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In Zeiten wie diesen wird um jeden verkauften Truck gekämpft. Ganz besonders in der Baubranche, wenn es im Speditionsgewerbe nicht so läuft – aber hier wittern die Hersteller Morgenluft. Auch der Volvo-Importeur bei München scharrt mit den Hufen. Schließlich zählt der Volvo-Konzern zu den weltgrößten Baumaschinen-Produzenten. Und was in Ländern wie Großbritannien, in Skandinavien und in den Benelux-Staaten so vorzüglich klappt, sollte ja auch in Deutschland funktionieren. Um den Anforderungen der deutschen Kunden entgegen zu kommen, haben die Volvo-Produktstrategen ihre schweren Baufahrzeuge im Zuge der Euro 6-Einführung gründlich renoviert.
Sein Auftritt gerät betont maskulin und auf den ersten Blick wird sofort ein Fachmann fürs Grobe ausgemacht. Obwohl: das Fahrerhaus kauert unspektakulär niedrig auf dem Rahmen, was die Gesamthöhe reduziert und den Schwerpunkt nach unten drückt. Die einteiligen Scheinwerfer-Einheiten mit gepfeilten LED-Tagfahrlichtern signalisieren moderne Zeiten und werden sicher hinter Gittern verwahrt. Wie bei den anderen Volvo-Trucks auch rutscht das Markenemblem nach oben unter die Scheibe und macht den Kühlergrill frei. Und ganz wichtig für den Betreiber: der massive Stoßfänger vorn ist dreiteilig, seine Eckstücke sind aus unzerbrechlichem Material. Die erste flexible Einstiegsstufe erleichtert dem Fahrer das Leben, sie kommt ihm weit entgegen.
Aber schnell wird klar, dass der schwedische Truck fürs Grobe weiterhin mit dem altbewährten Fahrerhaus des Vorgängers auskommen muss. Im „neuen“ FMX-Innenraum geht es wie bisher eng her. Jedenfalls, wenn der Fahrer von links auf die Beifahrerseite möchte – der große Motortunnel trennt konsequent Fahrer- und Beifahrerseite und beschränkt die Bewegungsfreiheit des Fahrers. Das betont fahrerorientierte Cockpit hat allerdings Stil. Es stammt mehr oder weniger aus dem Volvo-Flaggschiff FH und weiß mit ordentlicher Ergonomie zu gefallen. Nur ein Rundinstrument steht im Mittelpunkt, ein Tacho mit Drehzahlmesser in der Mitte. Alles andere wird nur im Bedarfsfall angezeigt. Übers Lenkrad regelt der Fahrer den Tempomaten, das Telefon und die Navigation. [foto id=“481759″ size=“small“ position=“left“]Für etwas mehr Beinfreiheit haben die Volvo-Entwickler das Zündschloss ins Armaturenbrett verlegt. Und an Ablagen soll es jetzt nicht mehr mangeln, für Getränke stehen Becher- und Flaschenhalter griffbereit. Geschaltet wird übrigens konsequent per „I-Shift“, das automatisierte 12-Gang-Getriebe zählt zur Standardausstattung.
Weil das Fahrerhaus volle 2,50 Meter Breite misst, wird der obligatorische Ausguck auf die Ladung kurzerhand hinter das Fahrerhaus verlegt. Eine stabile Reling für die Hand und eine massive Leiter an der Rückwand, so steigt der Fahrer aus der Tür und hangelt sich mit weitem Schritt zur Ladebrücke. Das hochgezogene Auspuffendrohr stört dabei nicht, es sitzt rechts und bläst zur Seite.
