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Die deutsche Autoindustrie sei auf gutem Kurs ins neue Automobiljahr, wenn das Vertrauen in die Finanzwelt sich wieder festigen würde. Zu dieser Einschätzung kommt VDA-Präsident Matthias Wissmann anlässlich der Jahrespressekonferenz des VDA in Berlin: Der Pkw-Export boomt und steigt auf 4,55 Millionen Fahrzeuge (+ 7 Prozent), der Inlandsabsatz wird auf 3,1 Millionen steigen (+ 8 Prozent). Die deutschen Unternehmen produzierten „nahe der Kapazitätsgrenze“ mit 90 Prozent Auslastung, um den steigenden Anforderungen nachzukommen. Im nächsten Jahr sei aber mehr Gegenwind zu erwarten, aber man sei zuversichtlich, das Niveau zu halten, „wenn es gelingt, die Finanzmärkte zu stabilisieren“.
Aber auch kleinere Absatzrückgänge könnten die Mitglieds-Unternehmen des VDA verkraften, weil sie flexibel aufgestellt und in aller Welt vertreten sind. Die deutschen Hersteller haben den Anteil der im Ausland gefertigten Fahrzeuge weiter erhöht, sieben Millionen Autos werden es Ende 2011 sein, dazu 5,9 Millionen Autos, die im Inland produziert werden. Die Marken folgen mit ihren ausländischen Produktionsstätten dem Absatz, zum Beispiel in China. Dabei hat sich die Faustformel als richtig erwiesen, dass drei neue Arbeitsplätze im Ausland einen Arbeitsplatz im Inland schaffen oder sichern.
Nach den Worten des VDA-Präsidenten sind es drei Vorzüge, die die deutsche Autoindustrie in Waagschale wirft: das Bündnis zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern zur flexiblen Arbeitsgestaltung (Beispiel Kurzarbeit), das Zusammenwirken mit den Herstellern der höchst innovativen Zubehörindustrie zum gegenseitigen Nutzen und die weiter steigende Qualität der Erzeugnisse.
Allein in Sachen CO2-Ausstoß sei die deutsche Autoindustrie wieder schneller voran gekommen als der Wettbewerb. Wissman: „Die neu zugelassenen Pkw deutscher Konzernmarken haben aktuell einen CO2-Wert von 143,2 g/km.“ Und sie hätten bereits 400 Modelle im Programm, die weniger als 130 g/km CO2 ausstoßen. Das sei ein Rückgang von 4,2 Prozent und entspräche einem aktuellen Durchschnittsverbrauch von 5,8 l/100 km. Anteil daran habe aber auch, dass entgegen aller Vorurteile die großen Firmenflotten längst auf sparsame Kompakt- und Mittelklasse-Autos umgestiegen sind und die Oberklasse hier nur noch mit 1,5 Prozent vertreten ist.
Die deutschen Hersteller hätten die Neuwagenpreise übers Jahr „nahezu stabil“ gehalten und verfügten über einen Orderbestand, der sie aus heutiger Sicht bis ins Frühjahr 2012 auslastet, betont Wissmann. Doch die Finanzmarktkrise und die gestiegenen Kraftstoffpreise verunsicherten zunehmend die potenziellen Käufer, weshalb die deutsche Autoindustrie die Drehzahl im kommenden Jahr etwas zurücknehmen werde, doch „die Reisegeschwindigkeit bleibt zügig“, versichert er. In Sachen Elektromobilität weiß der VDA-Präsident, dass in den Jahren 2012 und 2013 alle großen deutschen Hersteller Serienfahrzeuge auf den Markt bringen werden. Auf ein viel gesehenes Video mit VW-Chef Winterkorn anspielend, wird Matthias Wissman gefragt, warum ein bekannter deutscher Spitzen-Manager in koreanische Autos klettern muss, wenn die Qualität deutscher Autos doch so führend ist? Er verstehe das so, dass man nicht aufhören dürfe, nach höherer Qualität zu streben, antwortet der Verkehrsminister a.D. und verweist auf einen großen japanischen Wettbewerber, der mit vorhandenen oder nicht vorhandenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, weil er dies vielleicht weniger beachtet habe.
geschrieben von auto.de/(boet/mid) veröffentlicht am 06.12.2011 aktualisiert am 06.12.2011
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