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Einen Blick in die automobile Zukunft wirft die
internationale Autobranche zum Jahresbeginn auf der Motor Show in Detroit.
Kompakte SUVs werden mit sportlichen Coupés gekreuzt, während die Tage der
riesigen und spritschluckenden Geländewagen offenbar gezählt sind: Hier
findet sich nur wenig Neues. Statt dessen beweisen große und kleine
Viertürer mit Stufenheck, dass die klassische Karosserieform der Limousine
nach wie vor lebendig ist.
Vor allem die deutschen Hersteller hoffen in diesem Jahr besonders
darauf, dass sich die Amerikaner künftig auch für Kleinwagen erwärmen
können: Neben dem neuen Mini gibt auch der Smart seinen Einstand. Die 100.
Auflage der „North American International Auto Show“ (NAIAS) – so der
offizielle Titel der Messe in der Cobo Hall – ist für das Publikum vom 13.
bis 21. Januar 2007 geöffnet. Die Presse hat bereits vom 7. bis 9. Januar
Zutritt, danach sind die Fachbesucher an der Reihe.
Die Messe in Detroit bestätigt den Trend zum „Crossover“. Eine beliebte
Mischung ist insbesondere jene aus hochbauendem SUV und dynamischem Coupé.
Sie ist bislang aber weniger in Form von Serienmodellen, sondern eher bei
Designstudien und Konzeptfahrzeugen zu bewundern. Neuheiten dieser Art
finden sich etwa am Volvo-Stand mit dem neuen XC60, der einen Ausblick auf
ein kompaktes SUV unterhalb des erfolgreichen XC90 gibt und zugleich
technische und optische Innovationen der Marke für die nächsten Jahre
aufweist. Kia gibt mit dem dynamisch gestreckten Concept Car „Kue“ ein
Statement für das künftige Markendesign ab, während Nissan das
Crossover-Thema mit dem Rogue variiert.
Näher am späteren Serienmodell befindet sich bereits der Concept Tiguan,
mit dem Volkswagen einen konkreten Ausblick auf das künftige Kompakt-SUV mit
Golf-Technik gibt. Es soll ab Jahresende 2007 populären Allradern wie dem
Toyota RAV4 Paroli bieten.
Bereits Ende Februar rollt der überarbeitete Porsche Cayenne zu den
Händlern, der auf dem wichtigen US-Markt zuletzt einen deutlichen
Absatzeinbruch hinnehmen musste. Eine neue Generation von Benzinmotoren, die
dank moderner Direkteinspritzung mehr Leistung bei weniger Verbrauch bietet,
soll die Nachfrage wieder ankurbeln und die Zeit bis zum ersten
Cayenne-Hybrid überbrücken. Denn auch die US-Kundschaft achtet neuerdings
auf den Verbrauch. Bei Mazda geht mit dem Tribute HEV schon im Jahr 2007 ein
Hybrid-SUV an den Start. Die Japaner geben außerdem mit dem neuen
Konzeptfahrzeug Ryuga Hinweise auf die künftige Design-Entwicklung. Wie
schon der in Los Angeles vorgestellte Nagare zeigt auch die neue Studie
fließende und geschwungene Formen.
Hyundai enthüllt in der Cobo Hall den neuen Veracruz, ein luxuriöses SUV,
das die steigenden Ansprüche des koreanischen Automobilherstellers
repräsentiert. Der Siebensitzer mit V6-Benziner ist nur für die
amerikanischen und asiatischen Märkte vorgesehen und soll mit Fahrzeugen wie
dem Nissan Murano und dem Lexus RX konkurrieren. Geländewagen-Traditionalist
Jeep kombiniert bei der Studie Trailhawk Elemente des kernigen Wrangler mit
denen des Grand Cherokee.
Einige andere US-Marken rücken beim Heimspiel in der Auto-Hauptstadt die
klassische Limousine in den Mittelpunkt. Cadillac zeigt den neuen CTS, der
Ende 2007 auch nach Europa kommen soll, bei Chevrolet debütiert der neue
Malibu, und die Ford-Luxusmarke Lincoln gibt sich mit dem Concept Car MKR
einen modernen Anstrich. Chrysler will unterdessen mit der viertürigen
Coupé-Studie Nassau die Publikumsreaktionen testen.