Der wesentliche Fortschritt ist dann erlebbar, wenn der Motor startet. Die neue elektrodynamische Lenkung, sie heißt „Volvo Dynamic Steering“ (VDS), lässt sich bereits im Stand mühelos drehen. Und bei geringer Geschwindigkeit kostet sie den Fahrer so gut wie keinen Kraftaufwand, was gerade bei schweren Vierachsern im Gelände den Unterschied ausmacht. Der Elektromotor, der in Verbindung mit der hydraulischen Servolenkung des Lkw funktioniert, greift mit bis zu 25 Newtonmetern ins Geschehen ein. Beeindruckend ist die Richtungsstabilität, mit der das schwere Fahrzeug über krumme und grobe Oberflächen marschiert. Wenn es schneller geht, reduziert sich die Lenkunterstützung. Das ist aber noch nicht alles: Unregelmäßigkeiten auf dem Fahrbahnbelag gleicht die „VDS“-Lenkung weitgehend aus, die ständigen kleinen Korrekturbewegungen am Lenkrad, ein stetes Ärgernis bei kurzen Radständen, bleiben hier aus. Wobei der Volvo-Fahrer beide Hände auch im Gelände stets am Lenkrad hat. Geschaltet wird automatisch, elektronisch geregelt. Und das funktioniert nicht nur auf der Straße und in der Ebene, sondern auch in kniffligen Situationen gut, ganz besonders im Modus „Power plus“, wo das Getriebe höhere Drehzahlen zulässt und beträchtliche Motorkräfte aktiviert.
An Motorleistung mangelt es dem FMX wahrlich nicht. Zwei Euro 6-Motoren mit 10,8 Liter und 12,8 Liter Hubraum sind für 330 PS bis 540 PS gut. Wobei gerade die größeren Sechszylinder mit enormen Drehmomenten glänzen, die bereits knapp oberhalb der Leerlaufdrehzahl anliegen. Eine markenspezifische Besonderheit soll hier nicht unterschlagen werden. Die Euro 6-Motoren werden mit einer nicht-gekühlten Abgasrückführung ausgestattet, die sich nach dem Start und im Schwachlastbetrieb um die passende Abgastemperatur bemüht. Die Abgasreinigung im Hauptfahrbetrieb übernehmen dann gemeinsam ein SCR-Katalysator und ein Partikelfilter.
Auch an das Fahrwerk legten die Volvo-Techniker Hand an. Sie weisen auf ihre Bauluftfederung für die Hinterachsen hin, die jetzt auch ins Gelände kann. Jedenfalls bietet sie der Hersteller für seine 4×2-, 6×4- und 8×4-Fahrzeuge an. Die Bodenfreiheit wächst auf 300 Millimeter, das Federungssystem verfügt über eine automatische Fahrhöhensteuerung. Und weil der Querstabilisator sich jetzt eng an die Tandemachse schmiegt, ragen jetzt keine Aufhängungsbauteile mehr hinter die letzte Achse hinaus. Für einen kleineren Wendekreis und weniger Reifenverschleiß können [foto id=“481760″ size=“small“ position=“right“]Vierachser mit Tridem-Konfiguration eine gelenkte Nachlaufachse erhalten. Die kann dann, wenn es knifflig wird, für mehr Traktion angehoben werden.
Auch der Vorderradantrieb wurde weiter entwickelt. Diese Achsen sitzen jetzt 100 Millimeter weiter vorn und verbessern den Böschungswinkel. Die Spurstange wurde versetzt und liegt jetzt im geschützten Bereich. Volvo erweitert sein Portfolio um weitere Varianten und bietet seinen Vorderradantrieb für 4×4-, 6×6 und 8×6-Fahrzeuge an. Ganz in der Jetztzeit kommt der neue FMX an, wenn er mit dem Smartphone seines Fahrers kommuniziert. Lädt der die neue App „My Truck“ auf sein Handy, kann er jederzeit seine Standheizung von zuhause aktivieren oder morgens vor Arbeitsbeginn das Motoröl oder das Kühlwasser überprüfen.
geschrieben von auto.de/(wot/mid) veröffentlicht am 09.09.2013 aktualisiert am 09.09.2013
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