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Rund 17.500 Unfälle ereigneten sich 2009 in Deutschland, weil der Fahrer Alkohol getrunken hatte. Eine Innovation des schwedischen Autobauers Volvo soll nun für mehr Sicherheit auf unseren Straßen sorgen. Wer den Alcoguard im Auto hat, muss vor der Fahrt eine Atemprobe abgeben. Ist der Fahrer betrunken, lässt sich der Wagen nicht mehr starten. Das System scheint ausgereift und geht nun in Serie.
Das Testgerät zum Blasen ist mobil und handlich. Sogar außerhalb des Autos kann es benutzt werden. Über Funk kommuniziert es mit dem Bordcomputer. Farbige LED-Leuchten zeigen das Messergebnis an. Grün steht für „Alles in Ordnung!“, Gelb für „Eigentlich solltest du jetzt nicht fahren!“ und Rot für „Sorry, aber das wird heute nichts mehr mit uns.“ Der kritische Grenzwert des Atem-Alkohols kann dabei zwischen 0,3 und 0,8 Promille justiert werden. Ein Überlisten des Gerätes, zum Beispiel durch externe Luftquellen, soll dank der ausgeklügelten Sensorik nahezu ausgeschlossen sein. Wenn das Auto mal kurzzeitig stillsteht, wird die Freigabe bis zu 30 Minuten gespeichert – praktisch bei kurzen Pausen.
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Die Kosten des intelligenten Systems werden sich auf circa 850 Euro belaufen, Einbaukosten noch nicht inklusive. Außerdem muss das Messgerät einmal im Jahr in einer Volvo-Werkstatt kalibriert werden – zur Sicherstellung der Genauigkeit. Die Kosten dafür sollen aber unter 20 Euro betragen. Manch einer mag da fragen, wer sich denn dieser Selbstbeschränkung unterwirft und dafür auch noch einen Haufen Geld auf den Tisch legen will. Klar ist, dass der Alcoguard vor allem für Flottenkunden und Behörden interessant sein wird. Diese können dann ihre Mitarbeiter zu verantwortungsvollem Handeln verpflichten. Privatkunden werden wahrscheinlich eher die Ausnahme sein.
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Doch was passiert im Notfall: Man muss dringendst fahren, hat aber schon mehr als ein, zwei Bierchen intus? Einmal lässt sich das System umgehen. Danach muss das Auto in die Werkstatt zum Reset. Wer es nicht ganz so genau nehmen will, bestellt die Version „Multiple Bypass“: Hier kann die Blockierfunktion beliebig oft deaktiviert werden. Dann ist allerdings fraglich, ob die Installation ihren Sinn erfüllt. Auch wer das Testgerät verliert, muss logischerweise von der Überbrückungsfunktion Gebrauch machen.
Für nahezu alle Volvo-Modelle wird der Alcoguard künftig verfügbar sein. Ob er ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob andere Hersteller auf den Zug aufspringen werden. Noch gibt es keine gesetzliche Grundlage für diese Praxis. Auch das könnte sich irgendwann ändern und wäre ein Schritt in die sichere Richtung.
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geschrieben von Johannes Gödel veröffentlicht am 10.02.2010 aktualisiert am 10.02.2010
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