Smart

Detroit 2011: Der Smart ist und bleibt ein Stadtauto

Vor rund 100 Tagen hat sie ihre neue Aufgabe übernommen, Dr. Annette Winkler, seitdem Chefin von Smart. Diese Rolle fiel ihr zu in einer Zeit, als sich die Verkäufe des Fortwo negativ entwickelten, das in den USA so überraschend prächtig gestartete Smart-Geschäft plötzlich erlosch und gleichzeitig angekündigt wurde, einen Nachfolger werde es erst 2014 geben, dann in Kooperation mit dem französischen Massenhersteller Renault. Annette Winkler stand also vom ersten ihrer 100 Tage unter Druck. Ihre Aufgabe kann man ohne Übertreibung als Krisenmanagement bezeichnen.

Der Absatz beim Smart sank im vergangenen Jahr gegenüber 2009 noch einmal um 17 Prozent auf knapp 100 000 Exemplare. Dennoch hat Annette Winkler keinen Zweifel am Konzept des Fahrzeugs und schon gar nicht an der Marke Smart. Zunächst einam will sie die Verkaufszahlen stabilisieren und gliechzeitig verdeutlichen, „was Smart eigentlich ist“. Ein Stadtauto, ist sie überzeugt: „Der Smart ist und bleibt ein Stadtauto.“

Nun ist das keine neue Erkenntnis, doch will Annette Winkler dort – im urbanen Raum – noch einmal ansetzen. Es gebe genug Metropolen, die sich als Ausgangspunkte für Smart-Aktionen eignen. Winkler will das erneut angehen und sucht Wege, dies in enger Kooperation mit Partnern vor Ort zu erreichen.

Bis 2014 muss ein solches Programm Wirkung zeigen. Dann kommt der Nachfolger des Fortwo auf den Markt und wohl auch ein neuer Forfour. Für die beiden Neuen sieht die Stückzahlplanung dann sicher anspruchsvoller aus als die Absatzzahl 2010. Für die Arbeit an der Marke bleiben Annette Winkler mit dem heutigen Fortwo zwei Wege: das [foto id=“339146″ size=“small“ position=“left“]Fahrzeug in neue Mobilitätskonzepte für Innenstädte einzubinden wie bei Car2Go und die Fahne des Zweisitzers durch alle möglichen Individualisierungen interessant zu halten.

Eine große Rolle spielen dabei natürlich die „jungen“ Systeme für Kommunikation und Unterhaltung. Die iPhone Applikation für den Smart stellt ein gelungenes Beispiel dafür dar. Sie kann das Auto ebenso finden wie die gewünschte Bar und bietet auch Musik. In Detroit war auch ein Sound-Smart als rollende Disco zu sehen. Helfen könnte der Marke auch, wenn in den kommenden sechs Monaten tatsächlich entschieden würde, der Smart E-Scooter zu bauen, der im September auf dem Pariser Automobilsalon für Aufsehen gesorgt hatte. Auch das ebenfalls in Paris gezeigte E-Bike könnte zu einem erweiterten Markenbild beitragen. Beides passt in das Bild der jungen urbanen Mobilität, von der Smart so gern spricht.

In ein „Car2Go“-Programm, wie es mit Erfolg in Ulm durchgeführt wird, würden sich auch ein E-Scooter2Go und E-Bike2Go nahtlos einfügen. Man muss ja mit seiner Teilnehmer-Karte nicht immer einen Fortwo mieten, wenn man für die Strecke auch mit Bike oder Scooter zurechtkommt. Es wäre interessant zu erfahren, wie wohl die Amerikaner auf das Zweiradangebot reagieren würden. Car2Go wird jedenfalls auch in Texas erprobt, wo man ja bekanntlich entweder einen Truck bewegt oder auf Longhornrinder reitet.

Bei seinem Erstauftritt hatte der Smart 2008 jedenfalls einen beachtlichen Erfolg hingelegt. Die Kombination von Mercedes-Benz und Robert Penske, der dort als Händler fungiert, hat zunächst Tausende zur Unterschrift getrieben, die entweder das Besonders oder den Viertwagen suchten. Mit der Automobilkrise war es mit den Viertwagen-Träumen dann erst einmal vorbei. Doch jetzt muss auch dort der Neuaufbau um ausgewählte Metroploen herum beginnen. 2014 rückt näher. Viel Zeit bleibt nicht mehr, um der neuen Smart-Generation eine gute Startposition zu sichern.

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