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E-Mobilität
Wäre das Geschäft mit den Elektroautos ein Fußballspiel, dann müsste Deutschland absteigen. Die Bundesrepublik sei auf diesem Gebiet das „Schlussland“ im Vergleich etwa mit Norwegen, Frankreich oder den Niederlanden. Dort würden deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft, sagte der Automobil-Wirtschaftsexperte Ferdinand Dudenhöffer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sein Vorwurf: Auf dem Gebiet der Förderung der Elektromobilität sei „bisher nichts passiert“. Dabei ist das Ziel der Politiker mehr als ehrgeizig: Eine Million E-Autos sollen 2020 auf den deutschen Straßen unterwegs sein. Inzwischen halten selbst die kühnsten Optimisten diese Zahl für unrealistisch.
Und deshalb will die Bundesregierung jetzt gegensteuern und den Kauf von Elektro-Autos mit weiteren Steuererleichterungen für Unternehmen anschieben. Ferdinand Dudenhöffer begrüßt diese Pläne. Dann würden die E-Autos für Betriebe nur noch die Hälfte kosten, meint er. Dafür würde der Staat nach seiner Berechnung auf Steuereinnahmen von gut 200 Millionen Euro pro Jahr verzichten. Der Leiter des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen geht bei seiner Rechnung von einem Preis von 30 000 Euro pro E-Auto bei einem Absatz von 30 000 Elektrofahrzeugen im Jahr aus.
Ferdinand Dudenhöffer sieht die vom Wirtschaftsministerium angedachte Maßnahme als attraktiven Anreiz für Betreiber von Carsharing-Projekten und Autovermieter. Sie überließen ihre Fahrzeuge häufig Kunden für Kurzstreckenfahrten, für die sich E-Autos besonders gut eigneten. Der Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft geht davon aus, dass die Vorteile der steuerlichen Abschreibung auch für Leasing-Fahrzeuge gelten werden. Die Verträge würden demnach statt wie bisher üblich über drei Jahre in Zukunft über zwei Jahre abgeschlossen – mit dann allerdings höheren monatlichen Beiträgen. Nach zwei Jahren kämen die abgeschriebenen Fahrzeuge als Gebrauchte auf den Markt. Dann könnten sich auch Privatleute deutlich günstiger als bisher ein E-Auto kaufen. Egal wie: Der Weg ins E-Zeitalter ist ein steiniger.
geschrieben von MID veröffentlicht am 13.11.2014 aktualisiert am 13.11.2014
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