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In der deutschen Industrie sorgt die Rohstoffknappheit für immer tiefere Sorgenfalten. Die Erschließung neuer Kapazitäten, die Erforschung von Alternativstoffen und ein konsequentes Recycling wird immer notwendiger. Die Rangelei um Kupfer & Co. findet unaufhörlich statt, so berichtete die Automobilwoche.
Seit Jahresbeginn haben sich die Preise der sogenannten Seltenen Erden verdreifacht. Derzeit liegt nicht nur der Goldpreis auf einem Allzeithoch, auch Silber kostet so viel wie seit 30 Jahren nicht mehr, Kupfer notiert fast auf seinen Spitzenwert von 2008. Ebenso der Ölpreis, dieser liegt nur knapp unter dem damaligen Rekordniveau. Hinzu kommen immer mehr Exportbeschränkungen auf Rohstoffe. „Wenn wir nichts gegen den politisch verursachten Mangel bei wichtigen Rohstoffen tun, werden unsere Wertschöpfungsketten brechen. Das ist eine Gefahr für unser Industrieland“, warnte Ende Oktober der Präsident des Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Hans-Peter Keitel auf einem Rohstoffkongress in Berlin.
Am Pranger sieht der Industrieverband vor allem China: Das Land fördert 97 Prozent der weltweit verfügbaren Seltenen Erden, habe deren Export aber „aus eigennützigen industriepolitischen Gründen“ beschränkt. Chinas Energie- und Rohstoffhunger ist zwar der Auslöser der seit 2003 fast ununterbrochen steigenden Rohstoffpreise. [foto id=“332163″ size=“small“ position=“left“]Die enorme Preisdynamik entstand aber vor allem, weil es die Industriestaaten versäumten, rechtzeitig die Kapazitäten zur Rohstoffgewinnung auszubauen. Eilig angeschobene Investitionen, etwa in Kanada, bringen aber erst in einigen Jahren Entlastung. Eile tut auch Not, denn der nächste Verknappungs-Schub steht unmittelbar bevor, sobald der Milliardenstaat Indien erwacht und zu chinesischen Wachstumsraten ansetzt.
Auch das Sammeln und Recyceln von Altmetallen erlebt zu Recht eine Renaissance – teilweise mit unerwünschten Auswüchsen, denn immer häufiger landen auch gestohlene Kanaldeckel und Kupferdachrinnen in den Schmelzöfen. Weniger besorgte Töne kommen aus dem Bundeswirtschaftsministerium. „Fast alle Industrierohstoffe sind, gemessen an den globalen Reserven- und Ressourcenzahlen, in ausreichender Menge verfügbar“, heißt es in einer neuen Studie. Grund zum Handeln besteht dennoch: Unkritisch sei zwar die Lage bei Eisenerz, Nickel, Molybdän und Mangan, so das Ministerium. „Kritisch bezüglich der Versorgungssicherheit könnten jedoch importierte Rohstoffe werden, deren Förderung auf wenige Länder der Welt konzentriert sind, die als politisch und wirtschaftlich instabil gelten.“ Dazu zählt die Studie die gerade für die Automobilbranche unerlässlichen Stoffe Aluminium, Chrom, Flussspat, Germanium, Kupfer, Vanadium und Zink.
geschrieben von auto.de/victoria lewandowski veröffentlicht am 23.11.2010 aktualisiert am 23.11.2010
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