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Seat
Es mutet an wie ein großes Atrium zum Entspannen. Lose verteilt stehen schicke Designer-Stühle und das Seat-Management hat sich auch eingefunden. Getränke werden gereicht. Was auf den ersten Blick wie ein Luxushotel wirkt, ist tatsächlich das Design-Zentrum von Seat, in dem fleißig an künftigen Modellen gearbeitet wird. Heute jedoch stehen nicht neue Fahrzeuge sondern Oldies im Mittelpunkt. Die Spanier haben sämtliche vier Generationen der Ibzia-Reihe aufgefahren und den Fahrzeugen die verantwortlichen Gestalter gleich zur Seite gestellt.
Größen wie Walter de Silva, heute Designchef der gesamten Volkswagen-Gruppe, Luc Donckerwolke, inzwischen Bentley-Designverantwortlicher, sowie Seats aktueller Chefzeichner Alejandro Mesonero-Romanos stehen Frage und Antwort zu der seit 1984 produzierten Modell-Linie. Alleine Giorgetto Giugiaro, der den ersten Ibiza als Chef von Italdesign entwarf, referiert per aufgezeichneter Videobotschaft über die klaren Formen des Ur-Ibiza. Ist es Zufall, dass dessen Außenhaut an die des VW Golf I (ebenfalls ein Giugiaro-Entwurf) erinnert? Die umfangreich renovierte späte Serie der zweiten Generation haben die Spanier dagegen nicht rausgeholt – Facelifts zählen eben nicht, nur die reine Lehre bitte.
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Bis zur dritten Generation jedenfalls ist selbst für Design-Laien eine klare Kontinuität sichtbar, die Weiterentwicklung des fast konservativ gehaltenen Ibiza-Blechkleides im evolutionären Stil soll als Zeichen von Verlässlichkeit gewertet werden und dafür, dass eigentlich alles richtig gelaufen ist im Hause Seat. Nur warum ist die spanische Marke zumindest hierzulande dann deutlich weniger erfolgreich als Konzernbruder Skoda mit seinem nüchternem Design?
Während die Tschechen die Zulassungsstatistik stürmen, blieb Seat bisher regelmäßig hinter den Erwartungen zurück, was die eher sportive Marke eigentlich nicht verdient hat. Luc Donckerwolke, verantwortlich für die vierte Ibiza-Generation, schärfte daher ordentlich nach, um der Positionierung als dynamisch-markantes Label gerecht zu werden: Ausgeprägte Sicken machen den Kleinwagen konturierter und verleihen ihm eine fast athletische Anmutung. Hierzulande ist der südeuropäische Kleinwagen übrigens anders als in den meisten anderen Märkten, nicht das meistverkaufte Modell – vom größeren Kompaktfahrzeug Leon werden deutlich mehr Einheiten zugelassen. Sechs Jahre ist der nach dem Facelift und den damit eingeführten Tagfahrlichtern prägnanter auftretende vierte Ibiza nun alt, und ein Nachfolgemodell müsste schon in Sichtweite sein. Auf einer Ahnen-Grafik ist die fünfte Generation noch als verhülltes Fahrzeug dargestellt. Doch wann genau mit dem nächsten Ibiza zu rechnen ist, ließ sich der sonst so redseligen Alejandro Mesonero-Romanos nicht entlocken.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 24.07.2014 aktualisiert am 24.07.2014
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