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Die deutschen Autohersteller wachsen in Russland schneller als die Konkurrenz. Während der Gesamtmarkt 2008 voraussichtlich um ein Viertel auf 3,1 Millionen Einheiten steigt, dürfte der Absatz deutscher Pkw-Modelle um rund ein Drittel auf 465 000 Einheiten zunehmen. Damit haben die deutschen Hersteller ihren Marktanteil auf dem russischen Markt gegenüber dem Jahr 2004 nahezu verdreifacht.
„Jeder siebte Neuwagen, der derzeit in Russland zugelassen wird, ist eine deutsche Konzernmarke“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zur Eröffnung des Internationalen Moskauer Automobilsalons (26. August bis 7. September 2008) Der VDA ist dort mit 14 Ausstellern auf einem Gemeinschaftsstand vertreten und wird zu Schulungszwecken ein Qualitäts-Management-Center (QMC) in Moskau gründen, das zum Jahresende seine Arbeit aufnimmt.
Auch in den kommenden Jahren sei mit einem hohen Wachstum zu rechnen, unterstrich Wissmann. So will allein Volkswagen in diesem Jahr in seinem russischen Werk in Kaluga – dort wird seit November 2007 produziert – rund 66 000 Fahrzeuge (VW Passat, Jetta, Tiguan sowie Skoda Octavia und Fabia) bauen. Die Jahreskapazität ist auf 150 000 Einheiten ausgelegt. Zu den Messepremieren in Moskau zählt der VW Tiguan, der möglichst frühzeitig in den russischen Markt eingeführt werden soll. BMW ist seit 1999 in Kaliningrad mit eigener Fertigung der 3er- und 5er-Modelle präsent, Ford produziert den Focus seit 2002 in St. Petersburg.
Sehr dynamisch entwickelt sich auf dem russischen Markt das Premiumsegment, das seinen Anteil seit 2005 von 16,4 Prozent auf 23,5 Prozent erhöhte. Dabei haben die deutschen Premiummarken deutlich stärker zugelegt: Mercedes-Benz steigerte seinen Pkw-Absatz im vergangenen Jahr um 65 Prozent, BMW legte um 55 Prozent zu, Audi um 52 Prozent. Die deutschen Marken sind im Premiumsegment mit einem Anteil von 60 Prozent in Russland führend.
Auch die deutschen Zulieferer profitieren von der Entwicklung in Russland. Allein im vergangenen Jahr legte der Export von Teilen und Zubehör aus Deutschland nach Russland um 30 Prozent auf über 1,5 Mrd. Euro zu. Vor fünf Jahren lag dieser Wert bei 370 Mio. Euro.
Der VDA gründet daher in Moskau ein Qualitäts-Management-Center (QMC), das Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen wird. Nach russischem Recht müssen alle ausländischen Hersteller und Zulieferer den Anteil ihrer Lieferanten vor Ort erhöhen, da ansonsten Zollvergünstigungen nicht gewährt werden.
Auch der russische Lkw-Markt boomt. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Absatz von mittleren und schweren Lkw um 127 Prozent. Dabei konnte MAN, das den russischen Markt von seinem polnischen Werk in Krakau aus bedient und im 4. Quartal 2007 mit rund 29 Prozent Marktführer bei den westeuropäischen Importeuren war, den Absatz im letzten Jahr auf knapp 4500 Lkw über 6 Tonnen nahezu verdreifachen. Iveco steigerte seine Exporte nach Russland von schweren Lkw über 16 Tonnen, die in Deutschland produziert werden, im vergangenen Jahr um über 300 Prozent.
Anders als auf dem Pkw-Markt verfügen die russischen Anbieter bei Nutzfahrzeugen nach wie vor über eine starke Position, ihr Marktanteil beträgt 61 Prozent. Jeder vierte neue Lkw über 6 t, der in Russland zugelassen wird, kommt vom Marktführer Kamaz. Daimler prüft derzeit eine Beteiligung an Kamaz, bei der sowohl Entwicklungs-, als auch Produktions- und Vertriebs-Know-how der beiden Unternehmen einfließen könnte. Daimler Trucks erhöhte seinen Absatz im vergangenen Jahr in Russland um 58 Prozent.
geschrieben von (ar/jri) veröffentlicht am 27.08.2008 aktualisiert am 27.08.2008
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