Ford

Deutsche Autokäufer stehen auf schwarzen Lack

In Sachen Lackierung haben es die Autofahrer gerne diskret: Weiß, Schwarz und Silber stehen nach einer Auswertung der aktuellen Verkaufsstatistik von Ford Europe bei den Neuwagenkäufern am höchsten im Kurs. Aber auch braune Erdtöne sind europaweit wieder auf dem Vormarsch. Kurios wird es, wenn man nach Farbvorlieben in den einzelnen europäischen Ländern schaut.

Echte „Trauerklöße“ scheinen demnach die deutschen Autofahrer zu sein. Mehr als jeder vierte Ford-Käufer entscheidet sich für einen schwarzen Neuwagen. Und das nicht nur wegen des höheren Wiederverkaufswert eines Autos im neutralen Farbton. „Kultur, Mode und persönlicher Geschmack des Einzelmarktes spielen bei der Farbentscheidung eine wichtige Rolle“, weiß Julie Francis vom Design-Team der Kölner.

Das Kaufverhalten scheint ihr nicht immer Recht zu geben. Die Iren zum Beispiel halten beim Autokauf offenbar nichts von ihrer ansonsten hochverehrten Nationalfarbe „Grün“, dafür sind sie mit 37 Prozent [foto id=“352423″ size=“small“ position=“left“]“Silberanteil“ unangefochtener europäischer Spitzenreiter. Warum? Vielleicht, weil sie befürchten, sonst mit ihrem Auto im Verkehr auf der sprichwörtlich „Grünen Insel“ unterzugehen?

Oft aber hat die Farbwahl auch keine patriotischen, sondern ganz praktische Gründe. In der sonnenverwöhnten Türkei beispielsweise entscheidet sich mit 49 Prozent fast die Hälfte der Neuwagenkäufer für die Farbe Weiß, so viel wie nirgendwo sonst in Europa. Offensichtlich hat das vor allem mit den im Land herrschenden Temperaturen zu tun. Denn die Trendfarbe Schwarz, die die Hitze anzieht wie keine zweite, ist bei den türkischen Kunden mit dem niedrigsten Verkaufsanteil in ganz Europa ein echter Ladenhüter.

Was heißt das nun für die Hersteller und ihren Versuch, möglichst viele Menschen mit ihren Modellen anzusprechen. „Bezüglich unserer Kernmärkte wie Deutschland wissen wir, dass dunklere Töne immer sehr beliebt sind“, sagt Vince Shaw, Marketing und Produktstrategie-Manager bei Ford Europe. „Das beziehen wir natürlich in unsere Planungen mit ein.“ So richtet sich die Bevorratung der Händler und die Farbe der in den Showrooms ausgestellten Modellen nach den aktuellen Lack-Trends.

Doch auch für erfahrene Marketing-Strategen ist es nicht immer einfach, den „richtigen Ton“ zu treffen. Denn wie Mode oder die Inneneinrichtung in Wohnungen ist auch die Wahl der Autofarbe ein seltsames Spiel, das periodischen Schwankungen unterliegt. Deswegen ist gutes Timing auch so wichtig. „Rot zum Beispiel sei lange Zeit ein echter Renner“ gewesen, so Shaw. „Aber dann haben sich die Leute plötzlich [foto id=“352424″ size=“small“ position=“right“]daran satt gesehen.“ Jetzt steht es in der Kleinwagenklasse plötzlich vor einem Comeback. „Offenbar verspüren unsere Fiesta-Kunden das Bedürfnis, sich durch mehr farbliche Individualität von der Masse abzuheben“, deutet Shaw diese Entwicklung.

Einen Kundenwunsch, dem die Kölner künftig gerne entsprechen wollen. Beim neuen Ford Focus, der dieser Tage zu den Händlern rollt, setzen sie bewusst auf „knallige“ Farben, die auf klangvolle Namen wie „Candy Gelb“ und „Mars Rot“ hören. Getoppt wird das nur vom Farbton „Tangerine Scream“, der das im nächsten Jahr an den Start gehende 147 kW/200 PS starke Kraftpaket „Focus ST“ ziert.

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