Eines der Highlights der Messe ist die Mercedes-Studie Ocean Drive: ein
viertüriges Luxus-Cabrio auf der technischen Basis der S-Klasse, das aber
auch als offener Maybach denkbar wäre. Offiziell gilt das Unikat allerdings
als reine Design-Studie. Auch BMW schlägt ein neues Kapitel auf: Am
Michigan-See debütiert das 3er Cabrio, das erstmals anstelle eines
Stoffdachs ein festes Klappdach erhält. Dank ausgefeilter Dachtechnik und
eines intelligenten Materialmix zeigt der Hecktriebler sowohl bei offenem
als auch bei geschlossenem Dach eine schlanke und elegante Linie und dürfte
mit dem Volvo C70 zu den gelungensten Vertretern seiner Gattung zählen.
Marktstart ist Ende März gemeinsam mit dem neuen X5, den BMW nach dem Debüt
in Los Angeles nun in Detroit zeigt.
Toyota stellt den neuen Tundra Pick-up vor und untermauert darüber hinaus
mit einer neuen Studie sportliche Ambitionen. Der Hybrid-Sportwagen FT-HS
wird von einer rund 400 PS starken Kombination aus Ottomotor und
Elektroaggregat angetrieben. Auch Edelmarke Lexus wird sportlich: Wie die
deutschen Wettbewerber Mercedes-Benz und BMW gründen die Japaner unter dem
Kürzel „F“ eine Performance-Baureihe. Erster Vertreter ist die
Mittelklasse-Limousine IS, die als „IS-F“ einen V8-Benziner erhält und so
der AMG-Version der C-Klasse oder dem BMW M3 den Kampf ansagen will.
Bei Mitsubishi debütiert der neue Lancer, der auch in Deutschland
verlorenes Terrain in der unteren Mittelklasse zurückerobern soll. Parallel
zur fertigen Serienversion gibt der japanische Hersteller auch bereits einen
Ausblick auf die nächste Rallye-Ausbaustufe des Lancer, den Evolution X. Die
Honda-Luxusmarke Acura zeigt die Sportwagen-Studie „Advanced Sports Car
Concept“, die als Vorbote für den nächsten Honda NSX gehandelt wird. Am
Stand der Kernmarke steht in Form eines Konzept-Coupés die nächste
Generation des Mittelklasse-Modells Accord.
Den Mini aus dem Hause BMW haben die Amerikaner – zumindest jene in den
Großstädten – schon in ihr Herz geschlossen. Jetzt kommt die zweite
Modellgeneration des Kleinwagens auf den US-Markt. Auch den dortigen Kunden
dürfte der technische Fortschritt, der sich vor allem in der neuen
Motorengeneration manifestiert, gefallen. Zudem debütiert eine Sonderauflage
des Mini Cabrio namens „Sidewalk“, die aber noch auf der ersten
Fahrzeuggeneration basiert; denn der offene Mini wird wohl frühestens 2008
erneuert. Den Sprung über den großen Teich wagt auch Smart. Rund ein Jahr
vor der US-Markteinführung zeigt die Kleinwagenmarke den neuen Zweisitzer
Fortwo. In Deutschland rollt das neue Modell bereits im April 2007 zu den
Händlern. In US-amerikanischen Augen mindestens genauso exotisch wie der
Winzling aus Germany dürften die Fahrzeuge des chinesischen Herstellers
Changfeng wirken. Ein Jahr nach der bislang folgenlos gebliebenen
Messepremiere der Marke Geely will sich nun der zweite Hersteller aus China
in den USA präsentieren. Vier Modelle – zwei SUVs und zwei Pick-ups – hat
Changfeng angekündigt, einen genauen Zeitplan für die Markteinführung gibt
es allerdings noch nicht.
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mid
geschrieben von veröffentlicht am 03.01.2007 aktualisiert am 03.01.2007
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