Deutsche Autobauer setzen in USA erstmals über eine Million Einheiten ab

Detroit – Wer wissen wollte, wie sich die deutschen Autohersteller zuletzt auf dem US-amerikanischen Markt behauptet haben, der musste bei der Autoschau jetzt in Detroit schon früh aufstehen. Denn bereits um kurz nach sieben legte Präsident Matthias Wissmann vom Verband der Automobilindustrie die aktuellen Zahlen diesbezüglich vor.

Insgesamt sehr robuster Markt

Danach ist der gesamte Automobilmarkt in den USA im vergangenen Jahr bei den Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, zu denen hier neben Pickups, SUV und Vans auch die sogenannten Cross Utility Vehicles zählen, leicht um zehn Prozent auf 12,7 Millionen Einheiten gestiegen. Zwar ist das immer noch weit [foto id=“399509″ size=“small“ position=“left“]entfernt von einstigen Rekordzahlen von 16 Millionen und mehr. Für Wissmann hat sich der US-Markt aber als „sehr robust“ erwiesen. Und, so der Präsident, er sei weiterhin der größte Automobilmarkt weltweit, also noch auch vor China.

2012 weiter auf Wachstumkurs

Experten gehen davon aus, dass es im neuen Jahr beim Wachstum bleibt, selbst wenn die Drehzahl etwas zurückgenommen wird. Sie rechnen bislang mit einer Zunahme um fünf Prozent auf 13,4 Millionen Einheiten. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 wäre dies ein Zuwachs von drei Millionen Neufahrzeugen. Allein das entspricht laut Wissmann fast dem gesamten Absatz im deutschen Pkw-Markt.

Über acht Prozent Marktanteil

Die deutschen Hersteller haben 2011 mit 1,04 Millionen Einheiten erstmals die Millionen-Marke in den USA überschritten, ein Plus von gut 18 Prozent, listet der Präsident in der Cobo Hall von Detroit auf. „Wir sind damit im siebten Jahr in Folge schneller gewachsen als der Markt und haben kontinuierlich Marktanteile [foto id=“399510″ size=“small“ position=“right“]gewonnen.“ Von knapp über fünf Prozent 2005 ging es demnach ständig nach oben; gegenwärtig beträgt der Marktanteil deutscher Autobauer in den USA über acht Prozent.

In Oberklasse dominierend

Jeder achte Pkw, der im vergangenen Jahr in den USA neu zugelassen worden ist, war damit eine deutsche Konzernmarke. In der Oberklasse verfügen die Deutschen nach Darstellung Wissmanns mit 44 Prozent Marktanteil sogar über eine dominierende Position, wobei in den USA zu den „Luxury Cars“ in dieser Klasse auch Modelle wie BMW 1er, Audi A3 oder Mercedes-C-Klasse gehören. Mit neuen Hybrid-Modellen – BMW hat in Detroit den Active-Hybrid-3er und –5er, Mercedes den E300 Bluetec Dieselhybrid und den E400 Hybrid vorgestellt – werden die deutschen Hersteller diese Position noch ausbauen, ist sich der Präsdent sicher.

Zuwächse auch in anderen Klassen

Auch in der Mittelklasse, wo Autos wie der Passat oder der neue CC von VW unterwegs sind, haben die Deutschen den Zahlen zufolge ihren Absatz um 29 Prozent gesteigert. Bei den Kleinwagen kamen sie mit über 263 000 verkauften Einheiten auf 20 Prozent plus, womit jeder dritte, 2011 in den USA abgesetzte [foto id=“399511″ size=“small“ position=“left“]deutsche Pkw diesem Segment zuzuorden wäre. Bei den sogenannten Light Trucks kletterte ihr Absatz um 36 Prozent auf rund 290 000 Einheiten.

Kraftstoffeffiziente Modelle

Die Deutschen punkten nach den Worten Wissmanns hier mit kraftstoffeffizienten Modellen, zunehmend auch als Clean-Diesel- oder Hybridfahrzeuge angeboten, darunter Audi Q7-Diesel, BMW X5 xDrive35d, BMW ActiveHybrid X6, Mercedes ML350 Bluetec, GL350 Bluetec, Porsche Cayenne S Hybrid oder VW Touareg 3,0-Liter-Turbodiesel.

Clean Diesel für lange US-Distanzen gut geeignet

Laut einer Studie („US-Automarkt auf dem Weg zurück zu alter Größe“) erst vom vergangenen Dezember ist der besonders saubere Clean Diesel aufgrund der langen Distanzen in den USA für viele Kunden [foto id=“399512″ size=“small“ position=“right“]prädestiniert. „Die durchschnittliche Verkehrsleistung pro Auto und Jahr“, so Wissmann, „liegt in den USA mit rund 16 000 Kilometern um ein Drittel höher als in Deutschland mit rund 12 000 Kilometern.

Erfolgreiche Zwei-Säulen-Strategie

Unterm Strich zahlt sich nach Einschätzung des Präsidenten die erfolgreiche Zwei-Säulen-Strategie der deutschen Hersteller in den USA aus. Gemeint damit ist sowohl der Export aus Deutschland als auch die Fertigung vor Ort. VW hat sein neues Werk in Chattanooga/Tennessee in Betrieb, BMW einen Produktionsstandort in Spartanburg/South Carolina und Mercedes in Tuscaloosa/Alabama.

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