Jahre sind die Ostprodukte wieder im Kommen. Sachsen, Thüringer und Co. wollen nicht mehr auf ihre F6-Zigaretten, Spreewaldgurken, Rondo-Kaffee und Halloren-Kugeln verzichten. Und so wie es aussieht auch nicht mehr auf Autos made in Eastern Germany. Denn jetzt kommt die Neuauflage des legendären (und einzigen) DDR-Sportwagens – der Melkus RS200.
Der Erfinder des Originals ist der Kraftfahrer Heinz Melkus. Er entdeckte Anfang der 50er Jahre auf der Rennbahn in Dresden-Hellerau seine Faszination für den Motorsport und machte eine Fortbildung zum Verkehrskaufmann. Später gründete er die größte Fahrschule in Dresden und traf die Entscheidung, als zweites Standbein in den Bau von Sportwagen einzusteigen. Seit 1969 wurde in der Heinz Melkus KG der Melkus RS1000 gebaut. Das Fahrzeug basierte auf dem Wartburg 353-Motor, Teilen vom Trabant und anderen Stücken, die in Eigenproduktion hergestellt wurden. Der DDR-Flügeltürer hatte 70 PS, in der Sportversion immerhin 100 Pferdestärken. Nach der Wende eröffnete Heinz Melkus den ersten BMW-Händlerbetrieb in Ostdeutschland. Doch obwohl die guten Jahre des DDR-Sportwagens vorbei zu sein schienen, stieg die Nachfrage an dem exklusiven Ostprodukt. Nach seinem Tod 2005 entschieden sein Sohn Peter Melkus und sein Enkel Sepp Melkus deshalb, dass sie den ehemaligen Betrieb wieder aufleben lassen wollen. So wurde 2006 der erste neue Melkus RS1000 vorgestellt.
Das aktuelle Modell, der Melkus RS2000, hat deutlich mehr Power, als die Version von damals. Der Vierzylinder-Motor bringt es auf ganze 270 PS und schafft es in knapp 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Seine maximale Leistung erreicht der Motor bei 7800 Umdrehungen. An dieser Leistung arbeiten zur Zeit 10 Mitarbeiter, von denen einer sogar schon Sportwagen produzierte, als der legendäre Heinz Melkus noch Chef des Unternehmens war. Die Produktion ist zu 90 Prozent sächsisch, sagen die Firmengründer heute stolz.
Sieben Autos wurden bisher aus der neu gegründeten Melkus Sportwagen KG ausgeliefert. Damit sollte das sportliche Fahrzeug eines der wohl exklusivsten Wagen in Deutschland sein. Ist aber auch verständlich. Schließlich können sich wohl nur wenige Menschen den stolzen Preis von 115.000 Euro pro Wagen leisten. Damit ist er zwar der günstigste Flügeltürer, aber wohl trotzdem nur etwas für echte Ostalgiker.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 16.08.2010 aktualisiert am 16.08.2010
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