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Adieu, Winter – der Sommer wird wechselhaft
Es ist genau 30 Jahre her, dass die Automesse in Detroit zur North American International Auto Show wurde. Mit Unterstützung der „Big Three” Chrysler, Ford und General Motors gelang es rasch, die Messe der lokalen Automobilhändler nachhaltig auf dem „Radarschirm” der Branche zu platzieren. In Detroit traf sich die Branche, um das Jahr einzuläuten und die Stimmung für die nächsten zwölf Monate zu setzen.
Damit will sie dem langsamen Abstieg entgegenwirken, der sie in den vergangenen Jahren immer weiter hinter die IAA Frankfurt und den Genfer Autosalon zurückfallen ließ. Ein letztes Mal ist jetzt die Branche im Januar in der klotzigen Cobo Hall in Detroit zusammengekommen, doch die erste strategische Messe der Branche hat bereits vorher stattgefunden: Die CES in Las Vegas, mit ihrem starken Fokus auf Elektronik und Telematik.
Die deutschen Hersteller, mit Ausnahme von Volkswagen, haben der Automesse in Detroit bereits den Rücken gekehrt. Ob sie im Juni 2020 zurückkommen, ist keineswegs sicher. Doch die Japaner, Koreaner und Amerikaner haben Detroit die Treue gehalten. Und die Signale, die sie aussenden, sind denen von der CES teils diametral entgegengesetzt.
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Denn in Las Vegas, wo „Tech-Blogger” und Visionäre dominieren, gelten Elektromobilität und autonome Fahrzeuge längst als festgeschrieben und abgehakt. Dort sucht man bereits nach den nächsten Themen: Wie werden wir uns in den autonomen Elektrokapseln beschäftigen und unterhalten? Allerdings gab es auf der CES auch störenden Missklang: Toyota ließ wissen, dass auch im Jahr 2030 noch lange nicht im großen Stil mit selbstfahrenden Autos zu rechnen sei. Die Tech-Branche reagierte empfindlich.
Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu den Provokationen, die heuer aus Detroit kommen: Es kann gar nicht groß und leistungsstark genug sein. Moderne Verbrennungsmotoren sind inzwischen extrem sauber, und die Spritpreise liegen in den USA je nach Region teilweise unter 50 Cent pro Liter. Übrigens will die Regierung auch die Subventionen für Elektroautos streichen. Kein Wunder, dass Tesla sich in Detroit gar nicht erst zeigt.
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Dafür bringt Ford einen extrem leistungsstarken Mustang Shelby GT 500, der über 700 PS auf die Straße bringt. Und der Chrysler-Konzern zeigt den großen Pickup Ram Heavy Duty, der als Basismotor einen 6,4-Liter-V8-Ottomotor besitzt und gegen Aufpreis mit einem 6,7-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel zu bekommen ist, der 400 PS und rekordträchtige 1358 Newtonmeter (Nm) Drehmoment erzeugt.
Das Segment der großen SUV wächst weiter: Cadillac zeigt den etwas zu brav gezeichneten XT6, Kia glänzt mit dem schönen Telluride und Ford bringt einen neuen Explorer. Allen Modellen ist gemein, dass sie drei Sitzreihen bieten und mit leistungsstarken Antrieben ausgerüstet sind. Knapp 300 PS leisten sie alle, der Ford Explorer ST sogar rund 400 PS.
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Auch die Japaner setzen auf Leistung. Bei Lexus gibt es den LC als Cabriolet-Studie mit V8-Saugmotor zu sehen, und der geliftete RC F ist mit dem gleichen Grundmotor ausgerüstet. Toyota zeigt den lange erwarteten Supra, einen gemeinsam mit BMW entwickelten, hinterradgetriebenen Sportwagen mit einer stolzen Historie. Und Subaru enthüllt den Impreza STi S209 mit einem 341 PS starken Boxermotor.
Nissan und Infiniti konzentrieren sich auf Concept Cars: Beide Marken zeigen jeweils ein teilautonomes, vollelektrisches Crossover-SUV. Von der Serie sind diese Autos weit entfernt, doch vor allem der Infiniti gibt wichtige Hinweise auf die zukünftige Formensprache der noblen Nissan-Schwestermarke.
Die Hyundai-Luxusmarke Genesis zeigt kein neues Auto, kann dafür jedoch einen prestigeträchtigen Preis einheimsen: 54 Juroren aus den USA und Kanada haben die Sportlimousine Genesis G70 zum North American Car of The Year gewählt. 2020 könnte dieser vielversprechende BMW-3er-Konkurrent auch nach Europa kommen.
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Der US-Marktstart des chinesischen Herstellers GAC verschiebt sich: Das politische Klima ist derzeit nicht günstig für den Angriff aus China. Die vollelektrische Fahrzeugstudie Entranze, gezeichnet vom früheren Faraday-Future-Designer Pontus Fontaeus, ist einer der Höhepunkte in Detroit. Das aktuelle Fahrzeugprogramm von GAC ist hingegen konventionell ausgelegt.
Mit 800 Millionen Dollar im Koffer ist VW-Chef Herbert Diess angereist: Das Geld soll im Werk Chattanooga/Tennessee in die Produktion von Elektroautos investiert werden. VW geht davon aus, dass die E-Mobilität in den USA in den nächsten Jahren stark abhebt. In der Zwischenzeit gibt es einen neuen US-Passat, der im Gegensatz zu seinem deutschen Schwestermodell weiterhin auf der PQ46-Plattform basiert. Und im SUV-Segment will man den Amerikanern dieses Jahr ebenfalls noch einiges bieten.
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geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 22.01.2019 aktualisiert am 22.01.2019
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