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EV ist in diesem Jahr kein häufiger Gast mehr. Noch vor wenigen Monaten, als in den Vereinigten Staaten die Benzinpreise stiegen, die Abhängigkeit vom Öl der Anderen für manchen Amerikaner unerträglich wurde, da prangte das Kürzel EV in allen Schattierungen auf den Exponaten der Automessen in der Neuen Welt. Electric Vehicle, Elektrofahrzeuge, die schienen das Allheilmittel gegen hohe Treibstoffpreise und drohende Immobilität in Amerika zu sein. Das Jahr 2013 hingegen offenbart eine ausgeprägte Abstinenz elektrisch angetriebener Autos auf der North American International Auto Show in Detroit (noch bis zum 27. Januar).
Neu entdeckte Vorkommen an Erdöl und Erdgas haben in den Vereinigten Staaten zu einer Wende am Energiemarkt geführt. „Fracking“ heißt die Methode, bislang verborgene und nicht nutzbare fossile Brennstoffe zu fördern. Unter hohem Druck werden Chemikalien und Wasser in die Bohrlöcher gepumpt, um die begehrten Ressourcen aus dem tiefen Gestein zu fördern. Das ist nicht unumstritten, in manchen Regionen des Landes wird von plötzlichen Stichflammen aus Wasserhähnen berichtet, da sich das Gas schon mal eigene Wege sucht, um an die Oberfläche zu gelangen. Strömt es an den eigentlich dafür [foto id=“449743″ size=“small“ position=“left“]vorgesehenen Leitungen vorbei, kann es ins Trinkwasser gelangen und tritt über die heimischen Zapfstellen aus, kann sich gar entzünden.
Endlich scheint ein Weg gefunden, dem geliebten Blubbern der Verbrennungsmotoren weiter lauschen zu können. Und so sind es nur wenige Autos in der Cobo Hall, dem Messeplatz der Detroiter Show, die weiter auf den elektrischen Antrieb setzen. Tesla stellt die Studie X-Concept vor, einen Sechssitzer mit Flügeltüren im Fond, der eine Batterie statt des Tanks und eine E-Maschine statt des Verbrennungsmotors hat. Und Cadillac schiebt den ELR in Scheinwerferlicht, ein Derivat des Chevrolet Volt und des Opel Ampera mit dem gleichen Antriebsstrang wie diese, nur in edlerer Ausführung. Nissan ist natürlich auch dabei, avisiert den Leaf in einer etwas einfacheren und damit billigeren Ausstattungsversion. BMW hat natürlich die bereits gezeigten Konzept-Autos der i-Baureihe dabei.
Die anderen deutschen Hersteller haben sich ohnehin eher bedeckt gehalten bei der Entwicklung elektrischer Antriebe. Gewiss habe man geforscht und konstruiert, aber im Grunde seien Elektrofahrzeuge nur ein probates Mittel, um die Vorgaben zur Reduzierung der CO-Emissionen der Flotte zu erreichen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Die vollmundigen Ankündigungen eines rein elektrisch betriebenen Automobils wurden so buchstäblich in letzter Sekunde vor der Markteinführung widerrufen. Einen Audi e-tron wird es nicht wie avisiert in diesem Jahr geben, wenn überhaupt.
Das Ziel der Schadstoffverringerung lässt sich auch mit anderen Technologien erreichen. Plug-In-Hybride gehören dazu. Auf diese Antriebstechnik will sich Volkswagen konzentrieren, die in Detroit vorgestellte Studie Crossblue zeigt, wie es gehen könnte. Mehr als 300 PS liefert die Kombination aus Diesel und Elektromotor im rund fünf Meter langen Sechssitzer. Nach der europäischen ECE-Norm R101 für Elektrohybrid-Fahrzeuge ergebe sich eine Verbrauchsprognose von 2,1 Liter Treibstoff für [foto id=“449744″ size=“small“ position=“right“]100 Kilometer.
Unentwegt geben sich chinesische Anbieter dem elektrischen Gedanken hin. Wohl rein zufällig sieht der E-Jet der GAC Group dem CLA von Mercedes-Benz mehr als ähnlich. Er erinnert zumindest stark an das Konzeptfahrzeug, das die Stuttgarter im vergangenen Jahr präsentierten. Und: Der E-Jet fährt elektrisch. Auch Nissan setzt weiter konsequent auf die Elektrifizierung des Automobils. Dem Vernehmen nach plant die Marke ein neues Werk in den Vereinigten Staaten, das eine Kapazität von 150.000 Fahrzeugen im Jahr haben soll, Vorzugsweise könnten dies Leaf-Modelle sein. Bislang allerdings hat Nissan in Amerika keine Verkaufserfolge erzielt, die diese Entscheidung plausibel machen. Gerade 10.000 Leaf wurden bisher zugelassen. Aber – die nächste Krise kommt bestimmt.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 15.01.2013 aktualisiert am 15.01.2013
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