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Im Rahmen des „Handelsblatt-Autogipfels“ in München bekräftigten die Chefs der deutschen Premium-Marken Audi, BMW und Mercedes ihr Vertrauen in den europäischen Kfz-Markt. Das machte unter anderem Daimler-Chef Dieter Zetsche klar: „Wer die traditionellen Märkte abschreibt, irrt gewaltig“. Zwar lägen die neuen Boom-Märkte andernorts, dennoch verkaufe man in Europa weiterhin große Mengen Autos, so Zetsche weiter.
Auch[foto id=“487809″ size=“small“ position=“right“] Audi-Vorstand Ruper Stadler will weiter auf den zuletzt schwächelnden europäischen Markt setzen und gab dazu gleich positive Signale: „Ich bin sicher, dass wir noch 2013 eine erste Bodenbildung bei der europäischen Konjunktur sehen können“. Dennoch sei es wichtig, den Fokus auf Asien weiter zu verstärken. Wird bereits heute jeder zweite Neuwagen dort zugelassen, soll „die Region Asien/Pazifik […] bis 2020 um rund 50 Prozent wachsen“, so Stadler weiter.
BMW-Boss Norbert Reithofer sieht ebenfalls noch großes Potenzial in Europa. Dafür müssten jedoch künftig mehr Anreize für die Elektromobilität geschaffen werden. Doch statt finanzieller Förderung bei der Anschaffung eines E-Autos, wie es sie etwa in Frankreich oder den [foto id=“487810″ size=“small“ position=“left“]Niederlanden gibt, hat Reithofer vor allem ein CO2-Bonussystem für die Hersteller im Auge. So sollen batteriebetriebene Autos wie der BMW i3 stärker bei den EU-Vorgaben für Flotten-CO2-Emissionen berücksichtigt werden. Dadurch könnte etwa BMW durch den Verkauf des Elektroautos BMW i3 den Gesamtflottenverbrauch deutlich senken, und somit etwaigen Strafzahlung an die EU entgehen.
Denn einer aktuellen Studie der PA Consulting Group zufolge, dürften Audi, BMW und Mercedes ihren Flottenausstoß bis 2020 auf nur 104, 103 und 100 Gramm CO2 pro Kilometer reduzieren können. Der von der EU vorgegebene Grenzwert liegt zu diesem Zeitpunkt jedoch bei 95 g/km. Auf jeden der drei Premiumhersteller käme dadurch eine Geldbuße in Höhe mehrerer hundert Millionen Euro zu.
Auf die Parteigroßspenden[foto id=“487811″ size=“small“ position=“right“] aus der BMW-Großaktionärsfamilie Quandt angesprochen, wollte sich Reithofer nicht äußern. Diese hatte der noch amtierenden Bundesregierung aus CDU, CSU und FDP insgesamt 700.000 Euro gespendet, während diese sich in Brüssel erfolgreich gegen strengere CO2-Vorgaben für Autos in der EU stark gemacht hatte.
Auch Dieter Zetsche wies den Vorwurf der politischen Einflussnahme zurück. „Ich meine, wir sollten noch mehr zwischen Industrie und der Politik sprechen“, so der Daimler-Chef. Dies gelte für CO2-Grenzwerte ebenso wie für die Förderung der Elektromobilität. Denn die technischen Herausforderungen den Verbrauch konventioneller Verbrennungsmotoren seien weitaus größer, als sich dies viele – auch Politiker – vorstellen würden. Darum sei die Branche in der Pflicht, die Wirklichkeit ihrer Ingenieure der Öffentlichkeit besser zu erklären.
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 29.10.2013 aktualisiert am 29.10.2013
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