Seit es den Mazda MX-5 gibt, inspiriert er Designer und Bastler zu immer neuen Varianten und Veränderungen. Der Hersteller selbst beflügelt diese Kreativität, indem er in regelmäßigen Abständen Neuinterpretationen des ewig jungen Roadster-Themas vorstellt – so wie jetzt am Wochenende beim Goodwood Festival of Speed.
Die Premiere des neuen Zweisitzers knüpft an die Hardtop-Version an, die in der letzten MX-5-Generation als Alternative zum Stoffdach angeboten wurde. Die Linienführung der neuen Dachkonstruktion verwandelt die Silhouette des MX-5 RF genannten Modells in Richtung Coupé. Im Unterschied zu den bislang gezeigten Karosserievarianten bleibt aber bei Versenkung der Abdeckung der hintere Rahmenteil stehen, so dass aus dem bislang erfolgreichsten Roadster überhaupt ein Targa-Modell wird. Das Kürzel RF steht für „Retractable Fastback“, übersetzt soviel wie „einziehbares Fließheck“.
Erneut wurde die wetterfeste Haube von dem deutschen Zulieferer Webasto entworfen und technisch umgesetzt. Die Verwandlung vom Coupé zum Targa funktioniert so, dass der hintere Teil der neuen Kabinenabdeckung dazu nach oben fährt, das Dachteil und die gläserne Heckscheibe sich ineinander schieben und gefaltet hinter den Sitzen abgelegt werden. Anschließend senkt sich auch das hintere Dachelement wieder und bildet den für einen Targa typischen Bügel aus. Ein Acryl-Windschott soll in geöffnetem Zustand störender Zugluft entgegenwirken.
Durch das neue Dach wird der MX-5 nur unwesentlich höher. Die Rede ist von fünf Millimetern. Allerdings steigt das Gewicht, denn die Teile der Haube und die zur Bewegung nötige Mechanik bringen etwa 40 Kilogramm zusätzlicher Masse ins Auto. Da Stoffdächer gegen Karosserieverwindungen unempfindlicher sind als die aus festen Bauteilen bestehenden Klappdächer ist das Tempo, bei dem das Coupé zum Targa und zurück verwandelt werden kann, streng limitiert: Bis 10 km/h heißt es von Mazda, könne das Dach elektrisch bewegt werden.
Bei der Premiere in Goodwood holte sich der Hersteller aus Hiroshima für die Targa-Show lautstarke Unterstützung. „The Petebox“ nennt sich der britische Künstler, dessen Performance wohl am ehesten dem Hip-Hop zuzurechnen ist. Mittels digital erzeugter rhythmischer Endlosschleifen und einer beat-betonten, variantenreichen Stimmeinlage bietet der seit 2004 aktive Showman aus Nottingham eine in die Beine gehende Musikdarbietung. Dabei werden bekannte Hit aus verschiedenen Genres auf phantasievolle Weise interpretiert und verfremdet, aber auch Eigenkompositionen bereichern das Repertoire.
Mazda wird den MX-5 RF voraussichtlich ab Frühjahr 2017 anbieten. Die Preise stehen noch nicht fest, aber es wird aber damit gerechnet, dass der Wagen in Deutschland knapp unter 30.000 Euro kosten wird. Der MX-5, im Ursprungsland und den USA „Miata“ genannt, wurde inzwischen mehr als eine Million Mal gebaut. Das Jubiläums-Exemplar, das am 22. April dieses Jahres vom Band lief, wurde ebenfalls in Goodwood gezeigt.
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