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Mercedes-Benz
Er gilt als der Namensgeber einer ganzen Fahrzeugklasse und kommt jetzt mit zahlreichen Detailverbesserungen daher: der Mercedes-Benz Sprinter. Die Stuttgarter versprechen mehr Fahrsicherheit und weniger Emissionen. Der Hersteller spricht vollmundig vom „neuen Sprinter“ und gibt ihm auch sonst noch einige Superlative mit auf den Weg. Der Aufwand für das neue Modell war ja auch beträchtlich, wenngleich unabhängige Experten eher von einer umfassenden Modellpflege sprechen würden.
Aber immerhin: als erster Transporter Europas bekommt er Euro 6-Motoren, die hat sonst noch keiner. Verkaufsstart für den neuen Sprinter ist am 1. Juni, die Auslieferung beginnt im September.Beim Thema Sicherheit macht den Sprinter-Entwicklern keiner was vor, trotz aller Diskussionen um den kleinen Stadtlieferwagen Citan. In der Sprinter-Klasse hatten schon die Vorgänger-Generationen mit vorbildlicher Sicherheit geglänzt.
Weil die aktuellen Modelle schon seit sieben Jahren auf dem Markt sind, war natürlich auch eine optische Überarbeitung fällig. Ein größerer Kühlergrill musste her, um mehr Kühlerfläche und bessere Luftanströmung zu realisieren. Die Motorhaube erhält neue Konturen, geänderte Kotflügel und Scheinwerfer gibt es auch. Der neue, einteilige Stoßfänger schließt mit den Scheinwerfern ab, so spart sich der Hersteller ein Blechteil – und es sieht auch gut aus.
Der neue Sprinter geht mit vier Dieselmotoren, einem Benzin- und einem Erdgastriebwerk in die nächsten Jahre. Das Leistungsspektrum reicht wie gehabt von 70 kW/95 PS bis 140 kW/190 PS, die bewährten Motoren bleiben in ihren Grundzügen, also Leistungsdaten und Drehmomentverläufen, unverändert. Die Entwickler geben den Dieselmotoren aber eine SCR-Abgasnachbehandlung (= Selective catalytic reduction) mit auf den Weg. Das heißt im Klartext, dass der neue Sprinter jetzt nicht nur Diesel tankt und Schmierstoffe braucht, sondern nun auch das Additiv Adblue. Dieses sorgt für den kontrollierten Abbau der anfallenden Stickoxide. Dafür führt der Sprinter im Motorraum einen 18-Liter-Behälter mit, der für bis zu 6 000 Kilometer Fahrstrecke reicht. Geht der Vorrat zur Neige, erhält der Fahrer eine optische Warnung. Und füllt er nicht nach, drosselt die Elektronik das Drehmoment in beträchtlichem Umfang.
Den Kraftstoffverbrauch bezeichnen die Entwickler mit 6,3 Litern Diesel auf 100 km (165 g CO2/km) für einen 3,5-Tonner als einen sensationellen Wert. Der ist natürlich nur mit den sparsamen Vierzylinder-Dieselmodellen zu erzielen, ganz sicher nicht mit hohem Dach, auch nicht mit Vollgasattacken auf der Autobahn. Der Verbrauchswert kommt dennoch nicht von ungefähr und zielt auf den vorgeschriebenen Flottenverbrauch und die damit [foto id=“465742″ size=“small“ position=“right“]verbundenen CO2-Emissionswerte für Kleinlastwagen, die nach den Vorgaben der EU-Kommission ab 2014 auf 175 g/km sinken.
In das betont wirtschaftliche Konzept passen auch die verlängerten Service-Intervalle – ein Wartungsrechner legt sie einsatzabhängig fest. Tendenziell steigen sie aber, wie der Hersteller sagt, auf bis zu 60 000 Kilometer.
Die Motorleistung verarbeitet – wie gehabt – ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder ein siebenstufiger Wandler-Schaltautomat. Die Automatik gilt beim Hersteller als die wirtschaftlichere Alternative – sieben Gänge gibt es in dieser Fahrzeugklasse sonst nicht. Sie stammt aus dem Pkw-Programm und steckt auch den harten Transporter-Alltag weg. Ihre Start-Stopp-Funktion geht reaktionsschnell und fehlerfrei zu Werke. Sobald der Motor warm gefahren ist, hat er an jeder roten Ampel Pause.
Der reduzierte Schlupf der 7G-Tronic lässt den Sprinter noch agiler durchstarten und spart fleißig einige Zehntelliter Sprit. Dabei macht auch die neue reibungsärmere Hinterachse mit, die Entwickler holen hier mit Feintuning bis zu 0,2 l/100 km Verbrauchseinsparung heraus. Auch beim Luftwiderstand war noch etwas zu holen. Der neue Sprinter duckt sich drei Zentimeter tiefer auf die Fahrbahn. Dadurch spart er auf schnellen Etappen Treibstoff und liegt mit niedrigerem Schwerpunkt satter auf der Straße.
Ein Quantensprung gelingt dem Sprinter mit seinen neuen elektronischen Sicherheitssystemen, die es bei den Wettbewerbern nicht mal ansatzweise gibt. Bei stürmischem Wetter hilft der Seitenwind-Assistent, der im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten die Windeinflüsse kompensiert. Der baut auf das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) auf und wirkt mit gezielten Einzelradbremsungen gegen die Windkräfte. So ist heftiges Gegenlenken nicht mehr gefragt, was den Fahrer spürbar entlastet. Soll der neue Sprinter zur schnellen Truppe [foto id=“465743″ size=“small“ position=“left“]gehören, kann der Käufer ihn jetzt mit einem neuen Sicherheitspaket ausrüsten. Der radargestützte Abstandswarner warnt vor zu geringer Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug. Das geschieht zuerst optisch und bei ausbleibender Reaktion des Fahrers auch akustisch. Das „Brake Assist pro“ genannte System berechnet die notwendige Bremskraft für eine punktgenaue Notbremsung. Und das funktioniert auch, die Kraft am Pedal ist nicht entscheidend. Dass der Sprinter in Notsituationen nicht autonom bremst, liegt an den Kosten – schließlich zählen Transporter zu einer besonders knapp kalkulierten Automobil-Spezies.
Außerdem hält Mercedes-Benz einen Totwinkel-Assistenten vor, der Spurwechsel auf Autobahnen und in der Stadt sicherer machen soll. Ein Spurhalte-Assistent warnt vor unbeabsichtigtem Abkommen von der Fahrspur, als „Einschlaf-Assistent light“. Der Fernlichtassistent aus dem Pkw-Programm schaltet Abblendlicht und Fernlicht selbsttätig, entlastet den Fahrer bei Nachtfahrten und verhindert so das Blenden des Gegenverkehrs. Grundsätzlich bleiben dem neuen Sprinter seine Grundtugenden erhalten. Auch wenn er jetzt 30 Kilogramm Gewicht zulegt und sich um runde 1 200 Euro verteuert. Er präsentiert sich fahraktiv wie eh und je, aber so sicher wie heute war er noch nie.
geschrieben von auto.de/(wot/mid) veröffentlicht am 10.05.2013 aktualisiert am 10.05.2013
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