Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Historischer Rekord für die deutsche Autoindustrie: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte haben deutsche Hersteller zusammen mehr als eine Million Fahrzeuge in den USA verkauft. Diese Zahl nannte Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), zum Auftakt der North American International Auto Show in Detroit. „Das entspricht einem Zuwachs von gut 18 Prozent gegenüber dem Jahr 2010“, so Wissmann. Die deutschen Hersteller seien damit zum siebten Mal in Folge schneller gewachsen als der Markt.
Inzwischen beträgt der deutsche Marktanteil im Segment der „Light Vehicles“, worunter die Amerikaner neben Pkw auch Pickups, Vans und SUV fassen, 8,2 Prozent. Es könnte noch mehr sein, wenn die Deutschen bei diesen Light Trucks ähnlich gut vertreten wären wie bei klassischen Pkw. Denn mehr als die Hälfte aller Verkäufe entfällt in den USA auf solche Modelle. Klassische Pkw machen dagegen nur 48 Prozent des Marktes aus.
Dennoch sind die deutschen Hersteller auch für dieses Jahr in Sachen Marktentwicklung optimistisch. Wissmann erwartet, „dass der US-Automobilmarkt auch 2012 auf Wachstumskurs bleibt“. Weitere fünf Prozent Wachstum (nach zehn Prozent im Jahr 2011) sollen in diesem Jahr drin sein. „Wir werden mindestens so stark wie der Markt wachsen“, ist sich Wissmann sicher. 2012 würden insgesamt in den USA wieder 13,4 Millionen Light Vehicles verkauft – drei Millionen mehr als im Krisenjahr 2009. Drei Millionen – das ist fast so viel wie der gesamte Pkw-Markt in Deutschland hergibt.
Zur guten Laune trägt auch bei, dass das Konsumentenvertrauen in den USA wieder zunimmt. Der private Konsum wird 2012 um 1,5 bis zwei Prozent wachsen, ebenso das US-Bruttoinlandsprodukt. Auch die Arbeitslosigkeit ist im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent zurückgegangen. Die US-Autokäufer seien „optimistischer als manche Experten das vermutet“ haben, so Wissmann. Zudem liege das Durchschnittsalter amerikanischer Autos bei zehn Jahren – da gebe es hohen Ersatzbedarf.
Die deutsche Autoindustrie will „den Ton setzen“, so Wissmann. Und das gelingt besonders gut im Segment der „Luxus-Autos“, zu denen die Amerikaner auch kleinere Fahrzeuge von Premiumherstellern wie etwa den BMW Einser oder den Audi A3 fassen. Jedes zweite Luxusauto trägt inzwischen ein deutsches Markenzeichen. Mit einer Offensive bei umweltfreundlichen und verbrauchsarmen Fahrzeugen mit Hybrid– oder Diesel-Antrieb wollen die Hersteller diesen Anteil noch ausbauen. Besonders der Diesel liegt Wissmann am Herzen. In den USA liegt der Diesel-Anteil immer noch bei winzigen 2,6 Prozent. In Westeuropa sind es 50 Prozent. Wer als Autofahrer große Reichweite und niedrigen Verbrauch wünsche, komme aber auch in den USA nicht am Diesel vorbei, so Wissmann.
Zum steigenden Erfolg trägt aber auch bei, dass die meisten deutschen Konzerne inzwischen eine erfolgreiche „Zwei-Säulen-Strategie fahren“: Export aus deutschen Werken und Fertigung vor Ort. So macht sich die deutsche Industrie unabhängiger von Währungsschwankungen – gerade in der gegenwärtigen Euro-Krise wichtig. 2011 haben die deutschen Hersteller insgesamt eine Million „Light Vehicles“ im sogenannten Nafta-Wirtschaftraum (Kanada, USA, Mexiko) hergestellt; das sind 40 Prozent Steigerung in nur einem Jahr.
BMW und Mercedes stellen schon länger in den Südstaaten Fahrzeuge her, inzwischen läuft auch das neue Werk von VW in Chattanooga/Tennessee auf Hochtouren. Damit beschäftigen deutsche Hersteller inzwischen 29.000 Mitarbeiter in den USA, 4.000 mehr als 2010. Bei den Zulieferern ist die Zahl sogar um 8.000 auf 60.000 Mitarbeiter gestiegen. Auch das dürfte die Beliebtheit deutscher Produkte im patriotischen Amerika weiter steigern.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 09.01.2012 aktualisiert am 09.01.2012
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.